Kapitel 5. - Sadisten und Barbies

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Es war 8:01 Uhr morgens und ich stand mit einem Rucksack und einer Kaffetasse in der Hand vor dem Tor und wartete. Sie waren schon eine Minute überfällig. Um 8:04 Uhr bog ein Auto um die Ecke, es war Joey.

Ich hob die Hand und lief auf das Auto zu, auf dem Beifahrersitz saß bereits Jake, also setzte ich mich nach hinten. „Ha! Ihr seid vier Minuten zu spät", sagte ich mit einem genüsslichen Grinsen und nahm einen Schluck von meinem Kaffe.

„Das war Dads Schuld", versuchte sich Jake raus zureden, „Ja ja Jake, immer die Anderen", sagte Joey Kopfschüttelnd, „Aber es stimmt, Dad hat uns aufgehalten", fügte er hinzu.

Wir fuhren los und nach wenigen Minuten waren wir an einem verlassenen Strand. „Wieso fahren wir nicht zur Promenade?", fragte ich irritiert. „Bedank dich bei mir!", sagte Joey beim aussteigen.

„Sei nicht so selbstverliebt!", Jake rollte mit den Augen, „Nur weil er in einer Band spielt denkt er er wäre achso fame",
„Jake, ich bin so „achso fame". Nur weil du keine Band findest", er lachte, „Außerdem ist einer der bekanntesten Rockstars der Welt unser Vater"

Das Meer war wunder schön, blaue Wellen bahnten sich den Weg an den Strand und brachen.

Es war ein besonderer Moment, denn ich war noch nie am Meer gewesen. Ich schloss die Augen, breitete die Arme aus und Atmete tief ein. Ich schmeckte förmlich die salzige Seeluft auf meinen Lippen.

„Los komm!", rief mir Jake zu und gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf, er hatte ein Surfbrett unter dem Arm und lief in Richtung Wasser, er sah echt gut aus wenn er rannte. Jeder kennt sie doch, diese Zeitlupenmomente, wo man meint, die Welt würde sich langsamer drehen, genau so ein Moment war das. Jake drehte sich auf halber Strecke um und rief irgendwas, ich verstand es nicht und sah ihm weiterhin hinter her.

Joey gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf, und holte mich aus meiner Trance. Er drückte mir ein Surfboard in die Hand, „Kommst du oder willst du hier noch Wurzeln schlagen?", er rannte Jake hinter her.

Das Surfboard unter den Arm geklemmt, rannte ich so gut es eben über den Sand ging ihnen hinter her. Das Surfboard war schwer und ich fragte mich wieso es bei den beiden so einfach aus sah. Als ich bei ihnen war lachten sie. ,,Was?", fragte ich. ,,Nichts, nichts...", winkten beide ab.

Und dann begann ein sehr, sehr langer und sadistischer Surf Unterricht, zu erst musste ich erst mal paddeln üben. Auf dem trockenen. Also lag ich wie ein Käfer der auf den Rücken gefallen war, nur auf dem Bauch, auf dem Surfbrett und strampelte mit den Armen, nur im Gegensatz zu dem Käfer lag ich auf dem Bauch.

Nach einer halben Ewigkeit durfte ich endlich aufhören, aber dafür durfte ich das jetzt genauso lange auf dem Wasser üben. Jake und Joey sahen mir dabei lachend zu, Sadisten!

„Ohhhh, tun dir die Arme etwa weh?", bemitleidete mich Joey, „Fick dich!", rief ich und zeigte ihm meinen Mittelfinger. „Warum so freundlich?", grinsten beide, Ich schenkte ihnen nur ein Augenrollen, die beiden waren wie ihr Dad.

„Wollen wir was Essen gehen? Es fängt eh gleich an zu Gewittern", fragte Joey. Wir nickten und gingen zum Wagen „Woher weißt du das?", fragte ich interessiert.
Er zeigte an den Horizont wo sich auf dem sonst so Stahl blauem Himmel eine kleine Wolkenfront gebildet hatte. „Dad hat es mir vor ein paar Jahren erklärt", wir gingen zum Auto, „Worauf habt ihr Lust? Ich verspüre Hunger auf Chinafood!", meinte Joey.
„Ja Chinamann klingt gut! Was ist mit dir Lis?", fragte Jake, „Ja gut! Können wir machen!", ich lächelte schief, „Warst du überhaupt schon mal beim Chinamann?", ich schüttelte lachend den Kopf.

„Jake ich habe es dir doch schon Gestern erklärt! Alles was ihr für normal haltet ist für mich Neuland, meine Mom hat mich nichts machen lassen", Wir begannen uns umzuziehen. Aus meinem Rucksack angelte ich mir ein Handtuch und meine Klamotten und verschwand hinter dem Auto. In Windeseile zog ich mich um und ging zu den Jungs zurück. Die hatte ihre Nassen Shirts gegen trockene getauscht und standen jetzt in Gespräch vertieft an der Motorhaube.

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