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"Now there's just no chance, for you and me, there'll never be. Don't it make you sad about it?", Justin Timberlake

Mein Kopf dröhnte und mein Mund war ausgetrocknet, als ich aufwachte. Ich rieb mir die Augen und fuhr mir durch die Haare, bevor ich die Augen öffnete.

Charlotte saß neben mir, den Blick starr auf ihren Laptop gerichtet. Als sie merkte, dass ich wach geworden war, reichte sie mir eine Wasserflasche.

"Es gehen Gerüchte rum", sagte sie und stellte den Laptop beiseite. "Du sollst mir mehreren Typen rumgeknutscht haben. Ich weiß zwar, dass das nicht der Fall ist, aber ...", fing sie an, wusste aber wohl nicht, wie sie den Satz zu Ende bringen sollte.

"Wie bitte?", fragte ich sie ungläubig, aber sie wusste auch nicht mehr als ich.

Anscheinend gab es jemanden, der mir Schaden zufügen wollte.

-

Als ich am Montag in die Schule kam, spürte ich die Blicke der anderen Schüler auf mir. Man tuschelte undd zwischendurch konnte ich auch das Geflüster von diversen Schimpfwörtern heraushören. Als jemand ganz deutlich "Schlampe" sagte, reichte es Charlotte.

"Halt den Mund. Es geht dich rein gar nichts an. Falls du es nochmal wagen solltest, den Mund aufzumachen, wirst du dein blaues Wunder erleben", zischte sie und zog mich vorwärts. Noch nie in meinem Leben hatte ich sie so wütend gesehen.

Als wir den Englischunterricht betraten, sah Gabriel mich gereizt an. Was hatte der denn jetzt? Ich rieb mir die Schläfen. Reichte es nicht, dass man so einen Müll über mich verbreitete? Vermutlich würde ich gleich vor den anderen noch einen auf den Deckel bekommen, so wie er mich fixierte.

Und das tat er auch. Kaum hatte der Unterricht begonnen, machte er mich runter, so gut er nur konnte. Er stellte die unmöglichsten Fragen, stellte mich als Dumme dar und schaffte es, dass es mir noch schlechter ging, als zu Beginn des Tages.

Nachdem Gabriel die Stunde beendet hatte und ich mit eingezogenem Kopf den Raum verlassen wollte, stellte er sich mir in den Weg.

"Du hast mit Josh rumgemacht? Und Eric? Und Louis?", fragte er mich sauer, ich sah ihn nur verdutzt an. "Ich bin zwar ein Lehrer, aber blöd bin ich nicht. Soll das eine Racheaktion sein, weil ich mich für Holly entschieden habe? Hör mich zu, es ist mir egal, mit wem du rummachst oder wen du vögelst. Schlaf ruhig mit jedem Typen. Aber achte darauf, dass hinterher nicht jeder drüber spricht", beschuldigte er mich. Und da wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr an ihm hang.

"Erstens, ich habe weder mit jemandem rumgeknutscht noch mit jemandem geschlafen. Zweitens, war das keine Racheaktion. Es interessiert mich nicht mehr, was du tust und dich geht es einen Scheißdreck an, was ich mache. Und drittens, wie konnte ich nur in dich verliebt sein? Du bist so ignorant und egozentrisch! Das ist kaum auszuhalten", lachte ich ihn aus. Eigentlich war ich stocksauer, aber diese Sitution war so lächerlich, dass ich nicht anders konnte, als ihn einfach auszulachen. Wer dachte er, wer er ist? Gott?

"Du bist verliebt in mich?", fragte er plötzlich ganz sanft und fuhr sich durch die Haare. Seine blauen Augen musterten mein Gesicht, als wären sie auf der Suche nach Antworten. Oder Gefühlen ihm gegenüber. Aber er fand nichts, deswegen machte e einen Schritt zurück.

"Ich war in dich verliebt. Und es war die beste Entscheidung, die du treffen konntest. Damals mit Holly zu schlafen und jetzt ein Kind zu bekommen. Wenigstens muss ich mich nicht mehr mit dir herumschlagen", spottete ich, machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Tür.

"Florence...", fing er an, doch als ich mich zu ihm drehte, verstummte er.

"Lass gut sein, Gabriel. Es lohnt sich nicht, für etwas zu kämpfen, was eindeutig nicht sein soll." 

Mister ChevalierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt