Kapitel 25. - Miss Yer Kiss

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Der Kuss hätte nicht romantischer werden können, ich meine ein charmanter Typ, auf der Goldan Gate, der Erste Kuss, im Sonnenuntergang...noch Fragen? Aber so schnell dieser Moment kam so endete dieser auch.

„Sorry", Jake fuhr zurück, „Das wollte ich nicht", stammelte er und lief rot an, ich sah ihn verwirrt an, hatte ich was falsch gemacht? Mochte er Jemand anderes mehr? Hatte er doch eine Freundin?

Ein wenig enttäuscht beobachtete ich ihn, „Wir sollten los", ohne mich an zu sehnen ging er den Weg zurück zum Auto, das Schweigen während der Fahrt war drückend und unerträglich, keiner traute sich etwas zu sagen. Doch als wir in wir den Manchester Drive einbogen fing Jake auf einmal an zu reden, „Lis, es tut mir Leid was vorhin passiert ist, ich weiß Selber nicht was ich da gemacht habe, es ist halt irgendwie passiert. Könnten wir das vielleicht vergessen und so tun als wäre das nicht passiert?", er sah mich kurz flehend an, bevor er einparkte.

Ich wollte „Nein" sagen, der Kuss hatte mir was bedeutet, doch stattdessen sagte ich „Ja...äh ist kein Problem...schon vergessen", und kicherte dämlich. „Danke Lis, du bist die beste! Mir ist das total peinlich", er lächelte mich an, ich hätte ihm in dem Augenblick am liebsten in sein Gesicht schlagen können. Warum sagte er das? War ich ihm peinlich? Warum hatte ich ihm nicht gesagt, dass ich ihn liebte, das tat ich doch oder? Ich war noch nie verliebt, fühlte sich so Liebe an?

Wir stiegen aus verärgert über mich, über ihn, über die ganze Situation stapfte ich die Stufen hoch zur Haustür, Jake schloss auf und wir gingen rein.

Die anderen waren alle hinten im Garten und wir gingen auch hinter, „Lis!", mein Vater kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und wirbelte mich ein Mal im Kreis. „Ich hab dich vermisst!", sagte er nach dem er mich wieder auf dem Boden abgesetzt hatte, „Ja, ich dich auch Dad", ich lächelte ihn an, „Ich hab dir was mitgebracht", er reichte mir ein kleines Päckchen, „Mach auf!". Ich nahm das kleine Päckchen entgegen, als erstes machte ich die rosa Schleife und dann ganz vorsichtig das gemusterte Geschenkpapier auf. „Dad, nein! Das...das kann ich nicht annehmen! Ich hab nicht mal Geburtstag!", er sah mich verlegen an, „Dann sieh es als all die versäumten Geburtstage an", ich umarmte ihn, „Danke", er schloss mich auch in seine Arme und so standen wir da. „Aber, findest du nicht, dass ein I-Phone nicht dich ein bisschen viel ist?", er schüttelte den Kopf, „Ich konnte mir das Trauerspiel mit dem Nokia nicht mehr ansehen", er lachte, „Ey, sag nichts gegen Raquel", sagte ich etwas beleidigt, mein Handy war zwar nicht das neuste, aber es war einfach zu bedienen und funktionierte.

„Du hast dem Ding nicht im Ernst einen Namen gegeben?", er sah mich ungläubig an, „Ja hab ich", ich sah auf meine Hände, er lachte, „Die Idee könnte von mir sein". Wir redeten noch ein wenig über dies und das, er zeigte mir wie man mit dem Handy umging, doch dann wurden wir gestört, „Hey Lis!", ich drehte mich zu ihm um, „Hey Joey", „Lis?", hörte ich Dad streng hinter mir fragen, ich drehte mich wieder zu ihm, „Ja?", „Hast du dir die Haare gefärbt?", „Kann man so sagen", „Deine Mom wird mich umbringen", sagte er trocken, „Sorry, das ist auf Jakes Mist gewachsen".

Ich stand auf und ging rüber zu Joey, „Zeig mal", er griff nach meinen Haaren, „Sieht hammer aus", „Danke", ich lächelte, „Können wir kurz reden?", seine Miene wurde ernster, „Äh, ja klar", „Jake ist schon seit Tagen total Mies drauf, hast du ja wahrscheinlich auch mitbekommen?" ich nickte, „Seine Laune ist noch mieser als heute Morgen, ist heute irgendwas passiert?", ich überleget kurz, Sollte ich ihm von dem Kuss erzählen?

Doch ich entschied mich dagegen, „Ne eigentlich nicht, er war heute aber auch, abgesehen von der Rückfahrt, total normal, frag ihn doch am besten, oder hat er sich schon wieder eingeschlossen?", er nickte, „Ja leider, ich hatte eigentlich gehofft, das du mit ihm reden könntest", „Lass ihn, ich glaub er braucht einfach Abstand".

Der restliche Abend wurde noch total nett, niemand übertrieb mit dem Alkohol, alle hatten gute Laune und doch war meine Stimmung tief in mir drin mehr als Gedrückt, ich dachte die ganze Zeit über den Kuss nach, der konnte Jake doch nicht nichts bedeutet haben oder?

Die Nächste Woche verging wie im Flug, alles war wieder weitestgehend „Normal", ich war wieder bei meinem Dad, Lucky hatte aufgehört mich zu beobachten und mir Rosen zu schicken, Shawn hatte versucht mit mir zu reden, doch ich ignorierte ihn. Beim tanzen tat mir der Fuß weh, mit dem ich umgeknickt war, ich hatte Mrs. Lee nichts gesagt, denn laut ihr würde ich immer noch ziemlich zurückhängen und dann war da noch Jake. Wir hatten seit Sonntag nicht mit einander geredet, er holte mich und Frankie zwar morgens immer noch ab, aber wir redeten nicht mit einander. Ich war immer noch angesäuert über das was er gesagt hatte und war der festen Meinung, dass er mit mir reden musste.

Abends, wenn ich allein im Bett lag und es dunkel war, dachte ich schon an Jake. An unseren Kuss, ich malte mir aus was passiert wäre, wenn er nicht den Kuss abgebrochen hätte. Ich dachte darüber nach ob ich mit ihm reden sollte, brach den Gedankengang aber immer verärgert ab, denn er hatte, wie es aus sah, mit meinen Gefühlen gespielt. Wir redete zwar nicht mit einander, aber ich würde ihm zuhören wenn er mit mir reden wollen würde, aber das tat er ja leider nicht.

In den Pausen lief ich wieder mit Bree herum und sah manchmal verstohlen zu der Ecke rüber wo Jake immer war, manchmal dachte ich sogar er würde zurück gucken. Ich vermisste ihn irgendwie, er war nicht weg, aber dieses peinliche Schweigen wenn wir uns begegneten machte mich fertig. Natürlich hatte ich Bree davon erzählt und sie gab mir recht, meinte aber, wenn er mich eine weitere Woche ignorierte sollte ich mit ihm reden.

Am Donnerstag erreichte mich ein erneuter Tiefpunkt, in Form eines Magazins, es war eine dieser Billigzeitschriften, aber trotzdem machte mich das Bild und die Unterschrift fertig. Auf dem Bild war Jake und das Mädchen aus dem Chinaimbiss und sie küssten sich. Ich hatte die Zeitschrift gekauft, warum wusste ich auch nicht. Hatte er deswegen den Kuss abgebrochen? In meinem Kopf herrschte ein erneutes Gefühlschaos zwischen Liebe, Hass, Wut und Trauer. Hatte ich mich so in ihm getäuscht?

Dad hatte mir sein Klavier gezeigt und ich hatte wieder angefangen zu spielen, wir hatten auch ein längeres Gespräch geführt, ich hatte ihm von Josy erzählt, er hatte Verständnis gezeigt und mich in den Arm genommen, aber er war sauer auf meine Mutter, weil sie ihm nichts gesagt hatte. Außerdem hatte ich mir alle Songs, die Green Day jemals prodoziert hatte angehört, ich hatte im Wohnzimmer alle Alben gefunden und sie mir heimlich angehört.

Am Samstag als ich mit Sarah zusammen am Pool saß und ein bisschen entspannte klingelte auf ein Mal mein neues Handy, Frankito, mit dem ich in der letzten Woche mehr Zeit verbracht hatte, hatte mir gezeigt wie das Teil funktionierte, ich ging ran. „Hallo?", „Lis, hast du gerade und die nächsten Stunden vielleicht Zeit?", fragte Dad. Ich sah rüber zu Sarah, sie hatte offenbar mitgehört hatte und nickte, „Ja klar, was ist denn?", „Hast du Lust ins Studio zu kommen, wir nehmen gerade was neues auf und danach könnten wir ja noch was zusammen unternehmen", „Ja das klingt gut, holst du mich ab oder soll Sarah mich fahren?", im Hintergrund hörte ich Stimmen und Lachen, „Könntest du mir mal eben Sarah geben?", „Klar". Ich reichte Sarah das Handy und gab ihr Bescheid, das ich mich umziehen ging, ich eilte nach oben und zog mir schnell was anderes an und packte meine Handtasche, Sarah schaute kurz rein, „Ich zieh mir kurz was drüber, dann fahr dich", sie reichte mir mein Handy und verschwand in ihrem und Trés Zimmer um keine Minute später mit einem schwarzen Sommerkleid wieder raus zu kommen. „Los lass uns fahren!".

Drama QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt