„Ich versteh nicht, warum ich das mache. Ich reite mich immer mehr in die Scheiße. Wie soll ich es ihm jetzt noch sagen? Verdammt, ich hätte es nie verheimlichen dürfen.", ich beendete meine Erzählung indem ich meinen Kopf verzweifelt auf den Tisch fallen ließ.
„Oh Gott! Ihr seid so verdammt süß!", Ella schrie ihre Antwort fast durch die ganze Bibliothek, was ihr ein wütendes Schschsch von der Bibliothekarin brachte und einen genervten Blick von mir.
Das war ihre Antwort? Hatte sie mir den nicht zugehört? Der Tag der Enthüllung kam immer näher und ich war so dämlich und kam Brandon immer näher.
„Sorry. Ich meine das wird schon. Brandon wird es verstehen...vielleicht. Nicht sofort, aber er wird es verstehen. Du wirst ihm Zeit geben müssen.", sie versuchte Mitgefühl mit meiner Situation zu zeigen, aber sie freute sich eindeutig zu sehr, dass da was zwischen Brandon und mir war.
Warum war nur die Frage. Vor allem weil ich am besten Weg war ihn zu verletzten. Warum hielt sie mich nicht davon ab?
„Toll, danke. Ich hol mir kurz ein Buch für den Geschichtsaufsatz.", ich ließ Ella wie ein Honigkuchenpferd grinsend zurück und machte mich auf in die Geschichtsabteilung.
Da das Orchester heute ausgefallen war, hatten Ella und ich beschlossen die Zeit zu nutzen und unsere Hausübungen in der Bibliothek zu machen und danach zum Fußballspiel gehen würden.
Unsere Hintern hatten noch nicht einmal richtig die Stühle berührt, da wollte Ella schon wissen was am Montag beziehungsweise gestern zwischen mir und Brandon passiert war, denn sie hatte natürlich bemerkt, dass er sich etwas anders als sonst benommen hatte. Und früher konnte sie mich nicht fragen, denn es waren immer zu viele Menschen um uns herum.
Leider hat mich die ganzen Erzählerrei an das Thema denken lassen, dem ich den ganzen Tag schon erfolgreich aus dem Weg gegangen war.
Brandon.
Was das zwischen uns auch immer war, ich konnte es nicht mehr verleugnen. Und genau das war das Problem. Es war falsch, denn es fühlte sich so verdammt richtig an. Jede Sekunde, die ich mit Brandon verbrachte würde den Verrat noch größer machen. Und er war schon unverzeihbar groß.
Zum Glück sprach Cas wieder mit mir, so konnte ich mich den ganzen Tag an seine Fersen hängen, auch wenn das extrem egoistisch von mir war. So konnte ich wenigstens Brandon aus dem Weg gehen.
Ich konnte Samstag kaum noch erwarten, dann war es endlich raus.
Und gleichzeitig wollte ich vorher sterben.
„FUCK!", etwas zu grob gab ich das Buch, das ich gerade durchgeblättert hatte, zurück ins Regal.
„War das gerade ein Kraftausdruck? Das gehört sich aber nicht."
Langsam drehte ich mich um. Ich hatte bemerkt, dass jemand in den Gang gekommen war, mich aber nicht umgedreht, weil ich dachte es handelte sich um jemanden, der ein Buch suchte. Aber nun stand Brandon vor mir. Er grinste mich an und ich drehte mich wieder um.
Egal was jetzt passierte, ich wusste, dass ich es bereuen würde.
„Kann es sein, dass du mir aus dem Weg gehst?", er klang zum Glück nicht sauer, sondern eher amüsiert über meinen Versuch.
„Ja, kann es. Was machst du hier, solltest du dich nicht auf das Spiel vorbereiten?", ich nahm das nächste Buch aus dem Regal und tat so als würde ich darin etwas suchen, aber in Wahrheit lag meine ganze Aufmerksamkeit bei Brandon, der näher an mich herantrat.
„Das fängt erst in über zwei Stunden an, ich hab noch genug Zeit.", ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Eine Schauer lief über meinen ganzen Körper und hinterließ eine Gänsehaut.
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The not so Good Girl
Ação{erster Teil der Roar v Bark Reihe} Tiana ist Schützling der Burning Lions, einer von zwei Gangs in Ferndale. Der gefährlichsten Stadt Kaliforniens. Jeder sieht in ihr nur das Mädchen mit den guten Noten, den toten Eltern und dem gefährlichen Brude...