8. Freunde

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"Ja, wir machen einfach weiter wie bisher." Schnell hebt er seine restlichen Sachen auf, zieht sich an und geht. Einfach so, ohne Abschied. Aus irgendeinem Grund hat Violette das Gefühl, dass das ganze noch Konsequenzen haben wird...Und das ihr die Konsequenzen nicht gefallen werden.

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Seit dem Tag hat Violette Steve nicht mehr gesehen. Auch wenn sie gesagt haben, dass sie sich normal verhalten, tun sie das nicht. Er hält sich von ihr fern und genauso geht sie ihm aus dem Weg. Dadurch, dass er wieder in D.C. und sie weiterhin in New York ist, fällt es zum Glück keinem auf. Nur Tony bemerkt hin und wieder ihre schlecht Laune und versucht sie aufzuheitern. Oft sogar erstaunlich erfolgreich.

Doch es sind nicht die Tage, welche Violette quälen. Es sind die Nächte, die für Violette besonders schlimm sind. Ohne Steve und die Möglichkeit in seinen Traum zu gehen, fühlt sie sich einsam und irgendwie auch verloren. Sie hat ständig Angst aus Versehen wieder bei Loki zu landen, auch wenn sie langsam beginnt über ihn hinweg zu kommen. Doch das dauert eben. Ihr ist auch klar, dass es noch eine ganze Weile dauern wird.

Und auch wenn ihre Gefühle für den Gott langsam verblassen, heißt das nicht, dass er ihr mit einem Mal egal ist. Ohne Steve und seine ständige Unterstützung, hat sie Angst wieder einzuknicken. Sie hat Angst, dass ihr Herz mit einem Mal doch die Disskusion mit ihrem Kopf gewinnt und sie plötzlich Loki gegenüber steht. Was sollte sie auch machen, wenn es passiert? Könnte sie so stark sein und einfach wieder gehen? Sie weiß es nicht.

Mit allen Möglichen Mitteln versucht sie sich Nachts von Loki abzulenken, auch wenn Steves Träume derzeit keine Alternative sind. Kein Wunder also, dass sie des Öfteren bei dem Unbekannten im Traum landet. Meistens träumt er von seinen Aufträgen. Er scheint deswegen oft Alpträume zu haben, daher versucht sie ihm zu helfen. Meistens stoppt sie ihn, bevor er seinen Auftrag ausgeführt hat. Sie erspart es ihm wieder und wieder unschuldige Menschen zu töten, dessen Name er nicht einmal kennt. Gleichzeitig nutzt sie dies in der Hoffnung von ihm mehr über seinen Auftraggeber und Hydra zu erfahren.

"Wie heißt du eigentlich?", fragt sie ihn irgendwann, als sie ihn mal wieder aus seiner Handlung heraus reißt. Sie nimmt seine Hand und zieht ihn von dem, in der Bewegung eingefrorenem, Mann, der vor ihm kniet, weg. Er hat sich wohl allmählich an ihre Gegenwart in seinen Träumen gewöhnt, denn er versucht weder sie anzugreifen, noch sich loszureißen.

Violette verändert die Umgebung sodass es ihr besser gefällt. Schließlich stehen sie zusammen auf einer Brücke, unter ihnen ein reißender Fluss. Ohne Furcht davor hinabzufallen, setzt sie sich auf die hölzerne Brüstung, während er neben ihr stehen bleibt. Er schaut einfach nur ins dunkle Wasser hinab. Sie dagegen schaut ihn an, auch wenn sie immer das Gleiche sieht. Braune Haare, blaue Augen, ein ernster Ausdruck im Gesicht, schwarze Farbe um die Augen und eine Maske die das halbe Gesicht verdeckt. Er spricht nicht viel, aber trotzdem hat Violette das Gefühl, dass es ihm gut tut, wenn sie mit ihm redet.

"Ich weiß es nicht", ist schließlich seine Antwort.

"Wie? Du musst doch einen Namen haben", wundert sie sich.

"Ich habe vielleicht einen, aber ich kenne ihn nicht mehr", erklärt er es der Schwarzhaarigen.

"Und wie nennt man dich wenn man dir einen Auftrag gibt?", harkt sie nach.

"Soldat."

"Das find ich doof. Du bist doch mehr als nur ein Soldat", stellt sie entschlossen fest.

"Bin ich das?" Verwundert und nachdenklich schaut sie zuerst ihn und dann den Fluss unter ihnen an. Es ist bereits später Abend und die Sonne wird bald untergehen.

Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt