I have to make a decision... (Alecs Sicht)

429 29 5
                                    

Es gibt kein Zurück.
Deshalb ist es so schwer, sich zu entscheiden.
Man muss die richtigen Entscheidungen treffen.
Solange man sich nicht entscheidet, bleiben alle Möglichkeiten offen.

Ich dachte wirklich nicht groß darüber nach, was ich da eben fragte.
Ich musste es einfach irgendwie fragen.
Die Worte sprudelten gerade zu aus mir raus.
Und ich konnte sie nicht stoppen.
Ich konnte es nicht.

Stur starrte ich gerade aus. Nicht fähig Magnus auch nur eines Blickes zu würdigen.
Er war bestimmt bestürzt über diese Frage und schaute mich verständnislos an.

"Ich denke schon das es sehr schmerzhaft wäre."

Hingegen aller Erwartung, war nun ich es, der ihn entgeistert und verwirrt ansah.

"Also würde springen wohl flach fallen", versuchte ich zu scherzen und grinste versonnen, bis ich Magnus lachen hörte.
"Wäre jetzt nicht so mein Favorit."
"Und Schlaftabletten?"
Magnus verzog das Gesicht: "Viel zu Klischeehaft."

Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund war es amüsant sich mit Magnus über verschiedene Suizidmethoden zu untehalten.
Es war auch echt interessant zu erfahren, was er zu den verschiedensten Sachen zu sagen hatte und über sie dachte.

Wir redeten noch lange darüber und merkten nicht mal, dass es immer später und später wurde.
Bis uns die Dunkelheit irgendwann komplett einhüllte und der Vollmond die Umgebung in ein milchiges Licht tauchte.

"Wir sollten..", sagten wir beide wie aus einem Munde und mussten lachen.
"Wir verstehen uns."
"Aber natürlich."

Gemeinsam stiegen wir die morschen Treppenstufen hinab und machten uns dann auf den Weg zurück in die Wohnung.
Dort angekommen nahm ich mir meinen Schlafanzug und zog mich um.
Ich legte mich ins Bett und Magnus legte sich wenig später zu mir.
Er nahm mich in seine Arme und ich schmiegte mich an ihn.

"Schlaf gut."
"Danke du auch."

Schweißgebadet saß ich im Bett. Mein Puls raste und mein Atem ging schwer und heftig.
Wieder so ein beschissener Albtraum.
Wann wird das endlich aufhören?

Sobald du tot bist.

Genervt schlug ich die Decke zurück und stand auf 
Für gewöhnlich würde ich diesem inneren Drang, mir was an zutun nachgeben, doch diesmal wollte ich stark bleiben.
Zittrig ging ich also nach draußen auf die Terrasse und zündete mir eine Zigarette an 

Zwar war das ebenfalls nicht gesund aber es floss wenigstens kein Blut und es gab keine Wunden die verheilen mussten.

Idiotisch war es trotzdem.
Ach egal...

...Willst du denn sterben, Junge? Ich wüsste nämlich genau wie.

Geschockt über die Worte der inneren Stimme, ließ ich die Zigarette leicht sinken.

Was... soll das?

Also, willst du?

Ich drehte meinen Kopf nach hinten, um einen Blick auf die Schlafzimmertür zu bekommen.

Nein.. Eigentlich nicht so.
Also, nicht wirklich.
Irgendwie.
Glaub ich.
Keine Ahnung, es war noch viel zu schön.

Aber dann musst du doch wieder zurück ins Institut. Zu deinen super tollen Eltern. Die dich wertlos nannten. Dich beschimpften. Dich als Schande betitelten. Denk dran. Wenn du es nicht beendest, musst du da wieder zurück, doch du könntest e--...

NEIN!
Wütend drückte ich die Zigarette auf meinem Handrücken aus. Es schmerzte im ersten Augenblick kurz aber das war mir egal. Ich musste mich beruhigen.

Ich atmete tief ein und aus. 
Langsam bekam ich wieder einen klaren Kopf.
Ich drehte mich um und ging wieder zurück ins Bett. Ich stieg unter die Bettdecke und kuschelte mich an Magnus an.

Jetzt spürte ich den brennenden Schmerz der Zigarette und hörte wie die Stimme höhnisch lachte.

Ich war aber auch echt ein Idiot... Ein törichter naiver Idiot.
Oh Magnus. Bitte. Ich will das nicht mehr...

Outlaws of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt