Das Mädchen
Da war etwas an ihr. Der Fakt, dass sie einfach zu nett war und zwar zu jedem. Jedoch war sie nicht so, wenn sie allein war. Wie ich das wissen kann? Ich habe sie beobachtet.Du magst vielleicht denken, dass meine Aktion sehr verstörend oder gruselig ist, aber das interessiert mich nicht. Ich musste einfach wissen, was zum Teufel mit ihr nicht richtig war. Jeder könnte dir sagen, wie falsch sie sich aufspielte, aber niemand sah es als seine Pflicht an, sie zu überprüfen. Das hatte allerdings auch einen Grund, ihr Auftreten war so gruselig wie die Hölle.
Allerdings startete dies alles erst anderthalb Wochen, nachdem sie in unsere Schule gekommen war. Sie sagte sie sei aus... Kalifornien. Ja, sie ist von Kalifornien zu uns nach Maine gezogen.
Wie ich es gerade sagte, war sie am Anfang sehr beliebt. Sie war süß, nett und hatte alles, was ein typisches "populäres" Mädchen haben musste. Eine andere Sache, die mich an ihr störte, war jedoch, dass sie zur ungewöhnlichsten Jahreszeit zu unserer Schule gewechselt war, mitten im "Senior Year". Ich weiß, wenn meine Eltern mich zu so was gezwungen hätten... Naja, ich glaube mich und sie kann man da nicht vergleichen.
Jedenfalls, nach circa einer Woche bemerkten meine Mitschüler Sachen und sie bemerkte, dass sie es bemerkten. Sie versuchte ab da sich noch mehr zu integrieren, den anderen den Arsch abzulecken, sich mit anderen anzufreunden und diese Freunde auch zu behalten. Das Problem dabei war nur, die Menschen begannen sich vor ihr zu fürchten. Selbst ich bekam eine Gänsehaut, wenn sie nur an mir vorbeiging.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich mich für sie zu interessieren.
An einem Tag entschied ich mich ihr zu folgen. Auf dem Weg blieb ich immer in einem guten Abstand zu ihr und schaute die meiste Zeit auf mein Handy, um möglichst nicht aufzufallen. Auf dem ganzen Weg schaute sie nur einmal zurück; das war auch der Zeitpunkt, wo mir unwohl zumute wurde. Als ich von meinem Handy aufblickte, war sie stehengeblieben und schaute einfach nur in meine Richtung.
Ich wusste, was sie da tat; sie wartete. Sie wartete auf mich um herauszufinden, ob ich ihr folgte. Ich kniete mich also hin und band mir meine Schuhe neu, um sie nicht auf mich aufmerksam zu machen. Jedoch fühlte ich mich so bescheuert, als ich sie mir nochmal gründlicher ansah, sie telefonierte einfach nur.
Danach gingen wir nochmal etwa eine Stunde, wo zum Teufel wollte sie hingehen? Die zurückgelegte Strecke musste doch mindestens ein oder zwei Meilen lang gewesen sein, außerdem waren wir nicht mal in der Nähe irgendwelcher Zivilisation. Jedoch erreichten wir finalerweise doch noch ein Haus, welches jedoch so weit von allem entfernt war, dass es sehr schwer zu glauben war, dass sie sich den Weg so schnell hätte einprägen können. Vielleicht bekam sie ja Anweisungen über das Handy, dachte ich mir.
Ich versteckte mich hinter einem Baum, als sie sich selber in das unheimliche Haus einließ, während ich sie einfach nur beobachtete. Ich habe bislang immer auf meinen Bauch gehört, wenn ich eine Entscheidung treffen musste, jedoch warnte er mich heute mehr als sonst; Ich hatte verdammt nochmal Angst vor diesem Ort.
Als ich mir sicher war, dass sie im Haus war, schlich ich mich langsam und leise an das Haus heran und schaute durch ein Fenster. Was ich sah, ist etwas, was ich nie in meinem Leben vergessen werde. Sie saß einfach nur in dem kleinen, viereckigen Raum, welcher nur eine dreckig verfärbte Matratze beinhaltete, sowie sie, wie sie in Unterwäsche dasaß und ihren Kopf für gute zehn Minuten immer wieder gegen die Wand knallen ließ.
Ich wollte wegrennen, aber ich konnte es buchstäblich nicht; Ich konnte nur zusehen. Als sie stoppte, fing sie leise an zu schluchzen, dann lauter und immer lauter. Währenddessen fing sie an sich selber anzuschreien, "Du dummes, dummes, DUMMES MÄDCHEN! Sie WISSEN ES, sie alle WISSEN ES, befreie dich von ihm." Ich war so verwirrt, so verängstigt und dennoch immer noch wissbegierig, was noch passieren könnte. Ich hätte genau an diesem Moment meine Position verlassen und einfach abhauen müssen, aber ich konnte mich nicht losreißen von dem, was ich da sah.
Dann sagte sie, "Verschwinde, verschwinde, VERSCHWINDE! VERSCHWINDE JETZT!"
Sie schaute nach oben, genau zu mir. Sie starrte mich mit dem Tod in ihren Augen an. Ihre Augen waren so... so schwarz und hohl und... und böse.
Ich schnappte laut nach Luft und rannte so schnell wie möglich weg. Es war schwer, den Weg aus den Wäldern zu finden, doch ich rannte einfach immer weiter. Ich habe damals wochenlang nicht geschlafen. Jede Nacht sah ich ihre kalten, schwarzen Augen vor meinem Fenster und ich sehe sie auch immer noch. Jedoch weiß ich nicht, ob sie wirklich da ist...
Als ich wieder zur Schule ging, war kein Anzeichen mehr von ihr da. Ich war ernsthaft erleichtert, allerdings immer noch sehr verwirrt. Ich habe es nie jemandem erzählt und werde es auch nie tun. Alles, was ich machen kann, ist diesen Text zu schreiben. Ich hoffe, jemand wird den Text lesen und zweimal darüber nachdenken, bevor er das komische Kind untersucht.
Die Neugier ist der Katze Tod.
Ich hoffe, die Creepypasta hat euch gefallen :D
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Horrorgeschichten
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