Pained Silence (Magnus' Sicht)

893 50 5
                                    

We can escape to a higher plane 
In Nirvana stay 
where the dreamers lay 
I'll lay you down lay you down 
safe on a higher plane 
In Nirvana stay 
where the dreamers lay 
I'll lay you down, lay you down

"Alexander, du dummer kleiner Nephilim!", sprach ich mit gewisser härte in der Stimme und stellte mich vor ihn. Das war er da vorhin sagte schmerzte wirklich. Mein Herz zog sich zusammen bei diesen unüberlegten Worten von ihm.

Ich fixierte ihn mit meinen Augen und sah ihn besorgt an.
Er erwiderte irritiert meinen Blick und fragte vorsichtig: "Was...?"

Doch ich schwieg. 

Meine Gedanken kreisten im Kopf, ich wollte nichts falsches oder unüberlegtes sagen, also schwieg ich einfach.

Ich nahm seine Handgelenke in meine Hand und hob diese vorsichtig und behutsam an. Als wären sie aus Glas. 
Nun, hatte ich freie Sicht auf sie und begutachtete seine wunden Unterarmen. Sie waren gezeichnet von gewollten Schnitten. Einige waren tief, allerdings schon soweit verheilt das nur eine weiße Narbe zurück blieb, die sich vom Rest der Haut abhob. Andere wiederum hatten eine leicht beige Farbe angenommen und waren nur oberflächlich vorhanden. Und dann waren da noch frische Wunden, sie glänzten noch rot und Blut quoll leicht aus ihnen hinaus, sie wirkten anders wie die anderen. Unkontrolliert, aggressiv und verwirrt.

Schmerzhaft verzog ich das Gesicht bei diesem Anblick. 
Lange hatten wir uns nun angeschwiegen, hatte Alec meinen quälenden Blicken ausgesetzt.
Ich hielt seine Handgelenke immer noch fest in meinen Händen, suchte seinen Blickkontakt und hielt diesen dann fest.

"Warum?" Es war mehr ein heiseres wispern, als eine klare Frage.

Beschämt wandte Alec den Blick ab, kämpfte offensichtlich mit sich selbst. Er fixierte einen Blick irgendwo im Raum, um mich nicht ansehen zu müssen. Sein Atem war plötzlich schwerer geworden.

Doch er schwieg.

Ich wusste zwar schon immer, dass es Alec nie so wirklich mit dem reden hatte aber genau das wurde ihm nun zum Verhängnis. 
Und Ich wusste nun auch, dass schweigen manchmal der lauteste Schrei nach Hilfe war.

"Du musst es mir aber auch nicht sagen. Wenn du bereit dazu bist, solltest du jedoch wissen, dass du immer mit mir reden kannst", sagte ich leise mit sanfter Stimme.
Ich umfasste zärtlich sein Kinn mit zwei Fingern und hob seinen Kopf sachte an.

Kraftlos und leer blickten mir seine blauen Augen entgegen. Sie glänzten glasig und dunkle Augenringe hatten sich gebildet.

Wieso war es nie wem aufgefallen?
Wieso war es mir nie aufgefallen?

Du hast so viel gekämpft.
Du hast so viel weggesteckt.
Und jetzt sieh' wo es dich hingebracht hat, Alexander.

"Magnus. Es tut mir leid." Alecs Stimme war brüchig und klang erstickt.

"Das muss es nicht."

Ich strich ihm behutsam mit dem Daumen über die Wange.
Seufzend lehnte sich Alec dagegen, dann murmelte er: "Doch. Ich habe dir weh getan."

Ich hielt in meiner Bewegung inne und wir schauten uns in die Augen.

"Alexander", setzte ich vorsichtig an, doch er unterbrach mich. 
"Ich habe deinen Blick gesehen. Glaub mir bitte wenn ich sage, dass ich dich liebe, aber", er hielt kurz inne und plötzlich verloren seine Augen jegliches Funkeln, welches kurz zuvor noch da war und mit monotoner leerer Stimme setzte er fort: "Ich... Will weg. Fort von hier. Weg von allem."

Dann sah er schweigen zu Boden und mein Herz zerbrach bei diesen Worten.
Ich schlang sanft meine Arme um seinen Oberkörper - Er war dünner geworden. Auch das hatte ich Idiot nicht bemerkt. Vorsichtig zog ich ihn an mich ran und wisperte: "Dann werden wir gemeinsam fort gehen, Alexander."

Outlaws of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt