15. Flucht

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Ganz kurz begegnen sich ihre Blicke. Violette kann sehen, dass Steve noch immer verletzt ist, aber ihr ist klar, dass sie das jetzt nicht klar stellen kann. Sie muss sich etwas Zeit nehmen, bevor sie das Ganze mit Steve besprechen kann. Deswegen senkt sie schnell den Blick.

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Verzweifelt rennt sie durch die Gänge, auf der Suche nach Natascha. Schließlich fragt sie einige Leute, doch die Meisten haben keine Antwort.

"Miss Romanoff hat das Gebäude vor einer Weile verlassen, jedoch nicht wegen einem Auftrages", kann ihr schließlich eine Mitarbeiterin am Eingang sagen. Verärgert darüber ihre Freundin verpasst zu haben, bedankt Violette sich, ehe sie ihr Handy raus holt und Nataschas Nummer wählt. Es klingelt ein paar Mal.

"Komm schon 'Tascha, geh ran!", flucht Violette, doch es passiert nichts. Es klingelt einfach weiter. Frustriert legt sie auf. Sie will gerade hinaus stürmen, als mit einem lauten Klirren das gläserne Dach zerstört wird. Splitter verteilen sich überall in der Eingangshalle. Der Auslöser ist Steve, welcher mit seinem Schild voran zu Boden fällt. Fassungslos blickt Violette am Gebäude hinauf und sieht das Loch in der Glaswand des Fahrstuhles von wo aus er gesprungen sein muss. In der Zeit rappelt Steve sich auf. Eine Truppe von bewaffneten Männern erscheint und rennt zielsicher auf den Blonden zu. Sofort erkennt dieser die Bedrohung und läuft weg. Dabei rennt er auch an Violette vorbei, welche in der Nähe des Ausganges steht, das Handy noch immer halb erhoben in der Hand. Für einen winzigen Moment begegnet sich ihre Blicke, doch es bleibt keine Zeit für irgendwelche Erklärungen. So rennt er stumm an ihr vorbei, während sie ihm nur verwirrt hinterhers schauen kann.

In dem Moment in dem Steve das Gebäude verlassen hat, geht der Alarm los. Es folgt eine Durchsage, dass alle Tore geschlossen werden sollen. Die Männer der Einheit rennen nun ebenfalls durch den Ausgang hinter dem Soldaten her. Jedoch bleibt einer von ihnen stehen und mustert Violette. Er hat harte Gesichtzüge und schaut aus seinen hellen Augen zu der etwas kleineren Frau herab. Etwas kaltes, gefährliches liegt in diesem Blick, was der Schwarzhaarigen überhaupt nicht behagt.

"Miss Stark?", spricht er sie an.

"Ja?"

"Mein Name ist Rumlow, ich leite das S.T.R.I.K.E. Team. Kommen Sie, wir können Sie bei unserem Auftrag gebrauchen", ordnet er an. Ihr neuer Boss also... Ohne auf sie zu warten, rennt er weiter und schließt zu der Einheit auf. Noch immer etwas verwirrt setzt sich auch Violette in Bewegung und holt auf.

"Was ist denn der Auftrag?", fragt sie bemüht das Tempo zu halten. Sie haben es offensichlich sehr eilig Steve zu erreichen.

"Captain Rogers zu fassen und zurück zu S.H.I.E.L.D. zu bringen", bestätigt der Mann grollend ihren Eindruck.

"Was? Warum? Was hat er denn getan?", verlangt Violette zu wissen.

"Er ist angeklagt, wegen Landesverrat." Was? Irgendwas ist wohl im Büro von Pierce ordentlich schief gegangen... Wie kommt es mit einem Mal zu Landesverrat?!

"Zweifeln Sie an seiner Schuld? Denn wenn dem so ist, sollte man Sie vielleicht als Komplizin anklagen", setzt Rumlow hart dran. Violette schluckt schwer, ehe sie sich zwingt jede Emotion aus ihrem Gesicht zu verbannen. Steve sagte ihr, dass etwas bei S.H.I.E.L.D. nicht stimmt und sie vertraut ihm. Sie darf sich nichts anmerken lassen, wenn sie ihm weiter helfen will.

"Nein, wenn S.H.I.E.L.D. Rogers für eine Bedrohung hält, glaube ich das. Lassen Sie uns ihn schnappen", lügt sie ihren Boss kalt an. Anscheinend glaubt ihr Rumlow, denn er nickt offensichtlich zufrieden und rennt weiter. Was geht hier nur vor, dass sie es so auf Steve abgesehen haben? Einer Eingebung folgend gibt sie Rumlow ein Zeichen, dass sie weiter rennen sollen. Dann biegt Violette ab und rennt zu den Fahrzeugen. Dort steigt auf das erste Motorrad dass sie findet. Steve wird mit Sicherheit das Selbe tun und es soll ja authentisch wirken. Sie gibt Vollgas und rast ungeachtet der Menschen im Weg zum Ausgang  des Geländes zu. Tatsächlich sieht sie nach kurzer Zeit Steve auf seiner Maschine vor sich. Sie schafft es bei vollem Tempo ihm recht nah aufzufahren. Mit einem Blick über die Schulter, bemerkt er sie und zieht das Gaspedal daraufhin ganz durch. Am Ende der Straße sieht Violette bereits wie sich die Tore schließen. Sie hofft inständig, dass er es schafft. Tatsächlich sieht es so aus, als würde es klappen.

Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt