Kapitel 8: Tumor?

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"Was gibt's, Dr. Shepherd?", fragte ich und versuchte so freundlich wie möglich zu sein, obwohl er Meredith das Herz gebrochen hatte.
"Dr. Thompson, da sind Sie ja!", sagte er mit seinem typischen Shepherd-Lächeln. "Ich habe da drüben einen Patienten, James Burton. Er bekommt immer wieder Ohnmachtsanfälle und klagt über Kopfschmerzen. Auf dem CT ist nichts zu sehen."
"Und jetzt brauchen sie mich? Wenn Sie das nicht rausbekommen, dann ich erst recht nicht!", erwiderte ich.
"Wissen Sie was? Ich glaube an Sie. Sie sind eine Assistenzärztin mit viel Potential. Sie schaffen das", sagte er und ging weg.
Ich näherte mich dem Patientenzimmer und begrüßte den Patienten. "Hallo. Ich bin Dr. Thompson."
"Hallo", sagte der Mann und lächelte.
"Welche Beschwerden haben Sie?", fragte ich und nahm mein Klemmbrett und einen Kugelschreiber.
"Die Frage ist wohl eher, welche Beschwerden ich nicht habe", erwiderte er. "Mir ist schwindelig, ich werde oft ohnmächtig. Ich habe Kopfschmerzen."
"Okay. Bewegen Sie ihre Hände", sagte ich, worauf er beide bewegte. Ich nahm die Decke etwas hoch. "Jetzt die Füße."
Er wackelte mit dem rechten Fuß, aber nicht mit dem linken. "Den linken ebenfalls."
"Ich bewege ihn doch", erwiderte er und lachte dann plötzlich. "Das kitzelt!"
Ich hatte ihn nicht berührt. Sein linker Fuß bewegte sich nicht.
"Ist etwas mit meinem Fuß?", fragte er. "Wissen Sie, ich nehme in einem Monat mit meiner Tochter an einem Turnier teil. Ich habe sie ihr ganzes Leben lang im Stich gelassen. Mir muss es jetzt gut gehen... Ich kann sie nicht erneut enttäuschen.
"Das werden Sie nicht", antwortete ich. "Ich komme später wieder."
Ich nahm seine Akte mit und ging zum nächsten Patienten.

Als ich später in der Cafeteria ankam, war nur Alex da. Er saß alleine am Tisch. Er tat mir ziemlich leid. Ich meine, angesichts der Tatsache, dass er ein totales Arschloch war, hatte er es wahrscheinlich verdient, alleine zu sitzen. Jedoch beschloss ich mich zu ihm zu setzen.
"Hey", sagte ich.
"Hi", erwiderte er.
Ich begann zu essen, doch konnte mich nur auf die Akte konzentrieren, die neben mir lag.
"Was ist das?", fragte Alex und deutete mit seiner Gabel auf die Akte.
"Die Akte eines Patienten von Shepherd. Ich soll rausfinden, was der Mann hat", erwiderte ich. "Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfälle, Lähmung."
"Gab es schon ein CT?"
Ich nickte.
"Darf ich mal sehen?", fragte er.
"Klar", sagte ich und gab ihm das Bild. "Es ist nichts zu sehen."
"Sieht gesund aus. Kein Tumor", erwiderte er. "Mach ein MRT."
"Ein MRT?"
"Vielleicht sitzt der Tumor ja woanders", sagte Alex und zuckte mit den Achseln.
"Oh mein Gott", murmelte ich. "Der Tumor ist im Rückenmark."
"Was?"
"Der Tumor ist im Rückenmark! Alex, du bist genial", sagte ich und fiel ihm um den Hals. "Ich muss sofort los."
"Okay", sagte er und lächelte mich an.
Ich rannte an Izzie, George und Meredith vorbei, die soeben die Cafeteria betraten.

Ich erreichte kurz darauf den Patienten. "Hallo, Mr. Burton."
"Sie sind wieder da", sagte er und lächelte. "Gibt es etwas neues?"
"Ich würde gerne ein MRT machen", erwiderte ich.
"Alles, damit ich schnell aus diesem Krankenbett rauskomme", antwortete er und wir machten uns auf den Weg.

Been Here All Along [Alex Karev | Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt