Kapitel 8

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Als ich am nächsten Morgen aufwache schaue ich zu aller erst auf die Uhr.
Fuck erst 6 Uhr. Ich habe noch knapp zwei Stunden bis ich aufstehen muss. Lohnt es sich jetzt nocht zu schlafen? In einer anderen Situation würde ich direkt ja sagen und jede kostbare Minute Schlaf ausnutzen, doch meine Gedanken bringen mich nicht zum Schlafen.

Ich entscheide mich dazu joggen zu gehen. Und ich bin eindeutig nicht eine Person, die freiwillig joggen geht, doch ich glaube, dass mir das einen freien Kopf bringt.
Ich ziehe mir eine Sportleggins, ein Top und ein Kaputzenpulli über das Top an, da es um die Uhrzeit doch noch ziemlich kalt draußen ist. Nachdem ich meine Sportschuhe heraus gekramt habe, stecke ich mir meine Kopfhörer in meine Ohren und laufe raus.

Ich greife nach meinem Handy, dass ich in meine Jackentasche getan habe. Es werden 5 verpasste Anrufe angezeigt und dazu 3 Nachrichten auf der Voicemail, alle samt von Liam. Ich atme tief ein und aus und fasse den Entschluss mir die Nachrichten anzuhören.

"Babe ich...ich weiß nicht was ich sagen soll, aber ich hatte nichts mit Linda wirklich. Bitte geh an dein Handy ran."
"Elena ich hätte dich nicht einfach gehen lassen sollen. Das war falsch ich sehe mein Fehler ein. Sorry, bitte verzeih mir."
"Hey ich bins schon wieder, wäre schön wenn wir reden könnten. Also falls du diese Nachrichten abhörst, melde dich."

Ich will mich bei ihm nicht melden. Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass er mich die ganze Zeit hintergangen hat, aber andererseits waren die Nachrichten doch schon sehr Aussagekräftig. Er hat mich so verletzt ich würde am liebsten die Uni schwänzen, damit ich ihn nicht sehen muss, doch ich habe Mr. Mason versprochen heute seine Aufgaben zu erledigen. Ich spüre wie schon wieder Tränen in meine Augen steigen. Ganz ruhig Elena du packst das.

***

Nachdem ich die Uni mehr oder weniger gut überstanden habe, ohne Liam über den Weg zu laufen beziehungsweise mich gut vor ihm versteckt habe, laufe ich Richtung Mr. Masons Büro.

"Elena." Oh nein. Ich höre eine Stimme hinter mir, die eindeutig die Stimme von Liam ist. Ich tue so als ob ich ihn nicht gehört habe und laufe einfach weiter.
"Elena", ruft die Stimme jetzt noch lauter.
"Bitte ignoriere mich nicht einfach."

Ich bleibe stehen, drehe mich ganz langsam um und antworte: "Hey ich hab echt viel zu tun und sollte besser gehen bye." Ich lauf noch schneller und als ich das Büro erreiche, schließe ich schnell die Tür hinter mir zu. Erleichtert, dass ich ihn endlich abgehängt habe, atme ich tief aus.

Plötzlich öffnet sich die Tür und Liam tritt hinein.
"Elena bitte hör mir einfach zu. Ich..." Liam entdeckt, dass wir nicht alleine im Raum sind und entschuldigt sich bei Mr. Mason. "Mr. Mason es tut mir leid, dass ich in ihr Büro platze, aber bitte geben Sie mir eine Minute."

Mr. Mason blickt zwischen Liam und mir hin und her und nickt nur kurz, damit Liam zu Ende sprechen kann.

Liam schaut mich wieder an.
"Elena ich wollte nicht, dass du diese Nachrichten liest, da ich wusste, dass du etwas falsches denken würdest, aber..."

Ich unterbreche ihn: "Liam ich will jetzt nicht darüber reden. Ich brauche einfach etwas Zeit um alles zu verarbeiten."

"Ich verstehe dich, aber wir sollten trotzdem darüber reden und das klären." Sein Blick zeigt, wie verzweifelt er ist.

Ich seufze. "Einverstanden komm gegen neun zu mir und wir reden."
"Danke. Ich werde da sein." Er schaut mich an, als wäre ein Stein von seinem Herzen gefallen. Er verlässt das Zimmer.

Mr. Mason blick verwirrt auf mich. "Eigentlich geht mich das überhaupt nicht an, aber ist alles ok zwischen euch?", fragt er mich.

"Nein. Nein ist es nicht." Ich bin erneut den Tränen nahe, doch ich kann sie dies mal unterdrücken.

"Hey geht's dir gut?" Ich drehe den Kopf in seine Richtung und nicke nur kurz. Er erkennt direkt, dass ich Lüge.
"Du, du musst heute nicht arbeiten. Nimm dir frei und komm morgen wieder, wenn es dir bis dahin besser geht." Er schaut mich besorgt an.

"Nein ich schaffe das. Keine Sorge", ich lächle verklemmt.

"Naja okay wie du meinst. Hier das müsste bis nächste Woche vorbereitet werden. Und es wäre gut, wenn ich Sie ich meine dich kontaktieren könnte, da ich eventuelle Ergänzungen habe."

Er gibt mir einige Ordner in die Hand. "Na klar ich kann Ihnen..dir meine E-Mail Adresse geben, wenn du möchtest." Scheinbar fällt es uns beiden noch immer schwer uns zu dutzen.

"Ja das wäre gut, aber noch besser wäre wenn wir auch telefonisch über die Änderungen beziehungsweise Ergänzungen reden könnten, das geht einfach schneller...Also natürlich nur wenn du willst."

"Ja klar ist kein Problem."
Wir tauschen E-Mail Adressen und Telefonnummern aus.

Erneut öffnet sich die Tür. Oh nein bitte nicht schon wieder Liam. Kathlyn tritt in den Raum. "Hallo Mr. Mason ich wollte eigentlich nur Elena kurz fragen, ob Sie heute zu der Party geht und bin dann auch sofort wieder weg."

"Kathlyn nicht schon wieder dieses Thema ich will da echt nicht hin." Ich schaue sie genervt an.

"Komm schon Elena es wird bestimmt super." Sie schaut hilfesuchend Mr. Mason an.

"Nun ja ich denke, dass das gar nicht mal so eine schlechte Idee ist. Schließlich wäre es eine gute Ablenkung" versucht mich Mr. Mason zu überreden.

"Gut ich überlege es mir", lasse ich mich überreden und verdrehe die Augen.

"Yeahi." Kathlyn klatscht zufrieden in die Hände. "Sie sollten auch kommen Mr. Mason. Es ist zwar eine Studentenparty aber Dozenten sind trotzdem herzlich willkommen." Kathlyn strahlt vor Euphorie.

"Ehh ich weiß nicht", antwortet er sichtlich überrumpelt.

"Doch, doch sie sollten kommen. Ich maile Ihnen noch schnell die Adresse. Um 21 Uhr geht's los."

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