This will be the last Night... (Alecs Sicht)

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Trag mich fort mit der Flut
Bis mein letztes Boot versinkt.
Die Schmerzen sind nichts. In meinem Herzen ist Licht.
Augen zu, Lass mich ruhn, Bis der letzte Keim erstickt.
Ich bemerkte es nicht. Die letzte Kerze erlischt!

Seit wir wieder in Brooklyn angekommen waren, wuchs in mir dieses Gefühl des Unwohl seins.
Ich wurde hier einfach wieder an alles erinnert.
An alles schlechte, was hier passiert ist.
Den Streit mit meinen Eltern.
Das Zerbrechen meiner Seele.
Die tiefe Blicke in den Abgrund.
Der Sog in den Teufelskreis.
Einfach alles.
Und es spielte sich wie ein Film vor meinem inneren Auge ab.

Wir hatten heute beschlossen wieder ziemlich Zeitig ins Bett zu gehen. In der Ferienwohnung hatte ich auch wunderbar schlafen können.
Doch hier? 
Nein, ich saß wieder wach und schlaflos im Bett und dachte über alles nach, was passiert ist.
Die Erinnerungen zerrten an mir. Diese Gedanken, sie fraßen mich von innen heraus aus.
Diese Stadt. Diese Erinnerungen. Sie raubten mir die Luft zum Atmen.
All das zerrte einfach nur noch an meinen Nerven.
Ich konnte das nicht.
Wirklich nicht.

Ich schlug die Decke zur Seite und stand entschlossen auf.
Draußen im Flur schlüpfte ich in meine Schuhe und streifte mir meine Jacke über. Ich schnappte mir meine Stele und verließ den Loft.

Mein erstes Ziel: Eine Kirche.

Dort angekommen, stieß ich vorsichtig die große schwere Holztüre auf und betrat den großen Saal. Zielstrebig ging ich vor zum Altar und suchten den Punkt für die Stele.
Als ich diesen fand, öffnete sich auch schon die Waffen"kammer". Ich kramte mir eine silberne schwere Pistole raus, auf der eine goldene Gravur prangte. Sachte wog ich sie in meiner Hand ab und steckte diese schließlich in die Innentasche meiner Jacke.

Ich trat wieder nach draußen und lief weiter die Straßen entlang.
Diesmal ohne Ziel.
Ohne irgendeinen Plan.
Ich lief einfach irgendwohin. 

Irgendwann vernahm ich das rauschende Geräusch des Wassers.
Ich war wieder am Meer angekommen.
Ich lief weiter runter, den Strand entlang und kam dann schließlich an der Stelle zum stehen, wo unsere Ferienwohnung war. 
Unser zuhause der letzten Tage.
Geistesabwesend kramte ich mein Handy aus der Tasche und suchte die Nummer von Magnus raus. Ich tippte auf das Nachrichtenfenster und begann damit eine Nachricht zu schreiben.

>>Du musst das nicht weiter für mich tun. Ich zieh's allein durch. Ich liebe dich. Wirklich.<<

Dann sendete ich die Nachricht ab und ließ das Handy zurück in die Tasche gleiten.

Ich trat weiter vor und ging etwas tiefer in das Meer.
Der kühle Nachtwind wehte mir entgegen und ich fühlte mich frei.
Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen.
Ich hatte nur noch einen Wunsch.
Frei sein.
Frei von der Last.
Frei von ... All dem hier.
Ich wünschte es mir so sehnlichst.

Ich nahm die Pistole aus der Jackentasche und betrachtete sie noch einmal.
Das fahle Mondlicht verlieh dem ganzen einen schaurig schönen Glanz. 
Es war gefährlich schön.
Eine süße Versuchung eben.

Halt dir den Lauf einfach an die Schläfe. Und wenn du dann abdrückst, dann ergibt das ganze ein wunderbar süßes Geräusch. Du wirst auch bluten. Aber du wärst somit endlich erlöst.

Die Stimme wurde mit jedem Mal unheimlicher. Aber sie hatte Recht.

Es ist ganz einfach. So leicht. Wie das Ritzen

Die Stimme säuselte diese Worte zuckersüß in meinem Kopf.
Und Ja. Ja, es würde wirklich so sein.
Ich müsste es dann nicht mehr ertragen. Nie wieder!

Ich senkte meinen Blick, hob die Waffe an meinen Kopf und richtete mir den kalten Lauf an die Schläfe.
Den Finger auf dem Abzug.
Ich müsste nur noch drücken.
Eine kleine Druckbewegung und alles wäre vorbei.

Plötzlich spürte ich jedoch, wie jemand von hinten einen Arm um meinen Oberkörper schlang. Heißer Atem der mich am Nacken kitzelte und eine erhitzte Hand, die sich auf meine legte und mit mir die Pistole umfasste.
Meine Augen weiteten sich, als mir die Person ins Ohr wisperte: "Du gehst nicht ohne mich. So war die Abmachung."

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