>●□● Grief and surprises ●□●< [Chapter 24]

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Ich kann nicht atmen.
Meine Augen sind auf doch ich sehe nichts.
Die Trauer um meine Familie frisst eine tiefe Wunde in mein Herz.
Meine Tränen laufen bis runter zu meinem Hals.
Gedämpft höre ich Marco, er versucht mit mir zu reden und schüttelt mich sogar.
Ich will nichts hören.
Ich will nichts fühlen.
Ich will nichts sehen.
Das schütteln an meinem Körper wird stärker und ich sehe blaue Augen.
Marcos Augen.
Sie sind mein Anker.
Er ist mein Anker.
Ich schaue in seine Augen und werde ruhiger.
Ich kann wieder atmen und die Watte aus meinen Ohren verschwindet.

"Celina! Wir müssen hier weg! Sofort!" Marco hebt mich hoch und als wäre ich ein Sack wirft er mich über seine Schulter. Ich falle wieder in ein Loch ohne seine Augen. Ich gebe mich dem Schwarz hin und hoffe das es alles ein schlechter Traum ist. Wenn ich meine Augen öffne liege ich mit einem Kater im Bett und Marco neben mir. Bitte lass es nur ein schlechter Traum nach einem Alkoholrausch sein.

Ich knalle mit dem Rücken gegen etwas festem und meine Sicht wird sofort klar. Marcos Bein blutet und er liegt kauernd auf dem Boden. Was ist passiert? Wie lange war ich weg?

Marco versucht sich aufzurichten und ein knurren hinter mir lässt mein Blut gefrieren. Ich drehe meinen Kopf und sehe Gabriel mit seinen Brüdern. Die Brüder stehen in angriffsposition neben ihm und er grinst einfach nur.

"Hallo meine Schöne! Du hast dich gar nicht richtig verabschiedet! Das macht man als Verlobte nicht." Sein grinsen wird breiter und das knurren von Marco dröhnt über die ganze Lichtung.

"Lass deine Krallen von Ihr!" Er hat sich aufgerichtet und steht jetzt neben mir.

"Aber wieso denn? Sie hat doch den Deal mit meinem Vater gemacht. Das Urteil eines Alphas ist unumstößlich. Und außerdem. Sie scheint immer noch ein freier Wolf zu sein!" Er lacht und dieses mal bin ich es die knurrt.

'Denen werde ich zeigen wie frei ich bin.'

Ich bin ganz deiner Meinung.

"Dann komm und versuch es." Ich grinse ihn herausfordernd an. Und er lässt den Nacken knacken. Seine Brüder kommen langsam auf uns zu und sie wollen uns einkreisen. Ich schaue zu Marco und sehe in seine Augen. Sie sind voller Wut und Gold. Seine Zähne sind länger und er steckt schon halb in der Verwandlung.

"Nur du gegen mich kleine Alpha. Es ist zwar noch keine Woche vergangen aber ich glaube dieses kleine Detail verzeiht mir mein Vater." Ich schau verwirrt zu ihm.

"Oh stimmt das hatte dir ja keiner gesagt. Bei uns ihm Rudel gibt es eine Tradition. Die Frauen auf die sich keiner markiert müssen mit demjenigen, der sie haben will, in den Ring steigen. Verliert er, wird er von uns getötet. Verliert aber sie, darf er sie besitzen. Also wie du siehst lass ich dir jetzt die Wahl." Er schnippt mit den Fingern und seine Brüder gehen gleichzeitig auf Marco los. Sie packen ihm so schnell das er sich nicht wirklich wehren kann. Er versucht sich frei zu kämpfen, doch einer packt ihm im Nacken und der andere hält seine Arme auf dem Rücken.

"Wir trainieren schon unser ganzes Leben. Härter als jeder andere. Härter als du es dir vorstellen könntest. Für genau diese Situationen. Also hier meine Pläne. Du darfst dich für einen Entscheiden. Plan A. Du kämpfst gegen mich, mit unseren Rudel Regeln. Plan B. Du kommst freiwillig mit und hast noch die vorhergesehenen Tage Zeit um zu trainieren. Oder Plan C. Wir töten deinen Freund und ich lass dir keine Chance zu einem fairen Kampf." Er steht innerhalb eines blinzeln genau vor mir und packt mich an den Haaren.

"Welcher Plan gefällt dir am besten?" Er zieht so fest an meinen Haaren das ich meinen Kopf in den Nacken legen muss. Er beugt sich über mich und kommt mir immer näher.

"Lass sie sofort los!" Marcos Stimme wird um einiges dunkler und sein Alphaton darin, lässt Gabriel kurz zucken. Doch seine Augen werden Gold und er grinst noch breiter.

"Da wird mein Vater aber stolz auf mich sein. Noch ein Werwolf mit Alpha Gen weniger auf der Liste. Wie heißt du und welches Rudel führst du an?"
Gabriel geht langsam auf Marco zu, meine Panik steigt. Er darf ihm nichts tuen.

"Er wird mit mir mein Rudel führen. Und wehe du krümmst ihm auch nur ein Haar!" Ich zische diese Worte und halte Gabriel am Arm fest. Er bleibt ruckartig stehen und dreht seinen Kopf in meine Richtung.

"Das soll der Alpha sein du den erwählst hast? Du könntest das stärkste Rudel der Geschichte führen, wenn du mich wählst. Doch du wählst lieber diesen kleinen Köter? Der wahrscheinlich noch nicht mal weiß was er alles mit seiner Alpha Kraft machen könnte, geschweige denn seine Alpha Kräfte einsetzen kann. Was ist denn so besonderes an ihm?" Gabriel deht sich nun komplett um und kommt wieder näher an mich heran. Ich merke seinen Atem an meiner Stirn.

"Er ist mein Gefährte!" Ich schaue zu Marco und wir sehen uns direkt in die Augen, sofort verliere ich mich wieder in ihnen.

'Auch wenn das gerade ein unpassender Zeitpunkt ist. Er sieht auch in so einer scheiß Situation heiß aus.'

Ich grinse. Ja du hast recht. Dieser Zeitpunkt ist unpassend und die Situation scheiße.

"Hey. Sieh mich an wenn ich mit dir rede!" Finger legen sich an meinen Kiefer und drücken meinen Kopf in Gabriels Richtung.

"Du hast immer noch die Wahl. Wie willst du dich unterwerfen? Und es liegt an dir ob dein Gefährte lebt oder stirbt." Ich packe seine Hand und drücke sie weg. Ich bin so wütend und das Adrenalin pumpt sich in meine Adern. Gabriel versucht gegen meine Hand zu drücken und sein Grinsen vergeht.

"Ich soll mich dir unterwerfen? Falsch! Du unterwirfst dich mir!" Meine Stimme klingt nicht wie meine. Eher als würde ich seid 50 Jahren eine Zigarette nach der anderen Rauchen.

Der Gold Ton in Gabriels Augen verblasst und seine Knie knicken weg. Mein Blick ist an seinen Augen geheftet und er geht immer weiter auf die Knie. Er neigt seinen Kopf so das ich ihn leicht umbringen könnte. Ich lasse seine Hand los und mir wird schwindelig. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und schaue auf seine Brüder die verdutzt da stehen und den Mund nicht geschlossen kriegen. Ich gehe, ohne weiter auf Gabriel zu achten, auf sie zu. Sie weichen nicht zurück und sehen mich nur an.

Ein Schmerz in meinem Rücken lässt mich zusammen zucken. Gabriel hat mir seine Krallen in den Rücken gerammt. Ich breche keuchend zusammen. Das grinsen von Raphael, während er mit den Krallen wieder fester Marcos Hals drückt, gibt mir wieder Kraft.

"Du hast mich angegriffen, während ich dir den Rücken zugedreht habe. Was bist du für ein Mann?" Ich fauche ihn an und drehe mich zu ihm um.

"Ich kann mir vieles vorstellen was ich mit dir machen könnte wenn du mir den Rücken zu wendest. Aber da ich denke du nimmst Plan A. Muss das bis nach dem Kampf warten." Er winkt mich zu sich.
Er hat Recht!
Ich werde nicht kampflos aufgeben!
Ich springe in seine Richtung und knurre.

Alpha Blut . Die Lasten des BlutesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt