Bonuskapitel 3

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Bonuskapitel 3

„Okay, Lissi, noch einmal die Luft anhalten!" Ich holte Luft und im nächsten Moment wurde mein Oberkörper wieder zugeschnürt. Ich stand in meinem Ankleidezimmer, na ja eher Raum, und wurde von Lexy in mein neues Kleid hineingeschnürt. Oder sie versuchte es besser gesagt, denn es fühlte sich immer noch genauso eng an wie auch schon vor 20 Minuten. Sie seufzte auf. „Lissi, ich...bekomme es einfach nicht zu!" sie fluchte auf. Ich musste ein paar Mal blinzeln, um noch bei Verstand bleiben zu können. Mir war schummrig vor den Augen. Und ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Ich verstehe das einfach nicht. Dieses Kleid wurde erst vor 3 Wochen für dich maßangefertigt, nicht war Amelie?" meine Schneiderin nickte. „Ich meine, wie kann es da sein, dass es dir nicht mehr passt? Aber ich schwöre, ich kriege es einfach nicht zugeschnürt. Was ist nur mit deinen Brüsten passiert?!" Ich lehnte mich etwas nach vorne und stützte mich auf einem Kleiderständer ab. „Könntest du mich bitte wieder aufschnüren? Mir ist schlecht" meinte ich und presste mir meinen Handrücken gegen den Mund. „Majestät, kann ich Ihnen etwas bringen?" fragte mich Amelie sofort und kam herbeigeeilt. Ich atmete tief durch.

„Kein Wunder, wenn du saure Gurken zum Frühstück isst, Lissi. Mir ist ja schon vom Zusehen schlecht geworden!" Ich verdrehte die Augen. „Schnürst du mich jetzt wieder auf?!" „Nein, Lissi wir müssen dich hier reinbekommen. Immerhin ist gleich die große Gala und du musst gut aussehen!" Ich seufzte und musste schlucken. Vor mir drehte sich alles. „Lexy, dann nehme ich einfach ein anderes. Bitte, mir ist wirklich übel..." Aber weiter kam ich nicht. Ich schnappte mir nur noch schnell einen leeren Karton und im nächsten Moment übergab ich mich auch schon. Ich spürte ihre Hand, die mir über den Rücken strich und nun doch die Schnüre wieder aufzog. Endlich bekam ich wieder Luft. Amelie nahm mir den Karton ab und entsorgte ihn. Dimitri trat näher und musterte mich. „Du siehst blass aus" meinte er mit gerunzelter Stirn. Bei meinen Anproben war sonst immer Leo als Wächter mit im Raum, aber heute übernahm Dimitri diese Aufgabe, da Leo auf einer wichtigen Fortbildung für Wächter war. Um ihn nicht abzulenken, hatte er die Verbindung zu mir heute wieder blockiert.

Endlich hatte mich Lexy komplett aufgeschnürt. Dimitri trat zurück und ließ Lexy mir aus Kleid helfen. Er wandte gekonnt den Blick ab, hatte aber noch den Raum im Blick.

Endlich war ich aus diesem engen Teil raus. Ich wollte mir mein Bustier schnappen, als Lexy's Stimme plötzlich wieder ertönte. „Lissa, was ist mit deinen Brüsten passiert?" Ich hielt erschrocken inne und starrte sie an. Dimitri verkniff sich sichtlich sein Lachen. „Was? Was soll mit denen sein?" Lexy zog eine Augenbraue hoch. „Kein Wunder, dass ich das Kleid nicht zubekomme. Die sind bestimmt um eine ganze Körbchengröße größer geworden! Hast du etwa was machen lassen und mir nicht erzählt?!" Ich zog mir mein Bustier endlich über und sah sie danach immer noch ratlos an. „Nein, natürlich nicht. Ich war in den Flitterwochen und nicht bei einem Schönheitschirurgen. Außerdem sind sie einfach nur ein bisschen gewachsen...keine Ahnung okay, aber wir suchen mir jetzt einfach was anderes raus. Aber nichts zum Schnüren. Oder zu klicken. Am besten was Bequemes. Wie wäre es mit einem Jumpsuit?" Lexy's Mund fiel auf. „Nein! Auf keinen Fall!" Ich wischte mir über die Stirn. „Lissa, vielleicht solltest du lieber ins Bett gehen" schlug Dimitri vor. Amelie nickte. Lexy starrte mir immer noch auf meine Oberweite. „Lexy, ich habe dich ja wirklich lieb, aber könntest du deinen Blick vielleicht mal woanders hinrichten?" Sie runzelte nachdenklich die Stirn und schnappte sich dann das Kleid, in das ich nicht mehr hineinpasste.

„Bist du drüber?" fragte sie irgendwann. Ich drehte mich zu ihr hin. „Womit?" „Mit deiner Periode!" Ich sah sie entnervt an. Musste das jetzt unbedingt vor Dimitri sein? Erst meine Brüste diskutieren und jetzt auch noch über meine Periode reden?

„Was hat das denn jetzt mit dem Kleiderproblem zu tun?" Sie verdrehte jetzt die Augen. „Könntest du deiner besten Freundin einfach mal antworten?!" Ich gab nach und überlegte kurz. „Keine Ahnung...schätze ich hätte sie letzte Woche kriegen sollen...aber keine Ahnung, ich hatte sie letzten Monet auch nicht Lexy, ich habe im Moment einfach zu viel um die Ohren, da habe ich größere Sorgen!" Ich bat Amelie, mir meine Hosenanzüge zu holen. Dimitri hatte sich wieder an der Tür positioniert, in der Nähe von mir, und beobachtete uns beide. Lexy runzelte wieder die Stirn. Ich wusste nicht, was diese ganze Fragerei sollte. Dann passte mir eines der Kleider eben nicht mehr. Ich hatte noch genug andere. Für mich war das kein Drama.

Berührung der PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt