2. Einen schönen Abend

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"Ja... Würde eigentlich sogar echt gut passen. Viel Spaß!", sagt Natascha, bevor sie Violette umarmt und mit ihrem besten Freund alleine lässt. Dabei muss Violette an ihre Worte denken. Sie und Steve als Paar?

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Nur wenige Momente später sind die Gedanken daran vergangen, denn Steve begrüßt sie mit einer wortwörtlich atemraubenden Umarmung.

"Steve! Luft!", bittet Violette keuchend, woraufhin er sie wieder loslässt und mit den Füßen auf den Boden stellt. Er grinst sie breit an und sie kann nicht anders als mitzugrinsen.

"Tut mir leid, ich freu mich nur dich endlich wieder in der Realität zu sehen."

"Ich freu mich auch", meint sie lachend. Steve legt ihr einen Arm um die Schulter und zieht sie so nach draußen zu seiner Maschine.

"Ich hab schon alles besorgt was wir für den Abend brauchen", verkündet er und setzt sich. Violette steigt hinter ihm auf und legt ihre Hände um seine Mitte.

"Gut, dann gib Gas!", meint sie, was er sich nicht zwei Mal sagen lässt. Violette schaut ihm über die Schulter und legt dabei ihren Kopf leicht ab. Dann schließt sie die Augen. Sie hat darauf bestanden den Helm wegzulassen, da Steve auch immer ohne fährt. Daher weht ihr der Wind nun die Haare aus dem Gesicht. Sie atmet die kalte Luft ein, in der ein Hauch von Steves Duft liegt. In dem Moment genießt einfach das wohlige Gefühl der Freiheit. Beim Fahren hat sie das Gefühl, als würde sie fliegen. Frei und gelöst von der Welt und den Sorgen die sie ihr aufträgt. Leider ist die Fahrt nicht lang und Steve hält vor seiner Wohung, damit Violette schon mal hinein kann, während er seine Maschine parkt.

Im Flur begegnet sie seiner Nachbarin. Eine hübsche Blondine, die ihr irgendwie immer bekannt vorkommt. Als hätte sie sie schon mal gesehen und vergessen wo.

"Hallo", grüßt sie freundlich und lächelt Violette an. Auch wenn sie nett zu sein scheint, traut Violette ihr nicht. Dennoch versucht sie freundlich zu sein.

"Hallo", antwortet sie deshalb, bevor sie schnell mit ihrem Schlüssel die Wohnung aufmacht. Steve hat ihr schon vor einiger Zeit einen eigenen Schlüssel gegeben, damit sie immer kommen und gehen kann, wie sie will. Am Anfang war das ein komisches Gefühl, aber irgendwo hat es Violette auch sehr gefreut.

In der Wohnung kickt sie ihre Schuhe von den Füßen und wirft ihre Jacke über den Harken im Flur. Dann führt ihr Weg direkt in die Küche. Als sie dort den Tisch sieht, muss sie einfach grinsen. Wenn Steve sagt er hat alles besorgt, dann meint er wohl auch wirklich alles. Neben verschidenen Gemüse Sorten liegt eine Packung Nudelplatten und Käse. Eindeutig Sachen für ihre Lieblingsspeise: Lasagne. Dazu kommen noch um die fünf Packungen Schokolade in verschiedenen Ausführungen, wobei Violette besonders die mit Karamel anspricht, eine große Tüte Popcorn mit Honig daneben, Chipstüten und Gummibärchen. Um das Ganze noch abzurunden stehen daneben einige Flaschen. Dabei ist Whisky, Vodka, Rum, Wein und noch einige Säfte. Kopfschüttelnd nimmt sie sich das Gemüse und beginnt es abzuwaschen.
Gerade als das fertig ist, betritt Steve die Küche.

"Du willst wohl, dass ich fett werde oder?", fragt sie ironisch und deutet auf den Haufen.

"Ich dachte mir ein bisschen von allem ist immer gut."

"Ein bisschen? Was ist dann viel bei dir?" Er lacht und zuckt nur mit den Schultern, bevor er zwei Messer und Schneideunterlagen herausholt. Gemeinsam machen sie sich ans Schneiden und zubereiten der Lasagne. Dabei nascht Violette immer wieder von dem was Steve gerade schneidet, wenn er nicht hinsieht, sodass er sich immer wundert, wenn er sich zurückdreht. Schließlich schaffen sie es aber die Lasagne in Ofen zu packen. Während sie warten, schauen sie sich schon einmal den ersten Film an und öffnen die erste Flasche. Es ist ein alter, guter Whisky.

