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"Shall I stay? Would it be a sin, if I can't help falling in love with you?", Elvis Presley

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, bäumte ich mich panisch in dem riesigen Bett auf. Wo war ich? Was war passiert? Warum zum Henker hatte ich so heftige Kopfschmerzen?

Neben mir auf dem weißen Holznachtschränkchen stand eine Wasserflasche und eine Packung Aspirin. Hastig schluckte ich eine Tablette mit dem Wasser hinunter und legte mich zurück in die vielen Kissen. Und so langsam dämmerte es mir, wo ich war.

Gabriel hatte mich gestern vor einem stockbesoffenen Josh gerettet und mich mit zu sich genommen. Wer weiß, was Josh mit mir angestelt hätte. An mehr konnte ich mich aber auch nicht erinnern. Es hörte genau da auf, als Gabriel in der Wohnung vor mir stand. Dann war alles weg. Aber wo war Gabriel?

Ich drehte mich auf die Seite und erschrak. Gabriel lag ohne Oberteil neben mir, die Haare waren nun völlig zerzaust, sein Mund war geschlossen und sein warmer Atem strich über mein Gesicht. Was zur Hölle war passiert?

Gabriel schlief tief und fest, aber er merkte trotzdem, dass ich aus dem Bett schleichen wollte. Mit einer einzigen Bewegung legte er den Arm um mich und zog mich an seine nackte Brust. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht mehr anhatte als meine Unterwäsche. Was zur Hölle?

"Bleib ruhig, Flo. Es ist nichts passiert", murmelte er und vergrub sein Gesicht in meinem Nacken. Leichte Bartsoppel kratzten über meine Haut und er küsste kurz meine Schulter. Gabriel drückte seinen warmen Körper gegen meinen, und obwohl ich am liebsten stundenlang neben ihm gelegen hätte, befreite ich mich aus seiner Umarmung und verließ das Bett. Gabriel seufzte. Mal wieder.

"Ich muss schnell nach Hause. Mein Vater macht sich sicherlich schon Sorgen", log ich ihn an, während ich nach irgendetwas zum Anziehen suchte. Ich hatte meinem Dad gesagt, dass ich bei Charlotte schlafen würde, damit er sich keine Sorgen machte.

"Als ob. Ich weiß genau, dass du ihm gesagt hast, dass du bei Charlotte übernachtest. Komm wieder ins Bett, bitte", raunte er und drehte sich auf den Rücken. Die Bettdecke schob sich bis zu seinen Hüften hinunter, sodass ich seinen durchtrainierten Oberkörper sehen konnte. Beinahe lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich konnte kaum meinen Blick von diesem heißen Typen abwenden, bis mir jedoch auffiel, dass er mich ebenfalls musterte. Und die schönste Unterwäsche hatte ich auch nicht an.

"Wo ist mein Overall?", fragte ich ihn gereizt, Gabriel setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. Warum sah er verschlafen noch besser aus? Das war unfair.

Er grinste. "In der Waschmaschine. Er hat total nach Zigaretten und Alkohol gestunken", sagte er müde und stützte sich auf den Händen ab. "Guck in den Kleiderschrank und zieh eine Jogginghose und ein T-Shirt von mir an. Mehr kann ich dir nicht bieten", sagte er und stand auf. Ich versuchte, mich voll und ganz auf den Kleiderschrank zu konzentrieren, aber als er plötzlich dicht hinter mir stand und ich seine Körperwärme spüren konnte, drehte ich mich doch zu ihm um.

Er sah auf mich herab, seine eisblauen Augen strahlten noch mehr als sonst. Ich tippte ihm auf die Brust. "Ich...Danke, Gabriel, für..", stotterte ich, aber er unterbrach mich mit einem schiefen Lächeln.

"Schon gut, Montgomery." Er legte seine Hände an meine Wangen und drückte seine Hüften gegen meine. Holla die Waldfee. Was machte dieser Typ nur mit mir? Gabriel leckte sich über die Lippen. "Ich würde dich jetzt so gern küssen, aber..". flüsterte er und machte dann ganz plötzlich einen Schritt zurück, "wir sind Freunde." Er warf mir eine Hose und ein T-Shirt zu und verließ den Raum, während ich mich anzog.

Mister ChevalierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt