7.-

18.1K 641 77
                                    

"You've got a hold of me, don't even know your power", Shawn Mendes

Charlotte hatte am Wochenende Geburtstag und sie bat mich, die große Party für sie vorzubereiten. Sie hatte einen Saal gemietet, der außerhalb des Eliteviertels lag, aber trotzdem fü die Elite gedacht war. Obwohl wir alle noch minderjährig waren, bekam man mit dem Wohlstand wohl auch die Genehmigung, mit achtzehn Jahren Alkohol zu trinken. Kaufen mussten ihn trotzdem Charlottes Eltern, aber als sie die Taschen am Freitag nachmittag zum Saal brachten, war ich schon überrascht.

"Danke Mom, danke Dad", sagte Charlotte und küsste ihre Eltern auf beide Wangen. "Ich weiß, dass ihr nicht gern einkaufen geht, deswegen freue ich mich noch umso mehr, dass ihr mir helft."

"Keine Sorge, Schatz. Ein neunzehnter Geburtstag ist zwar nicht so wichtig wie der sechtzehnte oder der einundzwanzigste, aber er sollte trotzdem groß gefeiert werden", sagte Mister Mountbatton und legte seinen Arm um meine Schulter. "Ich denke mal, wie können euch Mädchen jetzt alleine den Saal dekorieren lassen, oder, Florence?", lächelte er und ich nickte. Anscheinend mochten Charlottes Eltern mich, obwohl ich sie heute zum zweiten Mal sah.

"Ich denke mal, wir sehen uns später nochmal, wenn ihr euch bei uns fertig macht", lächelte Misses Mountbatton, küsste ihre Tochter auf das Haar und zog ihren Mann aus dem Gebäude.

Während Charlotte und ich Luftballons aufpusteten, Girlanden aufhingen und einige Techniker sich um das Licht kümmerten, fragte sie mich aus.

"Also, Flo. Schonmal Alkohol getrunken?", grinste sie und bewarf mich mit einem Ballon.

"Du weißt genau, dass ich schonmal betrunken war. Das legale Trinkalter in meiner Heimat war achtzehn", erklärte ich ihr, und Charlotte biss sich auf die Lippen.

"Achja, hattest du ja erzählt, dass du schonmal stockbesoffen mit einem Typen rumgemacht hast und dann nicht mehr wusstest, wer er war", lachte sie und ich schubste sie zur Seite.

"Das ist nicht witzig! Sondern extrem peinlich! Das wird auch nie wieder vorkommen", versprach ich ihr, doch sie nickte nur mit einem schiefen Grinsen. "Was?"

"Ich weiß genau, dass Josh aus dem Biologie-Kurs auf dich steht."

"Der Footballer schrägstrich Teamcaptain?", fragte ich, Charlotte nickte. "Als ob."

"Du hast nicht gesehen, wie er dich angesehen hat, als du gestern den Raum betreten hast. Deswegen habe ich ihn auch eingeladen", lachte sie und diesmal bewarf ich sie mit Konfetti.

"Charlotte, du bist unmöglich."

-

Als wir abends ankamen, waren die meisten schon da. Charlotte meinte, dass man immer zu spät zu seiner eigenen Party aufkreuzen sollte, um die maximale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber selbst wenn sie pünktlich gekommen wäre - ihr kurzes dunkelrotes Kleid mit Ärmeln und Ballerina-Wickelstil um die Brust ließ sie aussehen wie ein absolutes Sexsymbol.

Sie hatte mich darum gebeten, dass ich auch ein Kleid anzog, fand dann aber trotzdem einen schönen, schwarzen, engen Overall mit Ausschnitten an der Taille bis zur Hüfte in ihrem Schrank, den sie mir lieh. Meine Haare hatte sie geglättet und sie flossen weich über meine Schulter und Brust.

Die Mädels nahmen uns in Empfang und schoben uns direkt zur Theke, wo mehrere Kurze in Form von Tequila auf uns warteten. Ich hasste Tequila, aber Charlotte hatte mich so liebevoll in ihren Freundeskreis aufgenommen und festgelegt, dass ich ihre beste Freundin war, dass ich nicht anders konnte, als sie lieb zu haben. Und morgen war ihr Geburtstag. Da war es mir egal, was ich trinken musste, um die Party aufzulockern.

Mister ChevalierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt