Kapitel 15

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Nachdem Kathlyn zur Uni gefahren ist, habe ich mich dazu entschieden erst einmal eine schöne heiße Dusche zu nehmen. Das Gefühl, die heißen Wasserstrahlen der Duschbrause auf meinem Körper zu spüren, fühlt sich einfach nur himmlisch an. Am liebsten würde ich gar nicht erst aus der Dusche heraussteigen. Als ich endlich geschafft habe mich zu duschen, binde ich mir meine Haare  zu einem Dutt zusammen. Dazu ziehe ich meine bequemste Leggins und meinen bequemsten Pulli an und außerdem noch Kuschelsocken. Danach gehe ich in die Küche und mache mir einen Kaffee. Es gibt wirklich nichts besseres als frisch geduscht in kuscheligen Klamotten Kaffee zu trinken. Beim Blick aus dem Fenster fällt mir auf, dass es draußen heftig regnet. Man bin ich froh, dass ich bei dem Scheißwetter nicht draußen bin. Ich setzte mich auf die Fensterbank und genieße den Ausblick. Aus irgendeinem einem Grund gefällt mir der Regen, aber auch nur, wenn ich ihn nur beobachte. Die Regenluft und das Geräusch prasselnder Tropfen beruhigt mich. Ich halte meinen Kaffee in beiden Händen und versuche mich damit zu wärmen. Meine Gedanken schwirren durcheinander in meinem Kopf. Ich versuche nicht an Liam zu denken, doch das ist unmöglich und ich frage mich trotzdem was er gerade macht. Wahrscheinlich sitzt er jetzt in der Uni neben seiner -Freundin? Linda. Gute Frage sind sie jetzt eigentlich zusammen? Bei dem Gedanken wird mir schlecht. Ich bin so sauer auf ihn, aber noch mehr bin ich verletzt und enttäuscht - nicht nur von ihm auch von mir, dass ich noch immer an das Gute in den Menschen geglaubt habe und so blind vor Liebe war. Ich schaue auf mein Handy in der Hoffnung, dass er mir geschrieben hat um sich zu entschuldigen oder gar um um mich zu kämpfen, aber es ist keine einzige Nachricht auf meinem Handy. Scheinbar habe ich ihm nie so viel bedeutet wie er mir. Scheinbar bin ich es ihm nicht Wert, sich bei mir zu entschuldigen. Verdammt bin ich blöd, wieso habe ich nicht direkt Schluss gemacht, als es die ersten Anzeichen gab, dass er mich betrügt? Ich habe immer geglaubt, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Ich kenne ihn mittlerweile schon drei Jahre und zwei davon waren wir ein Paar. Meine Eltern werden so enttäuscht von mir sein. Wieso zu Hölle denke ich gerade jetzt an meine Eltern? Nur weil sie schon immer der Meinung waren, dass ich niemand besseren als ihn finden werde, heißt das doch nicht, dass das stimmt oder? Immerhin war er derjenige der mich betrogen hat und da werde ich ihm ganz sicher nicht hinterher rennen. Ich habe jemand besseren verdient. Ja, jemanden der in meinen schweren Zeiten hinter mir steht, mich nicht andauernd zum Weinen bringt, und alles tun würde nur um mich lachen zu sehen. Bei diesem Gedanken muss ich an Chace denken. Ist es verrückt, dass der einzige Mann der mir bei diesen Worten in den Sinn kommt mein Dozent Mr. Mason ist? Nein ist es nicht sagt etwas in mir, aber die andere Stimme in meinem Kopf wiederum erwidert, dass es es sehr wohl ist. Ich wünschte, ich könnte mich an jedes Detail von der Zeit die ich mit ihm verbracht habe erinnern. Ich erinnere mich nur noch an das Gefühl das ich hatte als er bei mir war. Ich habe mich so frei gefühlt und glücklich - ja man kann sagen nach allem was mir an diesem Tag passiert ist, war ich in seiner Gegenwart glücklich. Wir haben so viel gelacht, obwohl ich mich nicht wirklich daran erinnere worüber wir gelacht haben, aber ich weiß, dass ich eine Menge Spaß dabei hatte. Ich fange an zu lächeln und muss dabei an die Worte von Kathlyn denken 'Ich glaube er mag dich' und 'Du bist dir sicher, dass nicht noch etwas zwischen euch passiert ist?' Ich kann es mir nicht erklären, aber mir gefällt die Vorstellung, dass er mich tatsächlich mag - in welcher Weise auch immer. Ich finde ihn so interessant und würde am liebsten viel mehr Zeit mit ihm verbringen um mehr von ihm zu erfahren. Irgendetwas an ihm fasziniert mich und weckt mein Interesse. Ich frage mich, was wäre, wenn doch etwas zwischen uns passiert wäre. Ich schüttle den Kopf und verwerfe den Gedanken sofort wieder. Plötzlich klingelt die Tür und meine Gedankengänge werden unterbrochen. Ich stehe von der Fensterbank auf und laufe Richtung Tür. Ohne groß darüber nachzudenken öffne ich die Eingangstür und erblicke Chace der vor mir steht.

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