23. Träumen

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"Danke Tony. Ich hab dich lieb", bringt Violette hervor und drückt seine Hand. Sie wird sich bewusst, dass sie diese Worte viel zu selten sagt. Dass sie allen die sie liebt genau das zu selten sagt.

"Ich hab dich auch lieb", erwidert Tony und lächelt ihr zu.

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Zwei Tage. Genauso lange dauert es, bis Violette den Anruf bekommt.

"Hallo?", meldet sie sich. Sie ist gerade in ihrem Hotelzimmer, wo sie im Prinzip nur zum schlafen und zum umziehen ist.

"Ich will wissen wer ich war", ertönt es dunkel am anderen Ende. Die Stimme jagt ihr einen Schauer über den Rücken. Bucky...

"20 Minuten vorm Smithsonian Museum", bestimmt Violette und legt wieder auf. Schnell macht sie sich auf den Weg zum Treffpunkt. Sie ist etwas zu früh dort, doch Bucky wartet bereits auf sie. Er trägt nun unauffälligere Klamotten und ein Basecap. Sie will vermutlich gar nicht wissen, woher er die Sachen hat.Seinen Arm versteckt er geschickt unter langen Ärmeln und Handschuhen.

"Komm", meint sie und geht vor. Sie zahlt Eintritt für sie beide, dann führt Violette den ehemaligen Soldaten direkt in die Ecke, wo er Antworten finden wird. Die Ausstellung über Steve. Steve, sein Leben und auch seine Freunde. Als er den Teil betritt, stoppt Bucky. Verunsichert schaut er sich um. Sie nimmt seine Hand und zieht ihn weiter. Dabei kann sie spüren, dass er sich nicht wohl fühlt. Schnell bringt sie ihn zu der Gedenktafel, seiner Gedenktafel. Sofort ist er aufmerksam und beginnt das Bild zu mustern.

"Darf ich vorstellen, deine Vergangenheit: Bucky Barnes", sagt Violette und löst sich wieder von ihm. Aufmerksam beginnt er alles zu lesen. Sie verbringen mehrere Stunden in denen er sich alles anschaut und drüber nachdenkt. Violette sagt nichts und steht ihm einfach nur zur Seite. Als er gehen will, begleitet sie ihn.

"Wohin wirst du nun gehen?", fragt sie als sie wieder an der frischen Luft sind. Das Wetter hat sich in der Zeit verschlechtert und ein Wind fegt ihr die Haare ins Gesicht.

"Ich bin mir noch nicht sicher. Aber ich werde wohl das Land verlassen", antwortet er. So etwas hat sie schon erwartet und holt das kleine Handy heraus, welches sie auf dem Weg zum Museum gekauft hat und hält es ihm hin.

"Neues Handy und eine neue Nummer für ein neues Leben. Ich hab meine Nummer eingespeichert. Wenn etwas ist, wobei ich dir helfen kann, ruf mich an", bittet sie ihn. Zögerlich ergreift er das Handy. Sie gehen ein Stück weiter, ehe er sich vor sie stellt und sie damit anhält.

"Ich habe mich bisher noch nicht mal bei dir bedankt", murmelt er nachdenklich und schaut ihr in die Augen. Fragend schaut sie zu ihm auf.

"Wofür solltest du dich bedanken?", will sie verwundert wissen.

"Für alles. Du bist offensichtlich keine Einbildung, was bedeutet, dass du, wie auch immer, freiwillig wieder und wieder in meinen Träumen erschienen bist. In der Zeit in du immer nachts da warst, hab ich mich... nicht so allein gefühlt. Du hast mir beigestanden. Ich glaube nicht, dass dir klar ist, was das für mich heißt. Aber ich habe eine Frage. Warum machst du das alles?", fragt er die Schwarzhaarige ernst. Ja, warum eigentlich? Klar es ist Bucky, aber sie hat ihm auch schon geholfen, bevor sie das wusste... Lächelnd muss sie wieder an Loki denken, der ähnlich verbittert und einsam war wie Bucky als sie ihm begegnet ist. Mit einem Mal kennt sie die Antwort.

"Ich mache das, weil jeder einen Freund braucht. Als ich dich getroffen habe, hab ich gemerkt, dass du auch einen brauchtest und da hab ich beschlossen, dass ich dieser Freund sein will. Und ich freue mich, dass ich dir tatsächlich helfen konnte", erklärt sie ihm und schenkt ihm ein Lächeln.

Dreamdancer - Ich träum für dich (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt