Nach einer sehr kurzen Nacht weckte mich das schrille Läuten meines Weckers.
Matthew lag auf dem Sofa, während Cas neben meinem Bett am Boden saß, mit den Rücke an das Bett gelehnt. Beide dösten vor sich hin.
Cas' Alkoholfahne wehte zu mir rüber und löste sofort wieder einen Würgereiz aus. Zum tausendsten Mal in den letzten Stunden stürmte ich ins Bad und entleerte meinen Magen über der Kloschüssel. Und zum neunhundertsten Mal kam so gut wie nichts raus.
Ich betätigte die Spülung und ließ mich anschließend an der Wand neben mir zu Boden gleiten.
Als ich gestern nach Hause gekommen war, hatte ich mir eine Heiße Schokolade gemacht und wollte noch meine Spanisch Hausübung machen, bevor ich endlich ins Bett fallen konnte. Dazu kam es jedoch nie, denn ich hatte ungefähr die Hälfte meiner Schokolade getrunken, als mich das große Kotzen überkam.
Wer auch immer bei uns eingebrochen war, war so dreist und hatte die Schokolade vergiftet, die ich immer für meinen süßen Traum verwendete. Wäre ich nicht völlig fertig, hätte ich mir schon überlegt, wie ich dieser Person den Tod so qualvoll wie möglich machen konnte.
„Danke", Cas reichte mir ein Glas Wasser. Ich nahm einen großen Schluck und spülte damit meinen Mund aus.
„Entweder du gehst duschen, oder entfernst dich ein paar Meter. Deine Fahne dreht mir den Magen um."
Cas war nicht zuhause, als es anfing. Er kam erst gegen zwei Uhr heim und da war das Gröbste schon vorbei. Sogar Doc war schon hier gewesen und hatte und Entwarnung gegeben. Er glaubte nicht, dass das Gift einen anderen Zweck hatte, als meinen Magen etwas aufzuwühlen. Um es appetitlich auszudrücken.
Es war natürlich alles andere als appetitlich.
Zur Sicherheit hatte mir Doc noch Blut abgenommen, das sich gerade im Labor befand und in wenigen Stunden würden wir Gewissheit haben.
Cas trat ein paar Schritte zurück und blieb schließlich in der Badezimmertür stehen.
Seitdem Cas zuhause war, war noch kein Wort aus seinem Mund gekommen, das direkt an mich gerichtet war. Er wollte mich noch immer nicht sehen und war sauer(verständlich), aber die Sorge überwiegte.
Wenigstens hatte ich einen sehr guten Grund heute nicht in die Schule zu gehen. Ich war mir nicht sicher wie ich mich gegenüber Brandon nun verhalten sollte. War das gestern etwas, das wir nur hinter verschlossen Türen machten, oder...
„Cas, du solltest dich für die Schule fertig machen. Ich kümmere mich um sie. Versprochen.", Matthew trat zu Cas und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Cas zögerte kurz, verschwand aber schließlich.
Ich kämpfte mich auf und ging rüber zum Waschbecken um mir die Zähne zu putzen.
„Wie geht's dir?", Matthew trat neben mich und beobachtete jede meiner Bewegung im Spiegel.
„Scheiße.", die Antwort hätte ich ihm nicht geben müssen, mein Spiegelbild sah aus als hätte man es durch den Fleischwolf gedreht.
„So riechst du auch.", er rümpfte die Nase.
Ich verdrehte die Augen, Matthew und seine empfindliche Nase.
Aber er hatte Recht, ich stank und brauchte dringend eine Dusche. Aber dringender brauchte ich Schlaf.
Langsam ging ich zurück in mein Zimmer und vergrub mich wieder unter meiner Decke, wo ich überraschenderweise sofort wieder einschlief.
Das nächste Mal wachte ich um kurz nach zehn auf. Mein Magen fühlte sich besser an, weshalb ich wagte etwas Wasser zu trinken. Nach dem fünften Schluck hörte ich auf. Ich hatte mich zu früh gefreut.
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The not so Good Girl
Acción{erster Teil der Roar v Bark Reihe} Tiana ist Schützling der Burning Lions, einer von zwei Gangs in Ferndale. Der gefährlichsten Stadt Kaliforniens. Jeder sieht in ihr nur das Mädchen mit den guten Noten, den toten Eltern und dem gefährlichen Brude...