Und manchmal können wir noch so viel kämpfen, können noch sooft nicht wahr haben wollen, dass wir etwas kaputt gemacht haben, was sich scheinbar einfach nicht mehr reparieren lässt. Mit keinem Pflaster der Welt, durch nichts, lassen sich erstmal entstandene Narben wieder rückgängig machen.
Ich öffnete die Augen und blinzelte verschlafen. Mein Blick wanderte an mir runter auf Alec, welcher seelenruhig schlief.
Er hatte die Arme fest um mich geschlungen und sein Kopf ruhte auf meiner Brust.
Ich lächelte und sah ihn verträumt an, ich genoss diesen Moment der ruhigen Zweisamkeit.
Doch dann schlich sich mir ein unangenehmer, düsterer Gedanke zurück in mein Gedächtnis.Heute war der letzte Tag in dieser Wohnung.
Der letzte Tag hier allein mit Alec.
Und ich hatte keine Ahnung ob dies der letzte Tag mit ihm sein würde.
Lebend...Schmerzhaft verzog sich bei dem Gedanken mein Herz.
Gut. Ich hatte es anfangs vorgeschlagen.
Und ihm Zeit gegeben.
Zeit die er brauchte.
Und trotzdem hoffte ich inständig, dass er sich dagegen entschied.Ich vernahm plötzlich ein leises grummeln und gähnen. Alec war also aufgewacht.
Er drehte sich auf den Rücken und streckte sich ausgiebig."Guten Morgen", sagte ich schmunzelnd und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, den er zärtlich erwiderte.
"Morgen", murmelte er gegen meine Lippen und löste grinsend den Kuss. Dann stand er auf und ich tat es ihm gleich.
Wir zogen uns um und packten unsere Sachen zusammen, dann frühstückten wir gemeinsam."Und? Wie ähm hast du dich entschieden?"
Alec sah auf. Seine dunkelblaue Augen auf mich gerichtet.
Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen.
Ich spürte wie er seine kalten Fingerkuppen auf meinen Handrücken legte und sanft darüber strich."Weißt du, eigentlich würde ich ganz gern mit dir unter den Lebenden weilen. Und ich finde den Vorschlag bei dir einzuziehen klingt doch eigentlich ganz gut."
Ich glaubte für einen Moment, das Atmen verlernt zu haben. Ich war einfach nur heilfroh das er sich anders entschied.
Ich stand auf, ging um den Tisch herum und schloss ihn in meine Arme."Ich bin froh, dass du diesen Weg wählst."
"Mit dir ist die Zeit einfach schöner. Ich will das noch nicht wegwerfen. Und ich denke auch wir schaffen das zusammen."
Ich nickte: "Ja. Ja, das werden wir."Ich gab den Schlüssel an die Vermieterin zurück und wir legten die Taschen schon mal ins Auto, dann gingen wir noch ein letztes Mal an den Strand runter.
Hand in Hand standen wir am Wasser und genossen diesen schönen idyllischen Augenblick der Ruhe, ehe es zurück nach Brooklyn ging.Ich lehnte mich leicht vor zu Alec, strich ihm über die Wange und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Ich hoffte einfach so sehr, dass er keinen Rückfall erleidet sobald wir zurück sind...
Ich hoffte es einfach.Irgendwann gingen wir zurück zum Wagen und fuhren los in Richtung Heimat.
Die Autofahrt verlief recht ruhig, wir redeten hin und wieder miteinander und witzelten ein bisschen.
Bis wir dann endlich in Brooklyn ankamen und ich das Auto vor dem Wohnhaus parkte. Wir holten unsere Sachen aus dem Auto und gingen nach oben."Willst du vielleicht deine Schwester anrufen?", fragte ich ihn und stellte unsere Taschen derweil im Schlafzimmer ab.
Alec überlegte einen kurzen Moment und schüttelte schließlich den Kopf: "Vielleicht wann anders. Aber nicht heute."Er ging auf mich zu und ließ sich gegen meine Brust sinken.
"Ich bin froh bei dir zu sein."
"Ich bin es auch."Ich legte meine Arme um ihn und zog ihn mit mir zum Sofa, wo wir uns fallen ließen.
Wir verbrachten den restlichen Tag damit fern zu sehen - Irgendwie hatte ich dieses Gerät tatsächlich vermisst - und wir bestellten uns Pizza zum Abendessen.Alles in Allem ein perfekter entspannter Abend.
Doch irgendwie machte sich in mir das ungute Gefühl breit, das was passieren wird und es ließ mich einfach nicht los.Komm beruhig dich endlich. Er ist bei dir. Ihr seid zu zweit. Im Loft. Allein. Sonst niemand. Und er macht einen entspannten Eindruck. Also keine Sorgen.
Ich schielte zu ihm rüber und lächelte sanft.
Ich sollte mir echt keine Sorgen machen. Er schien entspannt zu sein. Und das war ein gutes Zeichen.Also alles gut. Oder...?
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Outlaws of Love
FanfictionViele schlechte Gefühle. Wut. Hass. Gefühllosigkeit. Frustration. Verwirrung. Ich mache das nicht, weil ich gerade Lust zu habe. Nein, ich mache das, weil ich dieses Ventil mittlerweile brauche. Weil ich mit all dem nicht mehr klar gekommen bin. Ich...