19. Weglaufen?

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"Sie hat Recht, die habt ihr", meint die Brünette lächelnd, bevor sie allen die Handschellen löst und sie gemeinsam verschwinden.

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Maria bringt sie zu einem alten S.H.I.E.L.D. Lager, von dem kaum einer weiß. Dort erwartet sie Fury bereits. Natascha und Steve sind beide überrascht über dessen Lebendigkeit, während Violette ihn lediglich zur Kenntnis nimmt. Natürlich fällt das den Anderen auf.

"Wie? Du wusstest auch noch das Fury lebt?", fragt Steve, erneut mit dieser Enttäuschung in den Augen und Vorwurf in der Stimme. 

"Das war nicht mein Geheimnis. Ich habe versprochen niemandem etwas zu sagen", bestätigt sie ihm. Wütend geht er hinaus, während Violette ihm nach blickt. Genau das wollte sie verhindern. So sollte er es nicht erfahren...

"Nun da Captain Rogers wohl noch etwas Zeit braucht, wären Sie wohl so gütig und zu berichten was geschehen ist und wer der Mann neben Ihnen ist?", fragt Fury an Natascha gewandt.

"Mein Name ist Sam Wilson, Sir", stellt sich der Mann selbst vor. Dann beginnt Natascha zu berichten. Zuerst vom Stick, wie sie dann zum Camp gefahren sind, was sie dort über Hydra erfahren haben, ihre Flucht zu Sam und schließlich was auf der Brücke geschah. Fury nimmt die Information auf und nickt. Auch Violette hat aufmerksam zugehört, da ihr so endlich die Frage beantwortet wird wer ihr neuer Verbündeter ist.

"Wir müssen einen Plan machen. Holen Sie am besten den Captain wieder rein", befiehlt Fury nach dem Bericht.

"Ich geh mal nachsehen wo er ist", meint Sam. Er verschwindet und auch Fury und Maria ziehen sich zurück. Damit bleibt Natascha mit Violette zurück.

"Du wusstest auch, dass der Winter Soldier für Hydra arbeitet, oder?", fragt die Rothaarige unsicher.

"Ja. Schon länger als ich wusste, dass es Bucky ist", gibt sie vor ihrer Freundin zu.

"Das hättest du uns sagen sollen", redet diese auf ihr Gewissen ein.

"Verdammt ich konnte doch nicht wissen, dass er damit Recht hatte! Als ich ihn in seinem Traum getroffen hab, war er nur ein verrückter Kerl, der mich wohl am liebsten getötet hätte. Ich konnte doch nicht wissen, dass er damit Recht hat... Er hat Hydra nur ein einziges Mal erwähnt. Natürlich hab ich da nachgeforscht, aber als ich nichts herausfinden konnte, hab ich gedacht, dass er da wohl was falsch verstanden hat oder so...", rechtfertigt Violette sich.

"Warte, der Zugriff auf die S.H.I.E.L.D. Daten vor einiger Zeit, das warst du, nicht wahr?", stolpert Natasche über ihre Worte.

"Natürlich war ich das, hat mich gewundert, dass da keiner drauf gekommen ist. Immerhin hab ich von Tony und Bruce zusammen gelernt wie man hackt. Ich hab nach allen Informationen über Hydra gesucht. Aber in jeder Akte stand nur, dass Hydra zerstört wurde, daher bin ich davon ausgegangen, dass er ein Fehler gemacht hat. Und wenn ich schon nichts herausfinden konnte, warum sollte ich euch damit dann noch belasten? Und außerdem was hättet ihr wohl davon gehalten, wenn ich euch erzählt hätte, dass ich kurz nachdem ich mit Loki abgeschlossen habe, erneut in den Träumen von jemandem gelandet bin den ich nicht kenne? Wie wäre das wohl rüber gekommen? Genau, schlecht!", redet Violette sich selbst in Rage.

"Du hättest trotzdem etwas sagen sollen. Was glaubst du wie sich Steve nun fühlt? Wie ich mich fühle? Dass du es uns nicht gesagt hast, zeigt doch, dass du uns nicht vertraust!", wirft die Rothaarige ihr vor.

"Ich vertraue euch... Ich würde euch mein Leben anvertrauen. Aber ich konnte es euch nicht sagen, weil ihr das Gleiche für mich tun würdet. Ihr würdet versuchen mich zu schützen und hättet mich gezwungen nicht mehr in seine Träume zu gehen", bemüht ruhig versucht sie Natascha ihre Sicht zu erklären.

"Vielleicht wäre es das Beste gewesen..." Damit geht Natascha hinüber zu Fury und Maria.

"Das Beste für wen?!", ruft Violette ihr hinterher.

"Für alle", sagt Natascha, ohne sich umzudrehen. Im nächsten Moment geht Sam an Violette vorbei. Dabei wirft er ihr einen Blick über die Schulter zu, den sie nicht ganz deuten kann. Als sie sich umdreht, steht bereits Steve vor ihr.

"Steve... Lass uns bitte noch mal reden...", felht sie ihn an. Als er den Blick hebt, sieht sie wieder diese Enttäuschung in seinen Augen, aber auch Wut und Frust.

"Ich hab dir aber gerade einfach nichts mehr zu sagen." Autsch... der hat gesessen.

"Bitte Steve...", fleht sie weiter nicht bereit aufzugeben.

"Gibt mir etwas Zeit zum Nachdenken. Außerdem müssen wir erst mal eine Aufgabe erledigen." Damit geht auch er an ihr vorbei und lässt sie alleine stehen. Er stellt sich zu Sam und Natascha und blickt zu Fury, welcher gerade noch mit Maria etwas bespricht. Sie alle dort zu sehen, versetzt Violette einen Stich. Es gibt ihr das Gefühl nicht dazu zu gehören. Sie beginnt sich zu fragen, ob sie das überhaupt tut? Dazu gehören...

Gehört sie überhaupt irgendwo dazu? Was wären die Anderen ohne sie? Noch immer genau die Gleichen. Natascha wäre eine Superagentin, Steve der Supersoldat. Sam kannte sie bisher nicht einmal und auch Fury und Maria wären ohne sie wohl noch immer die Gleichen. Mit einem Mal, fühlt sie sich unglaublich fehl am Platz. Sie beginnt sich wieder die Frage zu stellen, die sie besonders am Anfang, als sie ihre Kräfte entdeckt hat, schon gequält hat. Warum sie?

Was ist denn an ihr schon so besonders? Warum sollte sie es sein, die eine Traumtänzerin ist? Konnte es nicht jemand anderes sein? Vermutlich wäre ihr Leben dann um einiges anders verlaufen. Vielleicht auch einfacher. Sie hätte Loki nie kennen gelernt. Und auch all ihre anderen Freunde nicht. Aber es hätte ihr auf der anderen Seite dadurch auch Leid erspart. Das Leid mit Loki, das Leid mit ihren Kräften, das Leid mit Steve... Das Leid mit Bucky...

Vielleicht ist es noch immer einfacher zu gehen. Sie könnte still und heimlich verschwinden. Die Welt ist groß und wenn sie in Bewegung bleibt, würde sie keiner finden. Aber zumindest Tony würden sie suchen. Ob sie in der Lage ist, die Erinnerungen an sie zu löschen? Theoretisch sollte sie dazu in der Lage sein. Keiner würde sich an sie erinnern. Keiner würde sie vermissen. Keiner würde sie suchen.

Sie könnte wieder nach Stuttgart gehen. Dem Ort wo alles anfing. Es genau dort enden lassen. Sie würden ihr fehlen, sie alle, besonders ihr Bruder. Aber auch das würde vergehen. Könnte sie sich vielleicht selbst vergessen lassen? Ihre eigenen Erinnerungen genauso löschen? Dann könnte sie ihr altes Leben wieder aufnehmen. Im Museum arbeiten und mit José Bilder malen. Ob er sich noch an sie erinnert? Vielleicht könnte sie irgendwann seine Geschäftspartnerin werden. Ihre eigenen Bilder malen und ausstellen. Eines Tages Leiterin des Museums werden, wäre auch eine Option.

Oder ganz anders, sie sucht sich ein neuen Job. Sie ist ja noch jung und kann noch so einiges lernen. Vielleicht kann sie nach Paris gehen, Frankreich fand sie schon immer ganz hübsch. Ihr steht die ganze weite Welt offen und alles was sie dafür tun müsste, wäre alle die sie kennt zu beeinflussen und die Erinnerungen zu löschen. Es wäre so einfach... Eine einzige Berührung würde reichen. Ganz schnell und...

"Violette!", holt sie eine Stimme aus ihren Gedanken. Natascha steht vor ihr und rüttelt sie am Arm. Die anderen, außer Steve, welcher stur auf den Tisch vor sich schaut, starren sie an. Er will Violette nicht mal mehr ansehen. Diesmal hat sie es wirklich versaut. Ob es überhaupt noch eine Chance gibt das zwischen ihnen zu retten?

"Alles gut?", fragt Natascha und blickt sie besorgt an. Ihre Hand liegt noch immer auf Violettes Arm. Eine einzige Berührung würde reichen... Kurz ist Violette versucht, entscheidet sich aber dagegen. Vielleicht wäre es besser abzuhauen und all das hinter sich zu lassen. Aber das ist der falsche Zeitpunkt. Jetzt haben sie einen Job zu erledigen.

"Nein, aber lasst uns anfangen. Wir haben eine Organisation zu zerschlagen", seufzt Violette entschlossen.

Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt