Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)

3. Der falsche Traum

"Danke, Lila. Du bist wirklich eine gute Freundin." Sie schauen sich einen Moment lang in die Augen. Kurz scheint sich eine Spannung aufzubauen, weswegen Violette schnell ihre Hand zurück zieht und sich auf den Weg ins Bad macht. Auch wenn sie sich diese Spannung vermutlich nur eingebildet hat, weil Natascha ihr ein Floh ins Ohr gesetzt hat, muss sie es nicht drauf ankommen lassen. Verdammt, warum musste Natascha ihr das auch sagen?!

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Wenig später liegt sie im großen, weichen Bett. Nicht mal einen Meter von Steve entfernt. Sie haben es sich schnell angewöhnt zusammen im Bett zu schlafen, anstatt abwechselnd auf die Couch zu gehen. Immerhin ist das Bett breit genug. Während Steve in wenigen Momenten eingeschlafen ist, liegt Violette noch eine ganze Weile wach. Ihre Gedanken sind bei Bucky. Sie hätte es vielleicht doch nicht als Ablenkung nehmen sollen, wenn man bedenkt wie sehr es Steve getroffen hat. Sie schließt ihre Augen und denkt an den braunhaarigen Mann. Sie hat ihn schon so oft in Steves Träumen getroffen und doch kennt sie ihn nicht. Immerhin sind das nur Erinnerungen von Steve, daran wie er war. So gerne hätte sie ihn selbst kennen gelernt... Mit den Gedanken bei dem toten Soldaten, driftet sie schließlich weg.

Sie findet sich in einem kleinen Familienhaus wieder. Es ist edel und verhältnismäßig schlicht in bedeckten Farben, eingerichtet. Doch es kommt ihr nicht bekannt vor. Verwundert nimmt sie ein Foto von der Kommode und schaut es an. Es zeigt eine Familie die sie noch nie zuvor gesehen hat. Der Mann hat genau wie seine Frau hellblonde Haare. Sie schauen beide glücklich lächelnd in die Kamera. Verwundert zieht sie die Stirn kraus. In den letzten Monaten hat sie nie von etwas geträumt, was sie nicht kannte. Seit sie ihre Fähigkeiten kontrollieren kann, ist das eigentlich gar nicht möglich. Mit einem Mal hört sie ein Schrei aus dem oberen Stockwerk. Nein, das ist ganz bestimmt nicht ihr Traum! Nur wessen ist es?

Schnell hastet sie hinauf. Dabei nimmt sie zwei Stufen auf einmal, als sie plötzlich einen Schuss hört. Sie reißt oben angekommen eine Tür auf und will hinein, doch sie stoppt noch im Türrahmen. Das Bild was sich ihr bietet, ist furchtbar. Es ist das Schlafzimmer des Ehepaares, in welchem noch ein Kinderbett steht. Das dazu gehörige Baby schreit und weint laut. Ebenso die blonde Frau vom Foto, welche das Bündel verzweifelt im Arm hält. Sie sitzen zusammengekauert am Boden, während ihr Blut übers Gesicht läuft.

Den Blick hat sie trotz ihrer Tränen auf den Mann vor sie gerichtet. Zu Violettes Füßen liegt der Mann vom Foto, tot. Überall ist Blut. Offensichtlich hat er den Schuss abbekommen, denn seine leeren Augen starren an die Decke. Man sieht deutlich die Eintrittswunde, genau in der Mitte der Stirn. Der Mann der im Raum steht, richtet nun seine Waffe auf die Frau und das Kind, doch er zögert.

"Bitte! Tun Sie uns nichts...", fleht die Frau.

"Keine Zeugen, keine Überlebenden", meint der Mann, welcher ganz in Schwarz gekleidet ist, nur kalt und schießt zwei Mal. Dabei spürt Violette, dass es ihm nicht gefällt, aber er in seinen Augen keine Wahl hat. Das heißt wohl, dass dies sein Traum ist. Nur wer ist er?

Er dreht sich um und stockt, als er Violette sieht. Für einige Sekunden hat sie Zeit ihn zu mustern. Braune, schulterlange Haare, ein breites Kreuz und muskulöse Arme, wobei einer davon silbern glänzt, als sei er aus Metal? Harte Züge die von einer Maske bedeckt werden. Seine Augen sind mit schwarzer Farbe umrandet und doch sieht sie deutlich, dass sie blau sind. Dann scheint er sie wirklich zu realisieren und reagiert. Binnen eines Augenblickes ist er bei ihr und drückt sie gegen die Wand hinter sich. Seinen Arm über ihren Hals gelegt und auf die Kehle drückend. In der anderen Hand hat er die Pistole mit der er nun auf ihren Kopf zielt.

"Wer bist du?! Und was machst du hier? Es sollte keiner da sein!", zischt er ihr bedrohlich zu. Er beginnt ihr die Luft abzuschnüren, doch sie bemerkt das kaum. Diese Augen... Sie kommen Violette so unglaublich bekannt vor. Auf seine Drohung geht sie gar nicht ein. Als er den Abzug betätigen will, greift sie über ihn in den Traum ein. Sie verhindert, dass er schießt und zwingt ihn sie los zu lassen. Dann geht er einen Schritt zurück und verharrt bewegungslos. Panik steigt in seinen Augen auf.