"Heeey Leute", sage ich mit einem richtig gefälschten Lächeln auf den Lippen.
"Elena, komm rein. Hätten dich später erwartet."
"Nein, ging ganz schnell. Musste schließlich nur ein Zettel unterschreiben. Was soll daran lange dauern?", erkläre ich meinen Freunden.
Nick zuckt mit den Schultern und lässt mich in die Wohnung eintreten.
"Und wie weit seid ihr mit den Vorbereitungen gekommen?", frage ich als ob nicht wäre. Ich hasse es sie anzulügen, aber genau genommen lüge ich nicht, sondern erzähle ihnen einfach nicht die ganze Wahrheit."Wir sind so gut wie fertig. Komm ich zeige dir mein Outfit." Nick schleift mich in sein Zimmer und zeigt mir stolz sein Hemd mit einem dunkelblauen Sakko und die passende Hose dazu.
"Wow, ich bin beeindruckt. Ich muss zugeben du hast gute Arbeit geleistet Kathlyn." Ich gebe meiner Freundin einen Blick, als würde ich ein teueres Gemälde in einer Kunstgalerie betrachten.
"Tja ich kenne mich eben mit Mode aus", prahlt sie stolz.
"Ja das tust du. Nochmals danke, dass du mir hilfst." Nick und Kathlyn werfen sie Blicke zu, die ich nicht ganz einordnen kann.
"Kein Problem Nicki, mach ich doch gerne."
"Oh nein bitte fang jetzt nicht mit 'Nicki' an. Du weißt das hört sich furchtbar an", schmollt Nick.
"Also mir gefällt's. Dir auch oder Elena?" Beide schauen mich erwartungsvoll an.
"Elena? Erde an Elena."
Geistesabwesend stammle ich: "Mir gefällt Nicki auch."
Kathlyn wirft mir einen komischen Blick zu, aber fährt fort: "Du magst diesen Spitznamen doch nur nicht, weil er sich so weiblich anhört."
"Ohja genau das ist der Grund und wer kann mir das verübeln."
"Naja Pech Nicki, damit musst du nun mal leben." Sie streckt ihm die Zunge raus und wir drei lachen los.
"Manchmal frage ich mich echt, wieso ich mit euch befreundet bin", schmollt Nick erneut.
"Ganz einfach, weil du und liebst", sage ich bestimmend.
"Ja, sonst wärt ihr unerträglich", antwortet Nick amüsiert.
"Oh fuck, wieso ist es bereits so spät? Ich muss mich jetzt sofort fertig machen, sonst komme ich noch zu spät." Nick blickt auf seine Armbanduhr und schmeißt uns förmlich aus seinem Schlafzimmer raus. "Los raus hier."
"Schon gut wir gehen ja schon." Kathlyn und ich setzten uns auf die Couch im Wohnzimmer.
"Hoffe es war nicht komisch euch alleine zu lassen", sage ich.
"Doch das war es, aber wir kommen denke ich klar. Und ich freue mich echt, wenn er jemanden gefunden hat, die zu ihm passt." Sie lächelt und man merkt, dass sie das ernst meint.
Nick stürmt aus dem Zimmer raus: "Oh mein Gott Leute, habt ihr mein Gürtel gesehen? Ich habe es schon überall gesucht. Ich werde noch verrückt." Panisch verwüstet er die halbe Wohnung.
"Mach dir mal nicht ins Hemd. Hier ist es doch." Kathlyn greift nach dem Gürtel, der sich auf dem Esstisch befindet.
"Puh danke. Ich muss dann wirklich los." Er läuft zur Tür und bleibt abrupt stehen und dreht sich nochmal um.
"Leute findet ihr ich sehe gut aus?", sagt er verunsichert.
"Du siehst toll aus wirklich", ermutige ich ihn.
"Ich stimme ihr total zu. Und jetzt verschwinde endlich."
"Danke." Er schließt die Tür hinter sich.
"Das war anstrengend", gebe ich von mir.
Da ist wieder dieser Blick von eben. Sie zieht eine Augenbraue nach oben.
"Also...""Was also?", frage ich.
"Jetzt tu nicht so unwissend. Du verheimlichst mir etwas."
Na super daran führt kein Weg vorbei.
"Ja du hast recht. Ganz so wie ich es erzählt habe ist es nicht gelaufen."Sie hört mir gespannt zu ohne etwas zu sagen. "Er hat mich zu sich gerufen, weil er reden wollte. Er wollte wissen, wieso ich 'so' zu ihm bin. Und als ich fragte, was er genau damit meint, sagte er ich sei abweisend zu ihm. Naja da hat er nicht unrecht, aber was hätte ich sagen sollen? Er hat wirres Zeug geredet und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich war komplett überfordert mit der Situation."
"Was für wirres Zeug?"
"Ehm...er...er meinte ich sei etwas Besonders und sei ihm so wichtig, dass er mich auf keinen Fall verlieren möchte."
"Das hat er gesagt?"
"Ja...irgendwie schon."
"Und was hast du geantwortet?"
"Dass...dass ich ihn auch nicht verlieren will."
"Woah." Kathlyn schaut mich total erstaunt an."Und dann?"
"Und dann bin ich her gekommen", gebe ich zu.
"Warte was? Du bist einfach gegangen?"
"Ja, schätze ich."
"Das war die richtige Entscheidung."
"Echt? Findest du? Ich dachte du rastest aus, dass ich nicht bei ihm geblieben bin."
"Würde ich auch, aber meintest du nicht dieser Typ hat eine Freundin?"
"Ja. Alina."
"Und das ist das Problem. Ich kann diesen Typen echt nicht einschätzen, aber jemand mit einer Freundin sollte Dinge, die er dir gesagt hat, auf keinen Fall sagen."
Autsch, ich weiß, dass Kathyln Recht hat, aber das laut auszusprechen tut dennoch weh. Ich sollte mich von ihm fern halten.
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Let Me Love You
Teen Fiction"Wir sollten das nicht tun Elena", sagt er mit zittriger Stimme und schaut mir dabei tief in die Augen." "Es tut mir leid. I-ich sollte besser gehn." Ich wende meinen Blick von ihm ab und drehe mich um, als er plötzlich meinen Arm nimmt und mich zu...