The not so Good Girl

64-Hearts are easily broken when you're being made in the shade

[Stealth-Judgement Day]

Brandon POV

Tianas Worte hallten durch die Halle. Und dieses Mal konnte ich nicht anders als sie anzusehen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie sich für Casey entscheiden würde, aber nicht dass sie es so gerade heraussagen würde und sich so überzeugt anhören würde. Vor allem wenn man bedenkt wie angsterfüllt und verschreckt sie vor wenigen Minuten noch dagestanden war.

Vorhin, als diese eine Glühbirne geleuchtet hat, hatte Tiana ausgesehen wie ein kleines Kind, verlassen von der Welt und von allen guten Dingen. Ich dachte sie sah nach dem Einbruch fertig aus, aber das war nichts in Gegensatz zu den Schatten ihres Selbst, der da in dem schwachen Licht stand.

Es war schwer gewesen nicht auf sie zuzustürmen und sie nicht in die Arme zu schließen, oder nur etwas zu sagen. Aber Sharon hatte Cas und mir deutlich gemacht, was passieren würde, wenn wir uns nur ein kleines Stück bewegten. Sie hatte uns sogar unsere Waffen abgenommen.

Sharon hatte Cas und mir ihren Plan erläutert, welcher so gut wie keinen Sinn ergab. Diese Frau war verrückt, ich weiß nicht ob es an der jahrelangen Sklavenarbeit unter Boone lag, oder ob sie immer schon so war, aber sie hatte eindeutig nicht einmal mehr eine einzige Tasse im Schrank. Sie redete sich einen Rachefeldzug ein und eigentlich war es das grundlose Quälen eines einzigen Menschen und dieser war Tiana.

Und ich muss zugeben es schmerzte etwas zu wissen, dass Tiana Casey statt mir wählte, aber ich verstand warum. Sie würde ohne ihn nicht leben können. Und ich wusste ohne ihn würde Tiana sich selbst verlieren und sich von dem bisschen Menschlichkeit in ihr verabschieden.

„Welch' Überraschung! Cas hab ich's dir nicht gesagt? Und du wolltest es nicht glauben.", ich erwartet, dass Sharon vor Freude auf und ab sprang und dabei in die Hände klatschte, aber stattdessen drehte sie sich zu Cas und schließlich zu mir. Ihre Lippen hatte sie zu einem widerlichen großen Lächeln verzogen. Sie gehörte eindeutig in die Klapse.

Sharon kam immer näher auf mich zu, doch statt auf sie zu achten und darauf zu warten, dass sie ihren Revolver zog, schaute ich zu Tiana. Sie schien mit Cas ein stilles Gespräch zu führen, das sie mit einem kaum erkennbaren Nicken beendete.

„Es ist wirklich schade um dieses schöne Gesicht. Augen zum Verlieben.", Sharon griff nach meinem Kinn und zog es grob in ihre Richtung, so dass ich eine andere Wahl hatte, als ihr direkt in die Augen zu starren. Diese leblosen und unmenschlichen Augen, die vor Wahn nur so trieften. Umgeben von dunklen Ringen und dem leichten gelbstich der Augäpfel wirkte sie eher wie eine Leiche als ein lebender Mensch. Aber sie lebte, das merkte man nicht nur an den Tatsache, dass sie sich bewegte, sondern auch an dem Minzgeruch ihres Atems der mir in die Nase stieg.

In meiner Kiefermuskulatur musste sich langsam ein Krampf ausbreitem so fest presste ich meine Zähne aufeinander. Ich schluckte. Es kostete mir alle Mühe nicht auf sie loszugehen und sie zu überwältigen, denn das hätte ich locker gekonnt, sie war kleiner als ich und mit Sicherheit schwächer. Aber eine Falsche Bewegung meinerseits und es gab drei Leichen, aber nicht die drei, die ich mir in dieser Halle gerade wünschte.

Also tat ich das einzige was ich tun konnte ohne meinen Tod zu beschleunigen und Tiana und Cas mitzuziehen, ich hielt die Klappe und wich ihrem Blick aus. Es war klar, dass sie die Oberhand hatte, es hatte keinen Sinn etwas anderes zu behaupten.

Zum ersten Mal seit Stunden trafen sich Tianas und mein Blick. Und in ihren Augen stand dieser Ausdruck, der noch nie etwas Gutes zu bedeuten hatte, sie hatte eine Idee. Dieser Ausdruck, oder eher was danach kam, hatte mir schon so viele Schultage versaut und jetzt machte er mir Hoffnung, dass wir vielleicht lebend hier raus kamen. Eine Hoffnung die sofort zu Nichte gemacht wurde.