"Auf einen schönen Abend!", meint Steve, als sie anstoßen.

"Auf einen schönen Abend, wie immer", fügt Violette hinzu. Noch einige Stunden später sitzen sie lachend auf dem Sofa und schauen Filme. Auch wenn sie manchmal nicht viel vom Film mitbekommen, da sie nebenbei reden. Die Lasagne liegt zur Hälfte in der Küche, das Popcorn ist nach einer Wurfschlacht überall im Wohnzimmer verteilt, die Chips und die Schokolade sind angebrochen und quer auf dem Couchtisch zu finden. Als der Abspann des Filmes anfängt, macht Violette den Fernseher aus.

"Es ist schon spät. Wir sollten schlafen gehen", meint sie und gähnt einmal. Steve nickt, dabei schaut er sie an und beginnt zu grinsen.

"Was?", fragt sie verwirrt.

"Du hast da etwas Schokolade im Gesicht...", sagt er und deutet auf ihre Wange.

"Wo?", fragt sie und fasst sich verwirrt ins Gesicht. Diesmal lacht Steve.

"Nicht da!" Er rückt näher und streicht ihr mit dem Finger über den Mundwinkel, um die Schokolade zu entfernen.

"Da", sagt er dabei und grinst breit. Plötzlich spuken ihr Nataschas Worte wieder im Kopf umher. Sie und Steve sollen sich wie ein Paar benehmen? Verdammt, das tun sie gerade wirklich... Zumindest etwas. Sie schaut ihm tief in seine blauen Augen, während sie darüber nachdenkt.

"Woran denkst du?", fragt er und holt sie aus den Gedanken. Mit einem Mal ist ihr erst bewusst wie nah er ihr ist. Ihre Beine berühren sich bereits und dadurch dass er sich vorgelehnt hat, um die Schokolade zu entfernen, trennen sie nur wenige Zentimeter. Fragend schaut er sie an, wobei sich auf seiner Stirn kleine Falten bilden. Etwas das Violette schon immer aufgefallen ist. Für einen Moment ertappt sie sich dabei sich vorzustellen wie es wäre ihn zu küssen, mehr als nur seine beste Freundin zu sein. Aber das würde sie sich niemals eingestehen, denn mit einem Mal sieht sie wieder Loki vor sich und wie sie ihn küsst. Schnell schaut sie zu Boden.

"Ich... ich musste gerade an Bucky denken. Daran, dass du so einen Abend nie mit ihm verbringen konntest...", lügt sie schnell um Steve abzulenken. Natürlich klappt dies auch, Bucky ist immer ein gutes Thema um ihn abzulenken. Sein Blick wird ernst, während nun er zum Boden schaut.

"Bucky hätten solche Abende bestimmt gefallen. Obwohl ihm vermutlich die Mädchen gefehlt hätten", bestätigt Steve.

"Es tut mir leid, ich hätte nicht damit anfangen dürfen", entschuldigt sich Violette als sie sieht, dass seine Augen leicht wässrig werden.

"Nicht schlimm. Ich vermisse ihn nur heute noch. Hier zu sein, ohne ihn, fühlt sich einfach oft falsch an. Diese ganzen Sachen wie das Internet, überfordern mich manchmal noch immer. In den Momenten wünschte ich dann, er wäre bei mir."

"Aber das ist er doch, hier drin", meint Violette und legt ihm eine Hand auf sein Herz.

"Er ist immer hier drin, weil du ihn niemals vergessen wirst. Auch wenn er es nicht mehr körperlich ist, heißt es nicht, dass er gar nicht da ist. Du bist nicht alleine nur weil er nicht hier sein kann, vergiss das bitte nicht." Er legt seine Hand auf ihre und drückt sie. Durch ihre Handfläche spürt sie seinen regelmäßigen Herzschlag.

"Danke, Lila. Du bist wirklich eine gute Freundin." Sie schauen sich einen Moment lang in die Augen. Kurz scheint sich eine Spannung aufzubauen, weswegen Violette schnell ihre Hand zurück zieht und sich auf den Weg ins Bad macht. Auch wenn sie sich diese Spannung vermutlich nur eingebildet hat, weil Natascha ihr ein Floh ins Ohr gesetzt hat, muss sie es nicht drauf ankommen lassen. Verdammt, warum musste Natascha ihr das auch sagen?!

Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt