>●□● Soulmates ●□●< [Chapter 23]

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Wieso sollten die beiden sich diesen Schmerz immer wieder zu fügen, obwohl sie auch die "Krieger" hätten umbringen können?

Wenn sie die ersten beiden Werwölfe waren, wo kamen dann wir alle her?

Jetzt hab ich noch mehr Fragen im Kopf wie vorher.

"Was hat diese Legende mit mir zu tun? Und warum erzählst du sie mir?" Ich versuche es nochmal. Doch er steht auf.

"Ich besorge uns was zu essen. Bitte warte hier. Ich erzähle dir so viel wie ich kann und darf." Ohne auf meine Antwort zu warten verwandelt er sich und läuft weg. Ich lege meinen Kopf hinter mir an einen Baum und versuche meine Gedanken zu ordnen.

Ein Geräusch direkt hinter mir lässt mich wach werden. Es ist bereits dunkel, wie lange habe ich den geschlafen? Ich spitze meine Ohren, versuche jedes Geräusch zu erfassen ohne mich zu bewegen. Tiere kamen uns nicht zu nah, sie wussten das eine Gefahr von uns ausging.

'Vielleicht ist es nur Bram.'

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Der Wind geht mir durch die Haare und trägt einen Geruch von Apfelblüten in meine Nase.

'Hast du irgendwo hier in der nähe einen Apfelbaum gewittert?'

Eine Hand legt sich um meinen Nacken und hebt mich hoch. Ich versuche das zittern, was sofort durch meinen Körper geht, unter Kontrolle zu bringen. Mein Atem geht schnell und mein Rücken schmerzt durch diese ungemütliche Haltung. Ich werde an eine Brust gedrückt, die aber so hart ist wie eine Wand.

"Gut das es nur wenige Alphas in Deutschland gibt, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht der erste der dich findet." Seine Stimme ist bedrohlich leise und rau. Er klingt älter.

"Wer bist du?" Super. Ich klinge wie eine Krähe, aber ich kriege auch kaum noch Luft.

"Jemand vor dem du Angst haben solltest." Ich schlucke schwer.

"Was willst du von mir?" Meine Stimme wird einfach nicht besser.

"Das was jetzt jeder Alpha auf diesem Kontinent will. Die Chance zu mehr Macht." Mit seiner freien Hand streicht er meine zersausten Haare von meinem Hals. Sein Atem trifft auf meine Haut und ich spüre den ekel in mir aufsteigen.

"Nehm sofort deine Finger von mir." Ich versuche mich gegen seinen Griff zu wehren und die Ruhe zu bewahren. Panik würde mir jetzt nicht weiter helfen.

"Ich Liebe es wenn sich Frauen mir wiedersetzen. Das macht euch nur begehrenswert." Ich hole mit aller Kraft die ich noch habe aus und Ziele mit meinem Ellenbogen auf seine Nase. Er zieht den Kopf zurück und lacht.

"Mach nur so weiter. Ich rieche deine Angst." Meine Stirn war verschwitzt und natürlich riecht er meine Angst.

"Sogar ein Mensch würde meine Angst riechen. Es ist ja auch nicht gerade eine Urlaubsreise so hier zu hängen." Mein Sarkasmus macht sich, wie immer in den unpassendsten Situationen bemerkbar. Ich muss ihn nur hin halten. Bis Bram zurück kommt. Oder war Bram schon zurück und der Kerl hinter mir hatte ihn getötet?

"Du scheinst echt nervig zu sein. Nachdem du mir einen Nachfolger geschenkt hast, werde ich dich wohl los werden müssen." Mit einem Schulter zucken stellte er mich wieder auf meine Füße. Sein Griff bleibt dennoch unverändert und ich wäre auch höchstwahrscheinlich auf dem Boden gelandet, wenn er mich los lassen würde.

"Wo ist mein Begleiter?" Vielleicht hat er ihm ja nichts getan.

"Hier warst nur du. Und einen anderen Werwolf witter ich nicht. Und selbst wenn du einen Beschützer hättest. Er würde dir nicht helfen können." War das eine Lüge? Wenn nicht musste ich ihn nur hinhalten. Bram würde mir bestimmt helfen. Noch einmal. Oder hat er die Gefahr gewittert und ist weg?  Die Angst schnürrt mir die Kehle zu und ich merke wie meine Lunge nach Luft ringt. Seine freie Hand streichelt über meinen Hals, fast schon zärtlich, bis zu meiner Kehle. Er drückt meinen Kopf nach oben und legt seine Finger genau unter meinen Kiefer. Ich versuche zu schlucken, doch das ist nicht sehr einfach. Der Druck seiner Finger wird immer stärker. Sein Kopf kommt näher und mein Atem wird weniger.

"Du solltest die Finger von Ihr lassen!" Diese Stimme beruhigt mich auf Anhieb und der Druck in meiner Brust ist innerhalb von einer Sekunde verschwunden.

"Sagt wer?" Der Alpha dreht sich in die Richtung wo die Warnung herkommt.

"Ihr Gefährte!" Das knurren von ihm schallt durch meinen Kopf. Die Hand um meinem Hals verschwindet und ich falle nach vorne. Mein Kopf landet nicht gerade sanft auf der Erde und ich sehe Sterne. Ich stehe kurz vor einer Ohnmacht, doch ich kämpfe dagegen an. Das zerreißen von Haut und Kleidung sagt mir das es jetzt zwei Wölfe sind die kämpfen. Ich sehe nur verschwommen und kann nichts erkennen. Der Geruch von Blut drängt sich in meine Nase und ich versuche so flach zu Atmen wie es nur geht, weil mir davon schlecht wird. Bitte lass meinen Gefährten nicht sterben. Ein heulen sagt mir das einer gestorben ist. Nur wer?

Ich werde hoch gehoben. Mein Gefährte. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust und kann vor erleichterung endlich atmen. Sein Geruch kommt mir bekannt vor. Ich kann mich nicht bewegen und es wird alles schwarz.

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Ich fasse mir an den Kopf. Wieso schmerzt der denn so?

"Bram? Ich hatte einen komischen Traum." Ich öffne meine Augen, setze mich hin und sehe sofort in blaue. Mein Herz zerspringt beinahe vor Freude.
Er ist es!
Er ist mein Gefährte.
Mein Mund wird trocken und meine Lunge muss mich erinnern zu Atmen. Ich kann nicht aufhören in diese Augen zu schauen. Es ist als würde meine ganze Welt in ihnen liegen.

"Muss ich Eifersüchtig werden? Wer ist dieser Bram?" Er lächelt. Dadurch glitzern seine Augen und ich freue mich weil er lächelt. Ich möchte immer der Grund sein warum er lacht.

"Kannst du auch reden? Oder willst du mich immer weiter so angucken?" Ich kann nur leicht mit dem Kopf schütteln.

"Überwältigt das ich dich endlich gefunden habe?" Ein nicken von mir lässt ihn laut lachen. Seine Augen leuchten und kleine Fältchen ziehen sich um sie herum. Er ist so wunderschön wenn er lacht.

"Du musst irgendetwas sagen! Noch kann ich deine Gedanken nicht hören." Wieso amüsiert er sich so?

"Marco!" Ich keuche eher seinen Namen.

"Ich hätte auch nicht damit gerechnet. Anscheinend obliegt es dem Alpha sich zu prägen. Nur das mein Symbol anders ist. Anders als Saschas. Anders als das meines Vaters." Er zeigt mir seine Tättowierung. Sie hat sich komplett verändert. Es ist keine Pfote mehr sondern eine Blüte. Eine weiße Lilie.

Ich schiebe meinen Ärmel hoch und sehe auf meinem Arm die selbe Lilie. Was bedeutet das?

"Du bist also genauso verwundert wie ich?" Er kann nicht aufhören zu grinsen.

"Wie hast du mich gefunden?"

"Das kann ich nicht erklären. Es war ein Instinkt, denke ich. Und ich bin immer noch der selbe arrogante Kerl. Also erwarte bloß nicht das ich jetzt Romantisch werde." Seine Augen blitzen gold.

"Sind das deine Worte oder die von Fenrir?"

"Die von Fenrir wirst du noch früh genug hören. So etwas werde ich nicht laut aussprechen!" Ich fange an zu lachen. Er hat sich nicht verändert.

"Was ist zu Hause passiert als ich gegangen bin?" Sein Blick wird traurig.

"Ich... Es... Celina..." Er stammelt rum.

"Dein Vater..." Oh nein. Was hat mein Vater getan?

"Er wurde gestürzt."

Alpha Blut . Die Lasten des BlutesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt