K A P I T E L 13

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Paluten PoV

"Hast du schlecht geträumt?" fragte ich Manuel, nachdem ich ihn aufgeweckt hatte.
"War eher ein Flashback." antwortete er, als ich ihn über den Rücken strich.
"Möchtest du darüber reden? Du weißt, ich höre dir immer zu." bat ich ihm an.
Ich sah, wie er überlegte. Dann fing er an zu reden.
"Er handelte über den Tag meiner Flucht. So ein Typ kam in meine Zelle, oder Kammer, oder Zimmer, was auch immer. Er- er wollte mich vergewaltigen, so weit kam es jedoch nicht, da ein Alarm ertönte. Es brannte wahrscheinlich irgendwo. Der Mann war abgelenkt und ich konnte ihn mit viel Glück überwältigen. So konnte ich dann fliehen.."
Fast komplett Emotionslos verließen diese Wörter seinen Mund. Als wenn es nicht wichtig wäre, normal wäre. Das es normal wäre, jemanden mal zu vergewaltigen.

Manuel sah das alles als normal. Normal, was aus ihm gemacht wurde und normal, wie sie mit ihm umgegangen sind.
Ich fragte mich, wann dieser Punkt kommen würde, an dem er realisieren würde, was da eigentlich mit ihm geschehen ist.
Was sie ihm angetan haben.
Hoffentlich würde ich in diesen Moment bei ihn sein.
Aber warum würde ich das auch nicht?

Später saßen wir in der Küche. Obwohl nur Manu am Küchentisch saß. Ich stand vor der Spüle und goss die Nudeln in ein Sieb ab.
Manus neugierigen Blick spürte ich quasi im Rücken.

Mit leuchtenden Augen sah er auf die beiden Teller, die ich auf den Tisch stellte. Spaghetti Bolognese. Eines der wenigen Gerichte, die ich kochen konnte und welche dann auch noch gut schmeckten.
Wir begannen mit den essen.
"Das schmeckt echt gut!" sagte Manu, als er eine kleine Pause einlegte.
Ich lächelte nur darüber und ließ das Kribbeln in meinen Bauch auf mich wirken.
Nachdem wir fertig waren, führte unser Weg wieder ins Wohnzimmer, wo Manuel auf das Fenster zuschritt.
"Guck mal, es schneit!" rief er fasziniert, als er in die Dunkelheit starrte. Immerhin hatten wir schon 19 Uhr und im Winter war es um diese Uhrzeit schon stock finster.
Ich trat hinter ihm und beobachtete ebenfalls die Schneeflocken. Es schneite zwar nicht feste, aber es waren große Flocken. Würde es so weiter gehen, würde der Schnee liegen bleiben.
"Sollen wir raus und sie uns vom nahen ansehen?" schlug ich vor und augenblicklich nickte Manu eifrig.
Wir gingen ins Schlafzimmer, wo ich den Schrank nach meinen Winterjacken durchforstete. Da ich nicht viel Kleidung hatte, wurde ich auch schnell fündig.
"Hier." sagte ich und drückte Manuel eine in die Hand, welche er gleich anzog. Sie war ihm um einiges zu groß, was aber unglaublich niedlich aussah.
Nach weiteren Kramen hielt ich eine Mütze in der Hand, die ich Manu aufsetzte. Es sollte ja niemand seine Hunde Ohren sehen. Falls wir überhaupt jemanden antreffen sollten. Sein Hunde Schwanz steckte er sich in die Hose.
Ich selbst zog mich noch schnell wintertauglich an.
"Können wir los?" fragte ich nochmal und erhielt ein Nicken von Manuel.
Zusammen verließen wir also die Wohnung und kurz darauf auch das Haus..

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Keine Sorge, bald wird es spannender!

Lg

Hybrid. | KürbisTumor/GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt