>●□● Catch me, if you can ●□●< [Chapter 19]

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Mit seiner Schnauze, die nur ein paar cm vor meinem Gesicht verharrt, bleibt der Werwolf stehen. Es läuft Blut an seinen Zähnen runter und ich unterdrücke ein würgen. Dieser Geruch lässt meinen Magen umdrehen. Ich schaue auf und sehe in seine Silbernen Augen. Solche Augen habe ich noch nie gesehen.

'Ich kenne diese Augen.'

Woher das denn? Ich habe diesen Wolf noch nie gesehen.

'Ich weiß es nicht. Ich wollte dich nur informieren. Aber das sollte ich demnächst auch lassen.'

Bitte mach mir hier jetzt keine Pubertierenden Teenie Szene. Das ist das letzte was mir jetzt noch fehlt.

Die Schnauze meines gegenübers verändert sich und in nicht mal einer Sekunde steht ein Mann vor mir, seine Verwandelung geht schneller als ich es je gesehen habe. Er scheint älter zu sein als mein Vater, sein Haar ist komplett grau und lockig bis zu seinen Ohren. Er hat einige Falten, dennoch wirkt er hübsch. Sein Körper ist eher schlank als muskolös und viele Narben zieren seinen Körper. Das silber in seinen Augen ist geblieben, sein Blick lässt mein Blut gefrieren und seine Augenbrauen sind zusammen gezogen. Er schnuppert noch einmal und dreht sich dann um.

"Warte!" Er will mir nichts antun, aber warum hat er mich gerettet?

Er dreht sich zu mir und mein Herz rutscht mir in die nicht vorhandenen Schuhe. Seine Augen scheinen eine Spur kälter zu werden.

"Warum hast du mich gerettet?" Woher kommt mein plötzlicher Mut.

"Kein Danke?" Seine Stimme klingt als hätte er sie lange nicht benutzt und er zieht eine Augenbraue hoch. Oh super, jetzt hab ich ihn verärgert.

"Doch Danke. Du warst im Rausch und hast es geschafft mich nicht zu verletzen. Wie konntest du deinen Wolf zurück halten? Wieso bist du so stark? Kannst du mir helfen? Warum..." Ich kann nicht aufhören zu reden.

"Bitte. Sei ruhig. Deine Fragerei bereitet mir Kopfschmerzen. Sei einfach froh das ich dich gerettet habe und gehe deinen Weg. Nur pass demnächst auf, wohin du mit deinen wirren Gedanken hinläufst." Mit diesen Worten dreht er sich um. Ich stehe auf und laufe ihm hinterher.

'Ja lauf dem gefährlichem Wolf hinterher.'

Pearl. Er kann uns helfen.

'Ja oder uns umbringen.'

Ich verdrehe genervt die Augen. Diese Lichtung ist voller Blut und ich möchte hier weg.

'Dann lauf in die andere Richtung. Da führt unser Instinkt uns hin.'

Ich möchte wissen wer er ist. Wieso er dir bekannt vorkommt und wieso er so stark ist.

'Ja. Aber die andere Richtung zieht uns an. Ich möchte dem Gefühl nachgeben. Der Werwolf vor uns ist gefährlich. Celina!'

"Pearl jetzt halt die Schnauze." Ich schlage mir mit der Hand auf den Mund. Ich bin so genervt das ich das laut gesagt habe. Wieso kann sie mich so auf die Palme bringen und mir nicht mal eine Minute geben um mich zu konzentrieren? Was soll ich denn jetzt machen? Zu meinem Vater kann ich nicht. Zurück zu Alpha Drago will ich nicht und das Gefühl als würde ich angezogen von einem Magneten ist so schwach das ich dem nicht nachgeben muss. Obwohl ich zu gerne wüsste was mich anzieht. Oder Wer.

Meine Schulter wird gepackt und ich schrumpfe vor schreck zusammen. Ich war so in Gedanken das ich gar nicht gemerkt habe das sich jemand nähert.

"Was hast du gesagt?" Sein Aggresiver Blick lässt mich frösteln.

"Es tut mir leid. Ich... Mein Wolf... Nur eine kleine Disskussion." Ich stotter und kann nicht aufhören zu zittern. Mein Mut ist mit einem Schlag wie weg geblasen. Er macht mir Angst aber ich habe das Gefühl das er mich nichts antun würde.

'Deine Logik ist wunderbar.'

"Pearl? Dein Wolf heißt Pearl?" Seine Augen glühen und ich wunder mich immer mehr über diesen Mann. Warum interessiert es ihn wie mein innerer Wolf heißt?

'Was will der denn von mir?'

"An wie viel kann sie sich erinnern? Was weiß Pearl?" In meinem Kopf tauchen immer mehr Fragezeichen auf. Mein Gesichtsausdruck scheint das auch wieder zu geben. Pearl scheint genauso verwundert zu sein, da ich aussnahmsweise kein dummes Kommentar höre.

"Ok. Das ist nicht der passende Ort, um die Fragezeichen aus deinem Gesicht zu entfernen. Folge mir. Wenn du kannst!" Seine Verwandlung geht wieder so schnell und der Schalk blitzt in seinen Augen.
Er will also fangen spielen.
Na fein.
Ich merke die Vibration der Verwandlung in meinem Körper aufsteigen. Meine neugierde steigt von Sekunde zu Sekunde. Doch der Jadginstinkt ist geweckt und ich verwandel mich so schnell wie mein Körper es zu lässt. Ich setze an um ihm nach zu jagen, nach ein paar Schritten bremse ich mich selber. Die Richtung in die er läuft, ist die falsche. Mein Magnet ist genau in entgegengesetzter Richtung. Doch ich brauche Antworten, und zwar ehrliche. Mein Vater würde mir nicht die Wahrheit sagen. Und dieser Mann scheint sie zu wissen. Ich stehe an einem Scheideweg und muss mich entscheiden. Mein Kopf geht hin und her.

Doch meine Entscheidung steht.

Ich will die Wahrheit wissen!

Mit einem Sprung jage ich dem Werwolf hinterher. Mit jedem mal wenn meine Pfoten den Boden berühren, merke ich wie die Magnetische Anziehung stärker wird. Der Hang umzudrehen wird stärker, aber ich darf ihm nicht nachgeben. Ich taste mit meinen Sinnen den Wald ab und suche mein Jagdziel. Ich versuche meinen Kopf leer zu halten und mich nur auf ein Geräusch von ihm zu konzentrieren. Ich bleibe stehen, spitze die Ohren und schließe meine Augen. Ein paar Kilometer links höre ich einen Fluss plätschern, ein Tier scheint daran zu trinken. So blöd wäre er nicht. Nach ein paar minuten höre ich wie er einen kleinen Stein mit seiner Tatze bewegt. Sofort jage ich in diese Richtung. Er muss es sein. Ich habe vorher gar nichts gehört, nur wie ein Stein bewegt wurde. Und das bestimmt nicht mit absicht. Desto weiter ich laufe desto mehr riecht es nach Sandelholz. Ich bin auf der richtigen Spur.


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Ich wollte mich bedanken für die 500 reads :D
Danke <3
Danke <3


Wollt ihr nochmal ein Kapitel aus einer anderen Sicht?
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Alpha Blut . Die Lasten des BlutesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt