Klaroline

Sandwiches

Ich bereite für Klaus die Couch vor während er sich im Badzimmer umzog. Mein Vater hatte ihm Schlafsachrn gegeben.
In dem Moment wo ich fertig war kam er aus dem Bad.

Ich musste schmunzeln als ich ihn sah, der Pyjama von meinem Vater war ihm ein kleines bisschen zu klein geraten. Er wurde rot als ich ihn ansah.
"Es ist etwas zu klein geraten." bestätigte er meine Gedanken und lächelte beschämt.

"Ich habe dir die Couch bereit gemacht. Ich hoffe das ist so bequem. Tut uns leid, dass wir dir kein anderen Platz anbieten können." "Ist schon in Ordnung. Mir tut es leid, dass ich euch solche Umstände gemacht habe."

"Nein du machst uns schon keine Umstände." versicherte ich und lächelte ihn an. "Ich gehe dann jetzt schlafen, brauchst du noch etwas?"

"Nein nein danke. Gute Nacht." sagte Klaus und setzte sich auf die Couch. "Na gut dann dir auch auch eine gute Nacht. Wenn du hunger oder durst haben solltest, im Kühlschrank steht alles was du braucht. Bitte bedien dich einfach." sagte ich noch bevor ich ging.

"Danke." hörte ich Klaus noch sagen bevor ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte.

Bett fertig, legte ich mich unter meine Decke. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht einschlafen. Ich schaute nur nach oben auf die Decke in meinem Zimmer.

Entschlossen griff ich nach meinem Buch auf dem Nachttisch und laß die Zeilen, die ich schon so oft gelesen hatte. Mr. Darcy sprach mit Elizabeth Bennet.

Ich war so vertieft in mein Lieblingsbuch, dass ich gar nicht mitbekam wie spät es wurde. Ein Blick auf die alter Taschenuhr meines Vaters verriet mir, dass ich schon über eine Stunde gelesen hatte.

Mein Hals war trocken und ich verspürte ein kleines Hungergefühl. Also stand ich auf und lief in die Küche.
Vor der Küchentür hielt ich inne. Ein kleines Licht brannte in dem Raum.

Langsam und ohne einen Ton öffnete ich die Küchentür und schleichte hinein. Gerade als ich dachte hier wäre niemand drinne, schloss sich der Kühlschrank. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er geöffnet war.

Klaus stand dort und erschrack als er mich sah. Er hatte einen Glas Wasser in der Hand. "Tut mir leid, ich hatte nur durst. Hab ich dich geweckt?" fragte er.

"Nein, ich konnte nicht schlafen. Mein Magen knurrt vor Hunger. Möchtest du auch etwas essen?" "Um ehrlich zu sein.." lachte er "Hunger habe ich schon."

"Gut, wie wäre es dann mit einem Sandwich?" fragte ich und er nickte. Während ich die Sandwiches machte beobachtete mich Klaus die ganze Zeit. Ich fühlte mich schon unwohl.
"Kannst du aufhören mich so anzustarren!"

"Ich kann nichts dafür, dein Abendkleid sieht bezaubernd aus." grinste der Junge dessen Augen anfingen zu leuchten. Meine Wangen färbten sich rosa und meine Knie wurden weich. Ich hatte vollkomen vergessen, dass ich mein kurzes Abendkleid trug in der einer cremigen Farbe. Es war aus einem Seidenstoff. Meine Mutter hatte es für mich geschneidert. Normalerweise haben wir kein Geld um uns so etwas zu leisten. Deshalb hatte sie das Stoff von einer Kundin benutzt, da diese es nicht mehr brauchte. Hätte ich doch nur meinen Abendmantel drüber gezogen, aber vor lauter Hunger habe ich das wohl vergessen.

"Du bist süß wenn du rot wirst." hörte ich seine sanfte Stimme sagen. "Deine Versuche zu flirten sind lahm." versuchte ich von mir abzulenken. Er soll nicht merken, dass er mich einschüchtert.

Sein Lachen schallte in der Küche. Oh nein meine Eltern könnten aufwachen. Was würden sie nur denken wenn sie uns beide in der Küche sehen? "Sei Still." flüsterte ich. "Du weckst sonst noch alle."
Klaus hielt ein seinen Zeigefinger an seine Lippen und kicherte leise.

"Meine Versuche zu flirten?", fragte er. "Wer sagt das ich versucht habe mir dir zu flirten?"
"Och sei still." nun schämte ich mich.

"Ich habe das nicht versucht, sondern ich habe es getan." erklärte er und sah mir in die Augen. Für einen kurzen Moment verlor ich mich in ihnen.

"Willst du mir jetzt eines dieser köstlichen Sandwiches geben?" fragte er mit einem frechen Grinsen. Ich hatte die Sandwiches schon gemacht und hielt sie die ganze Zeit mit dem Teller in der Hand. Er hatte gemerkt, dass ich ihn angestarrt hatte. Wie peinlich.

Ich stellte seins vor ihm auf den Tisch und setzte mich dazu. Wir aßen eine kurze Weile Still. Es war eine unangenehme Stille die ich brechen musste. Aber ich wusse nicht mit welchem Thema ich anfangen könnte.

Dann plötzlich fiel es mir ein. Der Autounfall. Der Tag an dem ich ihn zum ersten mal gesehen habe. Der Tag an dem er mir so unsympathisch erschien. Ich wollte wissen wieso er so sauer war.

"Klaus?" "Hm?" ertönte eine kurze Antwort, da er noch einen großen Bissen von meinem Sandwich im Mund hatte. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen, er sah so niedlich aus.
"Hör mal, erinnerst du dich an den Tag mit dem Autounfall. Wo du mich so angeschnauzt hattest?"

Er sah mich amüsiert an. "Ja wieso?", fragte er. "Nun als wir ins Auto gestiegen sind, hast du so wütend gestikuliert. Und Mädchen können Auto fahren, was sollte der Spruch?" fragte ich.

"Naja mein Freund meinte ich hätte dich nicht ärgern sollen, denn vielleicht könntest du das Mädchen sein das ich gesucht hatte. Was für ein Zufall, dass du es dann auch bist." lachte er. "Ich wurde sauer, weil die anderen anfingen zu lachen. Immer mussten sie mich aufziehen, weil ich nach einer Familie Forbes suchte."

Jetzt wusste ich was er meinte. "Naja Auto fahren kann ich aber trotzdem." sage ich und wieder musste er lachen.

Wir verweilten ein paar Minuten auf unseren Stühlen, bis Klaus aufstand und sagte, dass es besser wäre wenn wir schlafen würden. Ich nickte und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor ich die Teller in unser Spülbecken stellte.

"Ach ja und Caroline,..." flüsterte Klaus von der Küchentür aus. Ich drehte mich um und sah ihn an, gab ihm damit ein Zeichen, dass er weitersprechen kann.

"Das Sandwich war köstlich." komplimentierte er mich und verschwand in das Wohnzimmer ohne auf meine Antwort zu warten.