Prolog

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Die Straßen von Ferndale waren ruhig, ruhiger als sonst.

Eine dunkle Gestalt streifte durch die Straßen. Ihre leisen Schritte hallten an den Hauswänden wider und ließen die Stadt verlassener wirken als sie es tatsächlich war.

Seit Jahren war die Gestalt nicht mehr hier gewesen, hatte jedoch nie vergessen, dass sie hier noch nicht fertig war. Sie hatte nur beschlossen die Sache für eine Weile ruhen zu lassen und die Brut erwachsen werden zu lassen. Ihr Plan war noch nicht abgeschlossen, aber die Zeit dafür war endlich gekommen.

Sich in den Schatten zu bewegen war in den letzten Jahren zu ihrem Leben geworden. Anders hätte sie nicht überlebt, so viele waren hinter ihr her. Jedoch wusste niemand genau wer unzählige Pläne in eine andere Richtung lenkte und ihr Leben zur Hölle machte.

Die Gestalt kam an einem Diner vorbei und blieb stehen um durch das große Fenster zu schauen. Die Bälger befanden sich in dem Laden. Alle vier unwissend, was die Gestalt geplant hatte.

Selbst in diesem Moment war die jahrelange Feindschaft der beiden Jungs deutlich zu sehen. Sie befanden sich auf neutralem Boden und beachteten einander nicht, aber die Spannung zwischen den beiden konnte man selbst im Himalaya noch schmecken.

Die beiden waren nicht wichtig, sie waren nur weitere Marionetten in einem lang geplanten Spiel. Sie würden sich in nur wenigen Wochen gegenseitig töten.

Wichtig war auch nicht das Mädchen, das immer verstohlen zu einem dunkelblonden Jungen blickte, ohne, dass es ihr Bruder mitbekam. Ihm entging schon immer vieles, genauso wie seinem Vater.

Nein, wichtig war das Mädchen, das hinter der Theke stand und sich um die Bestellungen der Kunden kümmerte. Ihre roten Locken waren in einem Dutt versteckt und auf ihrem Gesicht war die beste Maske die sie besaß, ein Lächeln. Dahinter steckte ein Monster, das niemand in dieser Stadt zu sehen schien. Ein Monster, das die Gestalt geschaffen hatte. Seit fast acht Jahre hatte sie alles getan um es grausamer zu machen, ebnete ihm damit den Weg in die Dunkelheit.

Sie hätte das Mädchen töten können, so gut war ihr Versteck damals nicht gewesen. Aber sie hatte sich dagegen entschieden. Was ihr noch zum Verhängnis werden könnte, aber sie war ein so schönes Projekt gewesen und hoffentlich blieb sie das auch.

Seit damals hat sie das Mädchen überwachen lassen und wurde über jeden ihrer Schritte informiert. Dieses Mädchen war tödlich, kaltherzig und ihr Überlebenswille bestand darin ihre Rache zu bekommen.

Es gab nur zwei Wege wie das ganze ausgehen konnte, mit dem Tod der Gestalt oder dem Tod des Mädchens. Nach Jahrzehnten sollte es endlich enden.

The not so Good GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt