>●□● Listen to my Heartbeat ●□●< [Chapter 33]

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Verwirrt schaue ich hoch. Ich verstehe gar nichts mehr.

"Was meinst du? Bist du bereit dir unser Rudel wieder zu holen?" Seine Worte verwirren mich nur noch mehr.

"Bitte was?" Mir schwirrt der Kopf und ich versuche ruhig zu Atmen.

"Du hast mir das wirklich geglaubt was ich gesagt habe oder? Celina? Hast du mir wirklich geglaubt?" Er legt seine Finger unter mein Kinn und drückt meinen Kopf langsam nach oben, so das ich ihn ansehen muss. Ich merke wie Tränen mir die Wange runter laufen und ich kann nicht Atmen.

"Antworte mir Celina! Hast du geglaubt was ich gestern Abend, in Anwesenheit von meinem Vater, gesagt habe? Glaubst du denn wirklich ich könnte dich so verletzen? Diese Worte haben mich unglaubliche Kraft gekostet. Alleine sie zu sagen hätte mich fast umgebracht!" Ich schlage seine Hand weg und drücke ihn von mir.

"Wieso sollte ich dir das jetzt glauben? Denkst du ich bin so blöd und lasse mich jetzt weiter von dir verarschen? Die Naive kleine Celina? Die Zeit ist vorbei. Ich weiß jetzt wer ich bin. Wer Pearl ist. Und ich werde sicher einen Weg finden um frei zu sein. Doch du bist für mich gestorben!" Mit diesen Worten verlasse ich die Küche und gehe aus dem Haus. Ich brauche jetzt Ruhe und den Wald. Ich verwandel mich und renne los. Es fühlt sich komisch an ohne Pearl zu laufen. Doch ich brauche jetzt Zeit und nur die Gestalt meines Wolfes beruhigt mich und bringt mich weit genug weg, um nachzudenken, und doch nicht zu weit um aus dem Revier zu gehen. Ich spüre das mir jemand folgt und bleibe stehen. Ich verwandel mich zurück und warte auf den Verfolger.

"Du kannst mir nicht sowas sagen und dann einfach verschwinden Celina! Ich weiß es ist schwer aber ich hab dich gebeten mir zu vertrauen! Lass mich in deinen Kopf und ich zeige dir was ich meine. Hör auf meinen Herzschlag. Du würdest es hören wenn ich Lüge. Gib mir deine Hand und fühle meine Emotionen!" In seiner Menschlichen Gestalt kommt Marco in meine Richtung und streckt mir seine Hand entgegen. Ich schließe die Augen und Atme noch einmal tief ein.

"Na gut." Meine Worte sind mehr ein knurren, doch ich nehme seine Hand und spüre seine Erleichterung sofort. Seine Emotionen vermischen sich mit meinen und sein Herz schlägt ruhig in seiner Brust. Das kribbeln in meinem Körper wegen seiner Berührung versuche ich zu unterdrücken, doch ich spüre auch seine Begierde, was mir nicht gerade hilft.

"Ich habe das alles nur gesagt um dich zu beschützen. Ich Liebe dich!" Jedes Wort betont er und ich spüre das er es ernst meint, doch etwas in mir zögert.

"Ich weiß das du es ernst meinst, nur weiß ich nicht ob du es ehrlich so meinst. Geh einfach. Geh bitte."

Meine Stimme ist nicht mehr als ein flüstern, welches ich kaum selber verstehe, doch Marco versteht es und geht. Ich sinke auf meine Knie und Tränen fallen mir in die darauf befindenen Hände.

Was soll ich machen?
Wie soll ich mit dem Schmerz umgehen?
Wie soll ich diese Situation betrachten?

Die Stimmen in meinem Kopf schreien durcheinander und ich verstehe keine einzige. Sie werden lauter und immer lauter. Doch ich verstehe kein einziges Wort. Alle diese Stimmen wollen mir ihren Weg aufhalsen. Doch sie sind zu laut, zu wirr und zu unmissverständlich. Ich halte mir die Ohren zu und schreie. Einen Schrei der sich wie eine Befreiung anhört und dennoch die Stimmen nicht verstummen lässt.

Doch dann ist da ein flüstern. Es ist nur ein Hauch, doch ich höre es deutlicher als die lauten Stimmen. Sie flüstert meinen Namen. Doch das reicht aus um die Lauten Schreie auszublenden. Nur noch mein geflüsterter Name hallt in meinem Kopf wieder.

Meine Atmung beruhigt sich und die Tränen hören auf meine Sicht zu trüben. Wie ein Mantra flüstert die Stimme weiter meinen Namen. Der Schmerz in diesem Flüstern lässt mich, trotz meiner Ruhe, erschaudern. Ich richte mich auf. Mein Verstand schreit mir zu das es nicht vernünftig ist und ich weiß das er recht hat. Doch mein Herz hat schon lange entschieden. Ich setzte einen Schritt vor den anderen und folge dem Geruch von Marco.

Das flüstern wird lauter und ich höre wie die Stimme immer verzweifelter wird. Mit jedem Atemstoß zerreißt mein Herz weiter. Ich schiebe ein paar Äste auf die Seite und sehe Marco, an einem Baum gelehnt. Er bewegt seine Lippen doch ich höre nicht was er sagt. Der Ausdruck in seinem Gesicht zeigt pure Verzweiflung und mein Herz zieht sich noch mehr zusammen. Ich gehe langsam und leise auf ihn zu. Er schaut nicht auf und scheint gar nichts mitzubekommen von seiner Umgebung.

Behutsam lege ich meine Hand auf seine Wange. Das kribbeln zieht sich durch meinen ganzen Körper und ich merke wie mein Herz sich Stück für Stück wieder zusammen setzt. Er schaut auf und seufzt.

"Ich habe alles zerstört." Diese vier Worte und ich weiß das ich ihm alles verzeihen würde. So viel Schmerz lagen in diesen Worten, dass sie mir beinahe wieder das Herz zersprengt hätten. Ich kann nichts sagen, was sollte ich auch sagen? 

Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und legte meine Stirn an seine.


Alpha Blut . Die Lasten des BlutesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt