>●□● Communtaten Pack ●□●< [Chapter 18]

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Ich laufe und laufe und ich merke mein Körper schwächer wird. Doch ich muss weiter laufen, es hilft mir, die Bilder in meinem Kopf zu unterdrücken. Sie einzusperren und die Wut gleich mit. Die Zeit vergeht und es wird wieder hell, doch ich kann nicht aufhören zu laufen. Mein Magnet ist viel zu weit entfernt. Mein Ziel rückt mit jedem Schritt näher und mein Herz entspannt sich immer mehr.

Ein knurren lässt mich inne halten. Ein Wolf kommt hinter einem Baum vor. Wäre ich nicht so abgelenkt gewesen hätte ich den Geruch von modrigem Holz schon von weitem gerochen. Sein graues Fell ist verfilzt, Narben verteilen sich auf seinen ganzen Körper und seine Augen sind grau.
Ein Communtat.
Scheiße.
Was machen wir jetzt?

'Ich würde mal sagen, mit einem komm ich klar.'

Pearl fletscht mit den Zähnen und grinst. Ich möchte mich am liebsten komplett zurück ziehen, aber die Wut in mir, staut sich immer weiter. Er stellt sich zwischen mir und meinem Ziel, das wird er bereuen.

Ein Ast knackt neben mir und ich drehe meinen Kopf nach rechts. Ein weiterer Communtat.

'Natürlich sind es zwei. Wäre ja echt mal traurig wenn es nicht so wäre.'

Dein Sarkasmus hilft nicht wirklich, was machen wir jetzt?

'Es wird schwer gegen zwei zu kämpfen. Ich habe bis auf die letzten zwei Tage ja nicht kämpfen dürfen.'

Vorwürfe helfen noch mehr als Sarkasmus. Meine Ohren spitzen sich und ich drehe instinktiv den Kopf in die andere Richtung.

'Wollen die mich verarschen? Seid wann leben Communtaten in einem Rudel?'

Fünf graue Augenpaare sehen mich an. Sie kreisen mich ein und fletschen ihre Zähne. Ich versuche ruhig zu atmen und konzentriere mich darauf eine Lücke zu finden. Die einzige Lösung ist die Flucht. Doch es gibt keine Lücke. Der Kreis wir enger und meine Ohren dröhnen. Der erste setzt zum Sprung an und ich weiche nach links aus. Ich versuche immer weiter auszuweichen, doch die Wölfe setzen immer wieder zum Sprung an um mich mit ihren Zähnen zu erwischen. Sie drängen mich immer weiter zurück und ich überlasse Pearl die komplette Kontrolle. Sie weicht dem kleinstem Wolf aus und verpasst ihm einen Prankenhieb in den Nacken. Er zuckt zusammen und krümmt sich auf dem Boden. Die Stelle, wo wir ihn erwischt haben, blutet sehr stark und der metallische Geruch steigt mir sofort in die Nase. Er entzündet meine Wut und ich bin kurz vor einem Blutrausch. Den anderen Wölfen geht es nicht anders ihre Augenfarbe wird rötlicher. Wir dürfen nicht die Kontrolle verlieren. Der Wolf den ich erwischt habe lebt noch und ich bin erleichtert. Zwar hat er mich angegriffen, doch ich möchte kein Mörder sein. Mein Blick fixiert die restlichen vier Wölfe und meine Klauen drücken sich tiefer in die feuchte Erde. Ich wehre mich gegen den Drang sie alle zu töten, allerdings ist Pearl immer noch ein Wolf und der rote Schimmer legt sich immer weiter über meinen Blick. Die Wölfe greifen jetzt alle zusammen an und ich weiche dem ersten aus. Der zweite erwischt mich mit seiner Pranke an meiner Hinterpfote und ein stechender Schmerz zieht sich bis zu meiner Hüfte hoch. Ich schreie auf und fliege im nächsten Moment gegen einen Baum hinter mir, weil der dritte mich mit seiner Schulter rammt. Pearl wird immer wilder und meine Sicht ist jetzt komplett rot. Sie rappelt sich wieder auf und schlägt einem die Klauen in die Schulter. In ihrem Rausch bemerkt sie nicht den Wolf neben uns. Ein weiterer schmerz zieht durch meinen Bauch und ich klappe zusammen. Er hat mich gebissen und Schleudert mich gegen einen weiteren Baum. Ich höre wie ein knochen von mir bricht und kann mich nicht mehr bewegen. So langsam wird meine Sicht wieder klarer. Ich sehe wie ein Wolf auf mich zu kommt, mein Blut läuft ihm an seiner Schnauze runter und er leckt sich mit der Zunge über die Zähne.
Er schnappt nach meiner Kehle doch ich weiche ihm in letzter Sekunde aus. Eigentlich hätte ich es ahnen sollen das der andere Wolf nur darauf wartet. Er verbiss sich in meine Hinterbeine. Ich heule vor schmerzen auf und kann nichts tun. Ich schüttel mich so stark ich kann. Seine Zähne beissen sich in meinem Fleisch fest und er reißt ein großes Stück heraus. Mir wurde kurz schwindelig. Meine Chancen alleine gegen ein Rudel waren von Anfang an schon sehr gering, aber jetzt war es vorbei. Ich wurde zu stark getroffen. Ein rascheln lässt das Rudel sich drehen und ein rostbrauner Wolf geht langsam auf die Wölfe zu. Er duckt sich zum Angriff, springt ab und reißt dem nächst stehendem den Kopf von den Schultern. Durch den Anblick ihres toten Kamerade wurden die Communtaten nur noch wütender und gingen jetzt auf den Wolf los. Der rostbraune Wolf duckte sich zum Gegenangriff und prallte mit dem ersten zusammen. Er beisst ihn genau in seine Kehle und der graue Wolf schreit schmerzerfüllt. Sein Schrei geht mir durch den kompletten Körper und lässt mich zusammen zucken. Das Beben lässt mich meiner Wunden bewusst werden und ich merke wie Pearl sich zurück zieht. Mein Körper wird menschlicher und ich kann wieder atmen. Die Schmerzen verteilen sich auf meinen ganzen Körper und ich sehe Sternchen vor meinem Auge tanzen. Ich schließe die augen um gegen die Ohnmacht zu kämpfen.

'Du brauchst ne Anti-Ohnmachts Therapie. Du fällst ja fast täglich in eine.'

Nur um dich zu erinnern. Davon gehen ein paar auch auf deine Kappe.

'Stell dich nicht an. Immerhin setzt deine Heilung schon ein.'

Wenn man dich als Wolf hat braucht man keinen Motivatiostrainer mehr.

Ich schaue ber meinen Körper und taste mit meinen Händen nach Knochenbrüchen, aber ich finde keinen. Ich könnte schwören ich habe mindestens einen knacken gehört.

'Bist du vielleicht auf deinen Ohren gelandet? Kann doch auch nur ein Ast gewesen sein.'

Wo der Wolf mir ein Stück Fleisch rausgerissen hat, sieht man nur noch eine kleine Wunde. Wir heilen verdammt schnell, ich kann mich aufsetzen und die Sternchen vergehen. Ein Lebloser Wolf landet genau da wo vor ein paar Sekunden noch mein Gesicht lag und ich schrecke zusammen. Die toten aufgerissenen Augen werde ich noch Wochen in meinen Träumen sehen. Es ist wie ein Unfall, ich kann nicht weg sehen auch wenn ich es noch so sehr möchte. Das grau in seinen Augen wird immer weißer und die Augenlieder fallen zu.

Ich fühle noch mal über meinen Körper. Meine Seite ist komplett wie neu und mein ganzer Körper scheint wieder gesund zu sein. Ich gucke mich um. Der Rostbraune Wolf steht mit dem Rücken zu mir und atmet schwer. Er dreht sich um. Alles sieht aus als würde es in Zeitlupe passieren. Seine knallroten Augen sehen mich. Es verschlägt mir den Atem. Ich versuche mich zu verwandeln, doch auch wenn mein Körper wieder gesund ist, bin ich zu schwach. Die Angst kriecht in meinen Körper und ich zitter. Mein Atem ist unregelmäßig, mein Körper ist voller kaltem Schweiß und meine Tränen laufen über mein Gesicht.

Die Pfoten des Wolfes lassen die Erde erbeben und er kommt immer weiter auf mich zu.


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Dieses Kapitel widme ich Pascal2720

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