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Heei meine Lieben!

Frohe Weihnachten wünsche ich allen von euch!

Feiert schön mir euren Liebsten und habt ein paar schöne Tage!

Kuss Sarriii

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Leo's Sicht

Ich sprang in dem Moment auf, in dem ich das Scheppern hörte. Alles, was ich sah, war Blut. Ich erstarrte nur für eine Sekunde in meiner Position, als ich sah, was sich vor mir abspielte. Und das ließ mir alle Farbe aus dem Gesicht weichen. Nicht Lissa!

Ich stürzte vor, wohl wissend, dass Emily zu schwach war, um zu reagieren. Ich riss den Strigoi von Lissa weg und schleuderte ihn gegen eine Wand. Mit einer einzigen Bewegung durchbohrte ich ihm sein Herz, und riss meinen Pflock mit aller Kraft wieder heraus. Er fiel dumpf zu Boden. Sofort ließ ich mich neben Lissa fallen, die mittlerweile auf dem Boden lag, Kate kniete neben ihr. Emily hatte sich erhoben und kam langsam auf uns zu.

„Lissa!" ich kniete mich neben sie. Ich konnte nicht sprechen, alles in mir zog sich zusammen. Der Strigoi hatte sie rechts gebissen, in der Beuge zwischen Hals und Schulter. Ihre Haut war total zerfetzt und aufgerissen, das Blut quoll nur so heraus. Sie lag wimmernd vor mir und zuckte heftig. Sofort zog ich mir meine Strickjacke aus und mein Shirt über den Kopf, dann drückte ich es auf die blutende Wunde. Sie schrie auf, vermutlich vor Schmerzen. Ich musste mich beherrschen, ruhig zu bleiben. „Oh mein Gott" wiederholte Kate nur immer wieder und ein Blick zu ihr herüber genügte mir. Sie war kreidebleich und sah aus, als ob sie gleich in Ohnmacht fallen würde. Ich drückte den Stoff so fest auf die Wunde, wie ich nur konnte. Mein Gott, ich bin so ein Idiot! Hätte ich doch nur zu ihr herüber gesehen!

„Scheiße!" hörte ich Emily fluchen. Ich drehte mich zu ihr um. Auch sie war weiß wie die Wand, aber das lag wohl eher an ihrem Kopf. „Wir müssen sie von hier wegschaffen, in Deckung gehen" sagte sie und warf mir einen nervösen Blick zu. Ja, dass mussten wir allerdings. „Küche!" sagte sie an mich gewannt und deutete hinter sich. Sie hatte recht. Dort befand sich die Tür zur Küche, und es war ein gutes Versteck. Ich nickte nur. „Nimm Kate mit!" sagte ich zu Emily und zog mir schnell meine Strickjacke über. Dann beugte ich mich zu Lissa herunter. Sie wimmerte immer noch, aber immerhin war sie wach.

„Liss" flüsterte ich und berührte ihre Wange. Sie glühte und war nass von den vielen Tränen, aber ihr Blick flackerte zu mir herüber. Wie sehr wünschte ich mir doch in diesem Moment das Band herbei! Ich würde wissen, wie schlecht es ihr ging, und was ich alles tun müsste, um sie am Leben zu halten.

Ich band mein Shirt um ihren Hals fest und hob sie hoch. Dass tat ihr unheimlich weh, nahm ich an, da sie wieder aufschrie, aber ich konnte es leider nicht verhindern. Ihr Schrei zerriss mir mein Herz auf ein Neues. Ich ging mit ihr rüber und in die Küche. Dort angekommen legte ich sie behutsam auf eine der metallenen Arbeitsflächen. Emily stellte sich an die Tür und hielt Wache, während ich Kate anordnete, mir alle möglichen Küchenhandtücher zu besorgen. Mein Shirt war schon komplett durchtränkt mit Lissa's Blut. Sie reichte mir die Tücher schnell und ich drückte ein paar erneut gegen Lissa's Wunde. Es sah furchtbar aus.

„Liss" während ich die Tücher weiterhin auf die Verletzung drückte, versuchte ich sie wach zu halten. Sie durfte mir nicht einschlafen. „Liss!" ich drehte ihren Kopf zu mir und sah ihr feste in die Augen. Sie wimmerte und ihr ganzer Körper bebte. Sie sah mich an, verzog aber vor Schmerzen immer wieder ihr Gesicht. „Hey, bleib bei mir!" Ich strich ihr über den Kopf und beugte mich zu ihr vor. „Bitte, blieb wach. Lissa, wir bekommen das wieder hin!" Ich musste mich beherrschen, denn sonst würde ich auch eine Träne verlieren. Wieso hatte ich ihr nicht zugehört? Mich nicht umgedreht? Ich hätte es verhindern können!

Berührung der PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt