Als meine füße letzendlich den Boden berühren, spüre ich eine leichte Melancholie, ich will weiter fliegen. Aber ich war schon so lange weg.
>Hoshi< erklingt eine Stimme.
Ich kann sie sofort zuordnen. Melek. Mein Körper beginnt zu zittern und ich drehe mich um. Seine sonst so prächtigen weißen Schwingen sind verkümmert und sind vom Fegefeuer pechschwarz verfärbt. Er gehört nun also zu ihnen.
Dieser hasserfüllte Blick mustert mich eindringlich und mit einem Mal zieht er einen Dolch hervor. In einer fließenden Bewegung wirft er ihn auf mich. Gerade rechtzeitig kann ich dem scharfen Geschoss ausweichen und springe nach oben. weit über ihm beginne ich meine Lage einzuschätzen. Er ist nicht so schnell wie ich und er wird wohl kaum so hoch wie ich kommen, doch er hat viel Geduld. Er würde Tage, Wochen, sogar Jahre auf mich warten. Ich habe keine Chance hier oben abzuwarten. Blitzschnell fliege ich im Sturzflug auf ihn zu und schnappe mir den am Boden liegenden Dolch. Kampfbereit stelle ich mich ihm. Ein ekelhaftes Grinsen ziert seine rissigen Lippen und man kann geradezu Feuer in seinen Augen lodern sehen. In unmenschlicher schnelligkeit rent er auf mich zu und zieht einen weiteren Dolch, den er mir fast in die Schulter gerammt hätte, wenn mich Jemand nicht sofort zurückgerissen hätte.
>Subaru halt dich daraus, es ist mein Kampf. Wirklich ich kann das.< zische ich ihm zu. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert.
Augenblicklich reiße ich meinen Dolch hoch und Metall kracht voller Wucht auf Metall.
>Du ekelhaftes Schwein!< brülle ich ihm ins Gesicht.
>Niedlich wie eh und je...< säuselt Melek
>Verdammt was soll das eigentlich?! Du willst untergehen? Das kann ich auch übernehmen!< Ich balle meine andere Hand zu einer Faust und schlage ihm in die Magengrube. Doch es beeindruckt ihn nicht, er zuckt nicht einmal zusammen. Dann jedoch schlägt er zurück und ich krache an einen der Bäume, welcher nach hinten kippt. Ich höre meine Knochen knacken, und Holz zersplittern. Kurz bleibt mir die Luft weg und ich keuche auf, doch dann greife ich den Dolch fester und rase mithilfe meiner Flügel wieder auf ihn zu. Voller Kraft schlage ich ihm diesen in den Oberschenkel und reiße den Dolch hoch. Das Blut quillt aus der Wunde und Meleks Gesicht verzerrt sich. Seine Fratze hat nichts mehr mit dem wunderschönen Engelsgesicht gemein, welches er einst besaß.>ES IST GENUG! ICH BRINGE DICH UM DU SCHLAMPE!< mit diesen Worten schleudert er abermals einen Dolch auf mich, welcher kurz darauf in meiner Brust stecken Bleibt und mein Herz wortwörtlich entzweiteilt. Meine Hände geben einen Blitz frei, welcher Melek sein Gesicht verschmort und allein Knochen überlasst. Nun tanzen Sterne vor meinen Augen und ich sehe ein letztes Mal Subarus wunderschöne augen.
>Ich liebe dich...< bringe ich keuchend hervor.
Dann falle ich in einen tiefen Schlaf, aus welchem ich wahrscheinlich nie wieder erwachen werde. Wie auf Wolken gleite ich hinweg, sehe mein ganzes Leben im Schnelldurchlauf, von meiner Geburt bist heute. Sein liebliches Gesicht taucht wieder und wieder auf. Lächelnd, wütend, neutral, traurig... Ich liebe ihn. Ich liebe diesen Mann, ich habe mein Leben für ihn gegeben, ich empfinde tiefe Trauer, und doch ein Glücksgefühl. Ich danke Gott dafür, dass er mich hat Leben lassen. Die Zeit bei Subaru war die schönste Zeit die ich je erlebt habe. Bis zu meinem letzten Herzschlag empfand ich das schönste Gefühl das ich je erlebt hatte für ihn.
~Liebe~
~Subarus Sicht
Ich kann den Dolch aufblitzen sehen und kurz darauf steckt dieser in Hoshis Herz. Ein Blitz schießt aus ihrer Handfläche und Melek verkohlt. Geschockt renne ich sofort zu ihr, zu meinem Engel, zu meiner Hoshi... Sie schaut mich aus gläsernen Augen an und flüstert mir ein letztes Ich liebe dich zu, bevor sie ihre sternengleichen augen schließt. Ich brülle. Vor Wut, Trauer, Liebe. Er hat mir alles genommen. Er hat mir SIE genommen, mein Ein und Alles. Ich beginne zu weinen und streiche ihr sanft über ihre noch warme Wange. Die Träne aus ihrem Augenwinkel löst sich und rollt herunter. Ich fange sie auf, betrachte sie. rein, makellos, wie Hoshis Leben. Wie Hoshi selbst. Meine Lippen finden Die ihren und tiefe Trauer durchflutet mich. Ich habe noch ein ewiges Leben vor mir, ein einsames. Und sie? Sie konnte gerademal 15 Jahre lang das Leben erkunden, viel zu kurz. Ich heb sie hoch, ihr leichter Körper macht sich kaum bemerkar. Ihr Gliedmaßen und Flügel hängen Schlaff herunter und behutsam setze ich ihren leblosen Körper kurz ab um ihr Flügel nicht über den Boden schleifen zu lassen. Die weichen Federn umschmeicheln sanft meine Haut, genauso wie sie mich umschmeichelte. Mit einem traurigen Lächeln betrete ich mit ihr das Gebäude und lege sei Letzendlich auf ihrem Bett ab. Meine Brüder und die Mukamis stehen still hinter mir und betrachten das leblose zierliche, rosengleiche Wesen. Ich streiche ihr einige schwarze Strähnen aus dem friedlichen Gesicht. Ihre langen Wimpern werden wohl nicht mehr flattern um ihre sternengleichen Seelenspiegel preiszugeben.
Tränen rollen meine Wangen herunter und ein schluchzer verlässt meine Kehle. Ich ziehe den Dolch aus ihrer Brust und schleudere ihn in eine Ecke. Ich will ihr Blut, ich will sie. Nur sie. Ich brauche sie. Ohne sie will ich mein Leben nicht fortführen. Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich blicke in Reijis Augen, die auf den ersten Blick vielleicht gefasst wirken, doch ich kann auch Trauer erkennen. er schließt sie und schüttelt seinen Kopf. Diese Geste macht mich wütend. Ich schlage mit meiner Faust auf die nächstbeste Wand ein und brülle meinen Frust abermals heraus.
Dann jedoch sehe ich in die vor Staunen gezierten Gesichter der anderen und drehe mich zu Hoshi um. Ein Licht umgibt sie, wird stärker und stärker. Dann eine Lichtexplosion und an der Stelle an der der Dolch ihr Fleisch durchbohrte, ist nichts mehr weiter als makellose weiße Haut.
Ihre Augen öffnen sich und als sie mich erblickt strömen ihr die Tränen die Wangen hinunter.
>SUBARU!< ruft sie und springt in meine Arme.
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Watashi no shiroi bara
Fanfic#1 Diabolik lovers [21.06.2018] #3 Subarusakamaki [07.07.2020] Ich schaue mich um wo ich gelandet bin. anscheinend in einem Garten. Überall sind wunderschöne weiße Rosen... Irgendwie passt es nicht zusammen. Weiß, die Farbe der Unschuld und Reinhei...