The not so Good Girl

60-Einladungen, die man nicht ablehnen sollte

„Gut, dann sehen wir uns wieder in drei Stunden.", ich erhob mich von meinem Platz und ging durch die Tür. Sobald ich sie hinter mir geschlossen hatte, drückte ich meine Augen zusammen und lehnte mich gegen das kühle Holz.

Die letzten zwei Tage hatten an mir gezehrt, so viele Meetings hatten wir noch nie innerhalb so weniger Stunden und die Versammlung der ganzen Gang gestern Abend war auch nicht ganz ohne. Wenigstens hatte ich jetzt eine halbe Stunde Pause bis ich wieder ran musste, diesmal war das Verhör von Jordan dran. Ich konnte mir keine bessere Beschäftigung für meinen Geburtstag denken. Wirklich, es gab schlimmeres und es war auch nur ein Tag wie jeder andere.

Ich atmete tief durch und nahm den penetranten Blumengeruch wahr, der durch die ganzen Blumensträuße in meinem Büro verursacht wurde. Gleichzeitig hatte ich das ungute Gefühl nicht alleine zu sein. Seit heute Morgen war ich jede Minute in Gesellschaft gewesen und hatte gehofft wenigstens diese halbe Stunde zu haben, bevor ich mich wieder um meine Verpflichtungen kümmern musste. Aber das hier würde ich hoffentlich schnell erledigen können, also öffnete ich die Augen. Ich hatte mit viel gerechnet, aber nicht, dass Brandon unangekündigt in meinem Büro auftauchen würde und dann so gedankenverloren aus dem Fenster starren würde.

„Brandon? Was machst du hier?", in meiner Stimmer war eindeutig die Freude zu hören, als ich meinen Laptop auf dem Schreibtisch legte und auf ihn zuging. Ich war zwar nicht in der Stimmung für Gesellschaft, aber für Brandon konnte ich eine Ausnahme machen. Und ich muss zugeben, allein ihn zu sehen hob meine Laune.

„Ich hatte das Gefühl, dass du dich nicht ausruhst und du hast Geburtstag.", mit einem großen Lächeln drehte er sich zu mir. Dieses Lächeln war so viel besser als sein übliches Grinsen und es ließ mein Herz schneller schlagen. Er breitete die Arme aus und schloss mich in eine Umarmung, die ich sofort erwiderte. Ich hätte nie gedacht, dass Brandon der Typ war, der die Art Umarmungen gab, bei denen man sich so unglaublich wohl fühlt.

„Alles Gute, Kätzchen!", der Brandons Geruch war noch immer in meiner Nase als er sich von mir löste und mischte sich mit den Geruch von all den Blumen.

„Danke", flüsterte ich und schaute auf den Boden. Ich war nicht der größte Fan von meinem Geburtstag, nicht mehr seitdem ich 10 wurde, aber, dass Brandon sich an ihn erinnert hatte freute mich.

„Wie bist du hier rein gekommen? Hast du den Blumenboten gespielt?", ich hob meinen Blick wieder und schaute zu einem Blumenstrauß, der vorhin noch nicht da gewesen ist. Er beinhaltet Katzenminze, so wie jeder Blumenstrauß, den ich in den letzten Jahren von den Hounds bekommen hatte.

„Matt hat mich reingelassen. Ich hab mit meiner Mom gesprochen und wollte dich etwas fragen.", Brandon drehte sich wieder zum Fenster, aber er sah nicht in die Ferne, sondern senkte seinen Blick und erforschte stattdessen das Ikebana, das ich von der Yakuza bekommen hatte.

„Kannst du dich noch an dieses eine Fußballspiel erinnern wo ich vier Tore geschossen habe und wir nachher etwas unternehmen wollten?", murmelte Brandon bevor er einmal tief durchatmete und sich auf dem Fensterbrett abstützte. Sein ganzer Körper war angespannt und seine Daumen klopften in kurzen Abständen auf das Holz unter ihnen.

„Ja?", natürlich konnte ich mich daran erinnern. Wie konnte ich nicht? Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Auf was wollte er hier hinaus?

„Niemand hatte mich zuvor je so wütend gemacht wie du an diesem Abend. Niemals hatte ich mich so hintergangen und verletzt gefühlt und ich verstand nicht wieso.", Brandon drehte sich zu mir, aber er murmelte noch immer so stark, dass ich Schwierigkeiten hatte jedes seiner Worte zu verstehen.

„In den letzten Jahren hast du mich so oft in den Wahnsinn getrieben und jeden einzelnen meiner Nerven überspannt. Nicht nur als die Tiana, die die ganze Stadt sah, sondern auch als Anführerin der Lions. Du hast meine Pläne durchkreuzt, mir Fallen gestellt...", ich musste ihn da unterbrechen, wenn Brandon das vorhatte was ich ahnte, dann sollte er sich beeilen.