The not so Good Girl

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Hustend durchforstete ich meinen Schrank nach Kleidung für die nächste Tage und schmiss sie in eine Reisetasche. Dazu kamen noch ein paar Kosmetikartikel und alles was man so als Tiana Graham-Stamper Tag für Tag braucht.

Ich hielt es nicht länger in diesem Haus aus. Es war zwar alles andere als klein, aber Casey komplett aus dem Weg zu gehen war so gut wie unmöglich, vor allem wenn ich im Bett liegen sollte um meine Erkältung in den Griff zu bekommen.

Wir hatten kein Wort miteinander gewechselt seitdem ich gestern Abend nach Hause gekommen war und ich hatte nicht vor das so schnell zu ändern. Casey hatte nicht einmal versucht mit mir zu reden, aber ich wusste, dass er es wollte, genauso wie ihm bewusst war, dass ich nicht mit ihm reden würde, unter keinen Umständen. Das einzige, das ich seit Montag zu ihm gesagt hatte, war, dass ich für ein paar Tage zu Onkel Jeff ziehen würde, was er mit einem traurigen Blick und einem Nicken aufgenommen hatte.

Aber Casey war nicht der einzige Grund warum ich hier weg wollte, ich fühlte mich hier einfach nicht mehr sicher und mir wurde übel wenn ich am Wohnzimmer vorbei ging. Und von meinem noch immer perfekt gemachten Bett will ich erst gar nicht anfangen. Der Anblick von dem von dem faltenlosen hellen Stoff und der Gedanke, dass SIE es so gemacht hatte, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken gleiten und das lag sicher nicht an dem Fieber. Ich hatte nicht einmal versucht darin zu schlafen und war gestern sofort in eines der Gästezimmer gegangen, wo ich überraschenderweise durchgeschlafen hatte, muss an der Erschöpfung gelegen haben.

Ich hatte es etwas zu eilig meine Sachen zu packen und spürte wie sich mein Körper mit einem Schweißausbruch wehrte, aber ich ignorierte ihn, genauso wie ich Casey ignorierte, der auf dem Hocker am Ende des Bettes saß und eindeutig auf mich wartete. Sein Blick war auf seine Hände gerichtet, in denen er eine weiße kleine Schachtel hielt.

Mit einem dumpfen Geräusch ließ ich die Tasche neben dem Treppenansatz fallen und ging dann zu meinem Schreibtisch um meine Schulsachen zusammenzupacken. Ich hatte noch nicht die ganze Geschichte erfahren, wie sie mich genau gefunden hatten, aber anscheinend hatten sie all meine Sachen aus dem Motel geholt, also auch meine Schulsachen.

„Ich weiß es ist nicht zu verzeihen was ich zu dir gesagt habe. Aber es tut mir leid. Alles was ich gesagt habe und was ich noch sagen wollte, es tut mir so unendlich leid.", Caseys Stimme war kaum ein Flüstern, aber in dem stillen Raum war er so deutlich zu hören als hätte er sich die Lunge aus dem Leib geschrien.

Ich reagierte nicht darauf, man sah ihm an, dass es ihm leidtat. Nach dem Ringen unter seinen Augen, die man eher mit Tellern vergleichen konnte, hatte er seit Tagen nicht geschlafen und die Reue hörte man selbst in seinen etwas zu lauten Atemzügen. Man musste Casey nicht einmal in die Augen sehen um zu wissen, dass es ihm leidtat, seine ganze Körpersprache verriet ihn.

Mit meinem Handrücken wischte ich mir den kalten Schweiß von der Stirn und stopfte mein Mathebuch in den geblümten Rucksack. Ich wollte nicht hören, dass es Casey leidtat, ich wusste es auch so. Aber was zwischen uns gerade nicht stimmte brauchte Zeit und ein Gespräch. Und für dieses Gespräch war ich lange noch nicht bereit.

„Ich war eifersüchtig und hatte Angst dich zu verlieren und dadurch scheine ich dich wirklich verloren zu haben.", ich blickte auf. Casey saß noch immer unverändert da. Mit seinem Ellbogen stützte er sich auf seinen Oberschenkeln ab und er drehte die Schachtel in seinen Händen. Er sah mich nicht an, es war fast so, als würde er mit sich selbst reden.

„Ich weiß, dass vieles was zwischen uns nicht stimmt mit meiner Abneigung gegenüber Brandon zu tun hat. Und ich möchte, dass du weißt, dass ich euch nicht mehr im Weg stehen werde. Wenn er dich glücklich macht, dann ist es eben so, aber sobald ich sehe, dass er dir das Herz bricht, werde ich ihn vernichten.", Casey erhob sich schleppend und kam auf mich zu, den Blick nun auf den Boden gerichtet.