Togetherness (Alecs Sicht)

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Und ich treibe umher, längst vergessen mein Ziel. Keine Koordinaten, ich war versessen und fiel hinab in dein Eismeer. Ich bin kalt und wurde zum Eisberg.

Völlig überwältigt von meinen aufkeimenden Gefühlen, ging ich raus zum Strand. Ich brauchte diesen kurzen Moment des allein seins um all das hier auf mir sacken zu lassen. Ich stellte mich ganz nah an Wasser, dass die Wellen meine Schuhspitzen berühren konnten. Ich begriff immer noch nicht, wieso Magnus sowas für mich tat.

Weil er noch Hoffnung hat, aber glaub mir, sobald er sieht was für ein Hoffnungsloser Fall du bist, verlässt er dich!

Genervt verdrehte ich die Augen. Auf diesen Bastard an innere Stimme hatte ich gerade herzlichst wenig Lust.
Ich konzentrierte mich auf die Wellen vor mir und versuchte diese Stimme so gut es geht zu ignorieren.
Und es gelang mir irgendwie tatsächlich.

Vielleicht würde das Ganze hier, ja doch was bringen.
Zuversichtlich richtete ich meinen Blick auf die Wellen. Das Wasser hatte eine seltsame entspannende Wirkung auf mich. Das rauschende Geräusch beruhigte mich und ich spürte wie sich meine Muskeln langsam entspannten.
Ich atmete tief ein und aus.

Ich mochte es hier. Es war ruhig. Idyllisch. Keiner da, der einen kannte oder verurteilen konnte.
Nur wir beide.
Magnus...

Wann hatte ich das letzte Mal was allein mit ihm gemacht?
Es war bestimmt ewig her. Seit das mit meinen Eltern so schlimm wurde, war ich quasi an das Institut gefesselt.
Sie duldeten die Beziehung einfach nicht. Sie sagten, ich hätte sie enttäuscht.
Sie sagten, ich sei eine Schande für die Lightwoods.
Sie hatten mich faktisch eingesperrt. Mit dem Ziel meine Beziehung ab zu töten.

Doch sie erreichten damit nur, dass ich mich selbst abtötete.
Magnus hatte sich zwar oft zu mir geschlichen und blieb meist auch über Nacht, aber es war nie so wie es jetzt war.

Ich seufzte.
Vielleicht sollte ich nicht mehr darüber nachdenken.

Oh Ja, gute Idee. Lass uns lieber darüber reden was genau ich eigentlich für dich bin.

Wieder verdrehte ich genervt meine Augen. 
Musste das jetzt sein?
Aus Reflex fasste ich sanft an den Verband und streichelte vorsichtig darüber.

Es hätte vorbei sein können.
Es hätte klappen können.
Aber sollte es nicht...

Ich wurde von meinem vibrierendem Handy aus meinen Gedanken gerissen. Wie in Trance kramte ich das kleine Gerät aus meiner Hosentasche, klappte es auf und las auf dem Display den Namen meiner Schwester.

"Ja?"
"Alec? Beim Erzengel! Wo bist du? Geht es dir gut? Jace und Ich machen uns riesige Sorgen!"
"Izzy, es ... es geht mir gut. Ich bin weggefahren, ich brauch momentan einfach Zeit für mich."
"Ah... Okay. Bist du allein?"
"Nein."
"Wer ist mit dir mit?"
"Magnus.. Bitte erzähl Mom und Dad nichts!"
"Ich werde schweigen. Hab dich lieb Bruderherz und bitte pass auf dich auf und meld dich."
"Werde ich Iz. Hab dich auch lieb."

Ich klappte das Telefon zu und schob es zurück in meine Tasche, dann ging ich wieder zurück un die Ferienwohung.
Als ich durch die Türe das Wohnzimmer betrat, fiel mein Blick auf Magnus, welcher seelenruhig auf dem Sofa eingeschlafen war. Ein lächeln umspielte meine Lippen. Er sah so friedlich und fast schon unschuldig aus.

Magnus war tief in die Polster gerutscht, seine Arme hatte er über der Brust gekreuzt und sein Kopf war entspannt zur Seite geneigt, wobei ihm schwarze Strähnen ins Gesicht hingen.

Ich ging auf das Sofa zu und setzte mich, meinen linken Ellenbogen stützte ich auf der Sofalehne ab. Verträumt betrachtete ich Magnus und ließ meinen Gedanken freien lauf. Diesmal waren sie nicht düster, sondern fast schon entschlossen. Ich rückte näher an ihn heran und legte sanft meine Hand an seine Wange.

Es ist egal was ihr über mich sagt, ich bleibe stur. Ich werde bei ihm bleiben.
Ich weiß bereits wie es in dieser Gesellschaft läuft und ich weiß wie meine Eltern sind. Für jeden dummen "Fehler" zerreißen sie mich gleich.
Aber es wird mir egal sein. Ich bleibe bei ihm. Für immer.

Denn wir sind gemeinsam einsam, lass uns zweisam sein...

Outlaws of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt