... Heart against Head (Alecs Sicht)

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Haben Narben auf der Haut und ich zeige sie dir. 
Auf der Brust auf dem Bauch, warum bleib ich noch hier?
Und ich steche immer tiefer
Und ich werde gestoppt
Denn ich breche immer wieder
Das ist Herz gegen Kopf! - Puzzle/Herz gegen Kopf

Und schon wieder hat Magnus mich bei diesem jämmerlichen Versuch gefunden.
Schon wieder ein Moment, in dem ich mich dafür verfluchte Ich zu sein.
Wieder ein Moment, in dem ich mich schwach und abstoßend fühlte.
Einfach nur hässlich und ekelig.

Magnus... 
Wieso? 
Wie?
Ich bin doch bloß eine Last für dich.
Besonders jetzt.
Nichts hat sich gebessert. Gar nichts!

Doch die Worte blieben in meinem Kopf. Ich sagte sie nicht. Würde sie auch nie aussprechen. 
Nie.. 

Weil du ein Feigling bist!

Das stimmt nicht.

Ich suchte einen festen Punkt im Meer, den ich fixieren konnte. 
Besser. Beruhigend. 

"Wir sind das Meer, Magnus, oder?"
"Ja. Ja, das sind wir, Alexander. Das sind wir."

Ein lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab.
Ich lehnte mich gegen Magnus und verschränkte unsere Finger miteinander.

Ich bin so froh ihn zu spüren und zu fühlen.
Ich bin froh das wieder Tag war.
Dieser Traum... Er quälte mich im Schlaf. 
Zog mich tiefer hinein und ließ mich weiter verzweifeln.
In meiner eigenen Welt. Mit meinem zweiten Gesicht. 
Wenn ich sage es reicht, dann reicht es ihm nicht.

"Geht es dir nun ein bisschen besser?"
"Ja. Ein wenig."
"Magst du reden?"

Ich zögerte kurz, sagte dann aber schließlich: "Ja, gerne."

"Dann lass uns rein gehen."

Nickend löste ich mich von Magnus und folgte ihm zurück zur Wohnung.
Erst jetzt merkte ich, wie kalt es an den Beinen geworden war, dank dem Wasser.
Naja, wunderte mich das? Es war immerhin Mitte November, da war das Wasser eben etwas kühler.

In der Wohnung angekommen, zogen wir uns trockene Kleidung an. Ich wickelte mich dennoch in der Tagesdecke ein und ließ mich aufs Sofa fallen.
Magnus setzte sich neben mich und hielt mir einen dampfenden Becher Kaffee vor die Nase.

"Danke."
"Gerne, wollen ja nicht, dass du dich erkältest."

Er schenkte mir ein warmes liebevolles Lächeln.
Es war einfach unglaublich wie sehr sich dieser Mann um mich kümmerte, sich um mich sorgte und mich liebte.

"Also Alexander, was war?", fragte er und Sorge schwang in seiner Stimme mit.
"Ich hatte wieder einen Albtraum. Von dem Moment, wo ich mich mit meinen Eltern zerstritten hatte und all das anfing."
"Verstehe... Wie sollen wir das nur hinbiegen?"
"Es ist so, für meinen Kopf ist das alles hier eigentlich schon lange vorbei. Es ist einfach schon tot. Aber irgendwie dann doch nicht. Daraus hat sich dann wohl die innere Stimme gebildet, aus diesem Groll, immer noch hier zu sein."

Magnus sah mich intensiv an und ich sprach weiter: "Und für mein Herz ist das ganz anders. Mein Herz liebt und leidet. Es will das der Schmerz endet aber es will nicht gehen, weil es liebt und durch die Liebe hier gehalten wird. Es ist wie ein Krieg. Herz gegen Kopf. Und ich, ich bin mittendrin."

Ich fixierte meinen Kaffeebecher. Irgendwie konnte ich es es nicht. Ich konnte Magnus einfach nicht ansehen.

Aber es war nun mal so.
Es ist ein ständiger Kampf. 
Ein Krieg ohne Aussicht.
Es schmerzt so fürchterlich.
Es ist auch einfach keine Phase mehr in der Melancholie.
Ich mache es jeden Tag mit.
Mal schlimmer, mal weniger schlimm.
Und ich packe das nicht mehr.
Nicht allein.
Nicht so.
Nicht hier.

Aber... Ich hab doch Magnus. Meinen Anker. 
Der Grund, der mein Herz und mich hier hält.
Der Grund, weswegen es nie klappt.

"Ich denke, ich habe eine Idee."

Ich horchte auf und sah in Magnus' goldgrüne Augen, die mich entschlossen ansahen.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.

Jetzt macht er Schluss mit dir. Glaub mir, jetzt verlässt er dich. Jetzt wirst du alleine dastehen und dann? Tze. Du hättest es zu Ende bringen müssen, du törichter Junge!

Outlaws of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt