Kapitel 10. - Little Girl, Little Girl why are you crying?

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Es war eine Kurzschlussreaktion und die ganzen zurück gedrängten Gefühle kamen zum Vorschein, in Form von Sturzbächen der Tränen. Billie setzte sich zurück zu mir aufs Bett und nahm mich in den Arm, er strich mir beruhigend über den Rücken und wog mich hin und her. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Schulter und heulte ihm das komplette Shirt voll.

Wir verharrten lange in dieser Pose, bis er das Schweigen brach: „Also, was ist los Kiddo?", ich schniefte und sah ihn mit verheulten Augen an, „Ich...ich weiß nicht...wie...wie...wie ich es...es sagen soll", brachte ich leise hervor. „So schlimm?", ich nickte auf seine Frage nur und er nahm mich wieder in den Arm, es tat so gut einfach nur zu wissen das man nicht Alleine war. Ich begann wider leise zu weinen, er wog mich wieder hin und her und summte ein Lied, „Little girl, little girl why are you crying? Inside your restless soul your heart is dying. Little one, little one your soul is purging of love and razor blades your blood is surging...", seine Stimme war beruhigend und mein Körper wurde immer schlaffer, bis ich nach einer Weile einschlief.

Am nächsten Morgen war Billie weg und ich lag Allein in meinem Zimmer. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das Jake uns in einer Halben stunde abholen würde, also erhob ich mich langsam und schlurfte zu meinem Schrank. Ein einfaches T-shirt und eine Shorts würden wohl ausreichen. Dann begab ich mich zum Bad und putzte meine Zähne und kämmte mir die Haare.

Eine Halbe Stunde war wohl nicht genügend, denn als ich mich gerade anzog klingelte es unten schon, ich hetzte zurück in mein Zimmer und schnappte mir meine Schul- und Sporttasche und die Hausaufgaben die noch auf dem Schreibtisch lagen, dann ging ich noch mal alles durch und nahm mir mein „Handy" vom Nachttisch. Unten wartete bereits Sarah um mir mitzuteilen, dass die Jungs schon draußen im Wagen warteten. Im Laufschritt erreichte ich das Auto und stieg ein. „Immer diese Frauen", brummte Jake Kopfschüttelend, lachte und startete den Motor, „Hey ich hab verschlafen", rechtfertigte ich mich.

An der Schule kamen wir, nach dem Jake noch an der Bäckerei gehalten hatte um sich ein zweites Frühstück zu gönnen, noch rechtzeitig an. Frankito zog mich mit zur Turnhalle, da wir jetzt gemeinsam Sport hatten, er zeigte mir noch eben die Umkleide bevor er Selbst in der Jungenumkleide verschwand. Ich trat ein und ging mit gesengtem Blick an den anderen Mädchen vorbei in die Hinterste Ecke, wo ich mich begann umzuziehen, als ich fertig war folgte ich ein paar anderen Mädchen in die Sporthalle wo uns der Sportlehrer erwartete, er war etwa Anfang dreißig und ziemlich durchtrainiert.

Nach einer kurzen Ansprache, in der er uns die Pläne der heutigen Stunde erläuterte, ich aber mit meinen Gedanken ganz woanders war und nicht zugehört hatte, verließen wir die Sporthalle und gingen auf das gegenüberliegende Footballfeld. „So jetzt lauft euch erst mal drei große Runden ein", die Menge murrte, begann aber, einschließlich mir, Folgsam los zu laufen. Ich wäre am liebsten schneller gelaufen, aber ich wollte nicht auffallen, weder negativ noch positiv, denn das war die beste Überlebenstaktik, wenn man zu schlecht war wurde man schnell zu Opfer von den Lehrern und Schülern, wenn man zu gut war nur zum Opfer der Schüler.

Ich lief eigentlich gerne, denn da bekam man den Kopf frei oder man konnte gut nach denken. Die drei Runden dauerten ewig, weil ich relativ in der Mitte lief und die anderen über den Platz krochen wie Schnecken, gut es klingt jetzt vielleicht eingebildet, aber wäre ich in meinem Standardtempo gelaufen hätte ich vielleicht etwas mehr als die Hälfte der Zeit gebraucht. Als wir dann endlich fertig waren, waren die meisten völlig aus der Puste.

„Wer bist du eigentlich?", fragte mich plötzlich der Lehrer, „Lis", murmelte ich, schüchtern. „Ach du bist die Neue!?", ich nickte, „Ich bin Mr. Collins.", stellte auch er sich vor, „Gut, also wie ich schon vorhin erklärt habe, findet ja bald, also in vier Wochen, der Alljährliche Triathlon statt", unwilliges Gestöhne von Schülerseite, „und wir werden die heutigen beiden, jetzt ja nur noch eine, Stunde nutzen und dafür trainieren und Teams zu bilden", leise Diskussionen begannen unter den Schülern, „Es sollten mindestens zwei in einem Team sein und maximal drei!", schallte die Stimme des Lehrers über den anschwellenden Lärmpegel.

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