Ich bin Wege gegangen die keiner läuft. Ist alles egal, denn wir scheitern hier heut' - Sind gemeinsam allein, lassen kein' andern rein.
Sind gebrochene Herzen beim feiern vereint.
Jeder einzelne Kuss ist ein Freifahrtsschein - In Richtung: Ein letztes Mal Zweisam sein. - Puzzle/ZweisamII
Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass ich allein im Bett lag, dann vernahm ich aus dem Bad das prasselnde Geräusch des Wassers.
Müde setzte ich mich auf und streckte mich gähnend. Meine Gedanken schweiften plötzlich zur letzten Nacht.
Ich grinste bei den Erinnerungen an den erfreulichen Teil, doch plötzlich legte sich der wenigere angenehme Teil wie ein Schatten darüber.
Mein Herz zog sich zusammen.
Oh Alexander... Ich verstehe dich nur allzu gut.
Schließlich schob ich meine Beine aus dem Bett und stand auf. Ich klaubte meine Kleidung vom Boden zusammen und zog mir meine schwarze Hose an, dann ging ich ins Wohnzimmer rüber, wo ich mir meine Zigarettenschachtel griff und nach draußen ging.
Eine Kippe am morgen, vertreibt immerhin Kummer und Sorgen.
Ich schloss meine Augen, atmete den Rauch der Zigarette ein und dachte nach. Ich dachte einfach über alles nach. Darüber was Alec mir anvertraut hatte. Darüber wie sehr ich es verstehen konnte. Und doch... Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen was für eine Last das sein muss, die er da mit sich herumschleppt.
Ich kann es nicht..."Darf ich auch eine?" Es war Alecs sanfte Stimme die mich aus meinen tristen Gedanken holte.
Ich sah neben mich, direkt in seine dunkelblauen müden Augen. Wortlos reichte ich ihm mit einem lächeln die Schachtel. Er nahm sich eine Kippe raus und zündete sich diese an, dann führte er den Filter an seine Lippen und nahm einen Zug.Ich muss gestehen, er sah irgendwie wahnsinnig attraktiv aus beim rauchen.
"Sorry, falls du wegen mir schlecht geschlafen hast oder so", sagte er plötzlich wie aus dem nichts heraus.
"Alles gut Alexander, sofern es dir danach besser ging?"
Lächelnd sah er zu mir und nickte bestätigend. Den Rest der Zigarette verbrachten wir in einem angenehmen Schweigen.Als wir schließlich fertig geraucht hatten, gingen wir wieder zurück in die Wohnung.
"Und, was steht heute so auf deinem Plan?", fragte ich Alec und zauberte für uns beide ein kleines Frühstück her.
"Wenn es dir nichts ausmacht können wir heute in der Wohnung bleiben und entspannen, eventuell können wir ja Abends noch ein bisschen an den Strand gehen?"
"Mit dem Vorschlag kann ich gut leben", sagte ich lächelnd und nippte an meinem Kaffee.Als wir fertig gegessen hatten, kuschelte sich Alec leicht an mich. Ich schlang meine Arme um ihn und lehnte mich nach hinten, während ich ihn mit mir zog.
Eng aneinander gekuschelt lagen wir also da. Alec halb auf mir und seinen Kopf in meiner Halsbeuge."Du bist aber nicht angeekelt von mir?", platzte es plötzlich aus ihm raus.
Verwirrt sah ich zu ihm runter.
"Was? Weswegen?"
Beschämt mied er den Blickkontakt und murmelte: "Naja, du hast doch gestern über meine hässlichen Narben gestreichelt. War das nicht... eklig?"Ich stockte kurz. Wieso dachte er sowas bloß?
"Alexander höre mir mal gut zu, dein Arm ist nicht hässlich, die Narben gehören nun zu dir, dass macht dich nicht weniger liebenswert. Ich ekel mich auch nicht vor dir. Ich habe dir ein Versprechen gegeben und das halte ich auch. Ich liebe dich."Erleichtert seufzte Alec. Er hievte sich hoch und gab mir einen Kuss auf die Lippen. Ich schmunzelte und erwiderte den Kuss.
Alec war eben kein Mann vieler Wort.Leider wurden wir von einem Telefonklingeln unterbrochen.
Alec richtete sich auf und griff nach dem Handy, welches auf dem Tisch lag.
Seine Mimik veränderte sich schlagartig, als er auf das Display sah. Er kletterte von mir runter und ging ins Schlafzimmer.
Skeptisch sah ich ihm nach und folgte ihm."Nach drei Tagen fällt euch also auch auf das ich fehle!? ... Wieso willst du das wissen? ... Aha... Nö, passt. Ich muss jetzt auflegen."
Der Wortwahl nach sprach er wohl mit seinen Eltern. Ich ließ mich aufs Bett sinken und sah ihn mitfühlend an.
Völlig kraftlos und aufgelöst kam er zu mir und setzte sich neben mich. Er lehnte sich an mich an und ich umschloss seinen dünnen Oberkörper mit meinen Armen. Ich stützte mein Kinn auf seinem Kopf ab und streichelte ihm behutsam über den Rücken."Magnus... Ich kann das nicht mehr .. Ich will sowas nicht mehr... Ich kann auch nicht in das Institut zurückkehren!"
"Scht... Wenn wir die Tage hier rum gebracht haben, wirst du bei mir wohnen, ja? Aber noch haben wir hier vier Tage..."Ich hörte ihn schluchzen und dann sank er gegen mich.
Hatte ich also doch Recht, dass noch was kommt. Verdammt. Ich kann nur hoffen, das er darauf nicht... reagiert.
Wir verweilten für etwas längere Zeit in dieser Position, bis Alec sich von mir löste. Er machte auf mich den Eindruck eines kleinen zerbrechlichen Jungen und wiedermal zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen.
"Können wir bitte ans Meer gehen? Ich muss raus."
Ich nickte und zog Alec sanft hoch, dann ging ich mit ihm nach draußen ans Meer.
Nun verstand ich langsam wieso er das Meer so sehr brauchte.
Die Wellen beruhigten ihn nicht nur, nein, er konzentrierte sich bewusst darauf um alles andere zu verdrängen, denn das Meer hatte keine festen Erinnerungen..
DU LIEST GERADE
Outlaws of Love
FanfictionViele schlechte Gefühle. Wut. Hass. Gefühllosigkeit. Frustration. Verwirrung. Ich mache das nicht, weil ich gerade Lust zu habe. Nein, ich mache das, weil ich dieses Ventil mittlerweile brauche. Weil ich mit all dem nicht mehr klar gekommen bin. Ich...