Ich streichel Sascha durch seine Haare und er schnurrt im Schlaf. Meine Lippen berühren nur ganz leicht seine doch er schlägt die Augen auf und grinst mich an.
"Was soll das werden?" Fragt er und zieht mich auf sich drauf.
"Ich versuche dich nicht zu wecken?" Sage ich grinsend während ich mich auf meine Arme stütze.
"Das hat nicht funktioniert." Ich merke das sein Grummeln gespielt ist und küsse ihn einfach damit er Ruhe gibt. An dieses Gefühl muss ich mich erst gewöhnen. Es ist wie das Gefühl von purem Glück. Sascha stockt und drückt mich etwas weg.
"Ich muss los. Versprech mir das du im Haus bleibst und keinem die Türe aufmachst, bis ich wieder da bin!" Während er das sagt hebt er mich von sich runter und steht auf.
"Was ist los?" Ich stehe ebenfalls auf und lege eine Hand auf seine Schulter, er schütelt sie ab und zieht sich weiter an.
"Mach bitte einfach was ich dir sage!" Er dreht sich um, schaut mir in die Augen und küsst mich. Doch sein Kuss ist anders, anders als sonst. Bevor ich nachfragen kann ist er auch schon aus der Türe raus.
Wieso war dieser Kuss so anders? Es hat sich nicht nach einem normalem Abschiedskuss angefühlt. Ich werfe mich aufs Bett und grübbel darüber nach.
Ein Knurren in meinem Kopf lässt mich fast aufschreien. Es ist so laut das ich mir die Ohren zu halte. Das Knurren ebbt ab und das Heulen vom Alpha ist wahrscheinlich in der ganzen Stadt zu hören. Irgendetwas passiert da und ich springe auf um zur Türe zu gehen. Meine Hand kliegt schon auf der Türklinke und ich sehe wie sie zittert. Sascha hat gesagt ich soll hier bleiben, aber wenn er und Celina in Schwierigkeiten sind muss ich helfen. Ich hole tief Luft und drücke die Türe auf. Meine Schuhe und Jacke ziehe ich mir im Vorbei laufen nur an. Ich jogge in die Richtung des Rudelhaus und wittere immer mehr Blut. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, der Kuss war nicht nur ein Abschiedskuss, er denkt das er mich nie mehr sieht. Ich versuche schneller zu laufen und folge meiner Nase.
Die Gerüche und Geräusche führen mich in den Wald und ich sehe überall abgebrochene Äste, Blutspritzer und Fellbüschel. So langsam kriescht die Angst meine Glieder hoch und ich versuche meinen Atem ruhig zu halten. Die Geräusche werden immer lauter und ich immer nervöser, ich schiebe zwei Äste beiseite und sehe eine Lichtung.
Es sieht aus wie auf einem Kriegsfeld, Leiche neben Leiche, überall Blut und dazwischen stehen Wölfe und Menschen und bekämpfen sich gegenseitig. Ich suche nach Sascha und mit jedem Gesicht was ich sehe und nicht sein ist werde ich nervöser. Meine Tränen unterdrücke ich und ich versuche Optimistisch zu bleiben. Meine Nase nimmt nur das Blut wahr und blendet alles andere aus. Ich sehe Celina wie sie gegen Eric kämpft, Marco kämpft gegen Sebastian und Viktor. Doch Sascha ist nicht zu sehen. Wo ist er? Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare doch dann sehe ich ihn. An seiner Stirn klafft eine Wunde und das Blut läuft nur so hinunter, doch sein jetziger Gegner unterliegt ihm ganz klar. Obwohl er als Mensch da steht und sein Gegner ein Wolf ist. Der Wolf springt ihm an den Hals doch er wirft ihn gegen einen Baum und widmet sich dem nächstem Angreifer.
Ich will meinem Rudel helfen und laufe auf sie zu. Meine Augen liegen auf meinem Alpha. Celina sieht schon schwer verletzt aus und ich höre ihr Herz bis hier. Es ist unregelmäßig und stockend. Sie muss alle Kraft auf bringen die sie hat und der Schweiß mischt sich mit Ihrem Blut. Kratzer verteilen sich über Ihren ganzen Körper, überall läuft Blut an ihr herunter und ich sehe das Ihre Beine schon zittern. Ich habe die Hälfte des Weges geschafft und beobachte weiter Celina. Sie geht einen Schritt zurück um auszuweichen und stolpert. Als würde die Zeit langsamer laufen sehe ich wie Eric seine Klauen in die Brust von Celina schlägt und seine Zähne sich tief in Ihren Hals graben. Ich schreie auf und Eric demonstriert seinen Sieg in dem er laut aufheult und den Körper von Celina in die Luft hält. Sofort unterbrechen alle Ihren Kampf und schauen zu Ihm. Ich sinke auf die Knie und Tränen verschleiern meine Sicht. Nur gedämmt bekomme ich mit wie Marco schreit. Etwas ist vor mir gelandet und ich hebe meinen Blick um zu sehen was es ist. Sofort Blicke ich in die Toten Augen von Eric. Ich krabbel voller Panik weiter nach hinten und schaue über die Augen hinweg. Es ist nur sein Kopf und der Körper liegt unter Sascha, seine Augen sehen in meine und das heulen von Ihm geht mir durch alle Knochen. Ich stehe auf und gehe langsam auf ihm zu, ich sehe das die anderen Wölfe sich verwandeln und den Kopf senken.
Sascha hat den Alpha getötet.
Ich senke den Kopf um meinem Gefährten und Alpha den Respekt zu zollen den er verdient. Das wimmern von Marco bringt mich wieder zurück in die Realität.
Celina!
Ich laufe zu Ihr und Marco doch ich höre nur einen Herzschlag. Marco hält Sie in den Armen und weint. Er legt den Kopf in den Nacken und schreit. Ich wollte noch einen Schritt näher dran gehen doch in diesem Moment schaut er zu mir und seine Augen sind Silbern, er knurrt mich an und ich gehe den Schritt wieder zurück. Marco steht auf und verwandelt sich in in kurzer Zeit. Er dreht sich zu uns um und das Silber in seinen Augen wird immer heller.
"Easy komm da weg." Sascha packt mich an der Hüfte und zieht mich zurück.
"Das ist nicht mehr Marco, durch den Verlust seiner Gefährtin war Marco zu schwach um noch länger die Kontrolle über Fenrir zu halten." Wir gehen beide noch etwas zurück und der Wolf dreht sich um, leckt noch einmal über das Gesicht von Celina und läuft in den Wald.
Sascha gibt Befehle an die anderen Wölfe und wir fangen an alle zu begraben. Ich versuche meine Emotionen zu unterdrücken doch als die Männer Celina in das Erdloch legen, weine ich in die Schulter von Sascha.
In der Ferne hört man Fenrir heulen und meine Tränen laufen unkontrolliert über meine Wangen.
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Alpha Blut . Die Lasten des Blutes
WilkołakiDer Gott des Mondes hatte eine Tochter, doch diese fühlte sich gefangen zwischen den Sternen, denn sie liebte die Erde und ihre Bewohner. Einmal im Jahr, immer am ersten Vollmond des Jahres, durfte sie als ein Wolf auf unseren Planeten. Doch dann ta...