Klaroline

Ich muss wohl doch hin

Wo waren wir beim letzten mal stehen geblieben? Ach ja, Caroline musste ihrer Tante alles erzählen. Nun ein Monat ist seit diesem Tage vergangen. Die Zeit des Dorffestes war gekommen. Alle Mädchen im Dorf bereiteten sich darauf vor. Nur nicht Caroline...

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"Du wirst mitkommen!" gab meine Tante in einem ernsten Ton von sich. Mit einem bösen Blick sah ich Mary-Anne an.

"Was ? Du hast mir keine andere Wahl gelassen. Ich musste deine Tante um Hilfe bitten. Sonst wärst du niemals mitgekommen."

"Ich komme auch so nicht mit." konterte ich streng.

"Oh doch meine liebste Nichte. Denn ich habe dir das hier besorgt " damit zog Sie ein wunderschönes Sommerkleid heraus. Meine Augen blieben darauf haften, genauso wie die von Mary-Anne "und ich möchte, dass das nicht ungetragen im Schrank verfault."

"Ein Kleid verfault nicht." meinte ich immer noch geschockt über die schöne Pracht des Kleides.
"Ja ja, halt dein Mund." wir alle lachten und sie legte das blaue Kleid auf meine kleinen zierlichen Hände. Dann verließ sie das Zimmer und ließ Mary und mich allein.

"Du kannst ja kaum die Augen von dem Kleid nehmen." stellte meine beste Freundin fest.
"Scheint so." meinte ich lächelnd.

"Heißt das, dass du dem Kleid eine Chance gibst?"  "Ich überlege es mir."
Mit dieser Antwort kreischte Mary los und tanzte durch mein ganzes Zimmer. Viel Platz hatte sie nicht, da mein Zimmer so klein war. Das hielt sie nicht auf, denn sie sprang auf mein Bett und sprang darauf herum.

Sie strahlte vor Freude obwohl ich nicht mal ja gesagt hatte. Dafür liebte ich sie so sehr. Sie war immer positiv und glücklich.

Das Fest war morgen. Wirklich Lust habe ich nicht aber das Kleid ist so schön ich möchte es unbedingt anziehen. Vorallem habe ich nicht viele Klamotten und so ein Kleid schonmal gar nicht.
Woher hat Tante Lussinda das Kleid bloß her. Ich hoffe sie musste dafür nicht ihre ganzen Ersparnisse hergeben. Ich muss sie darauf noch ansprechen und heraus finden welchen Preis das Kleid hatte.

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Am nächsten Morgen wachte ich früher auf als sonst, weshalb ich mich entschloss mein Buch zu nehmen und raus zu gehen.  Hinter unserem Haus gab es einen kleinen Bach, dem folgte ich für  fast fünf Minuten wo man dann auch schon von den Häusern weg kommt. Nur ein großer Baum steht hier neben dem Bach. Auf einer grünen und gesunden Wiese. Ich setzte mich, wie immer auf die Wiese und lehnte mich an den Baum.

Von weitem kann man das Dorf sehn und unser Haus. Ich liebte diesen Ort. Niemand außer mir kam hierher. Das ist der Ort an dem meine Ruhe bekomme.

Dann begann ich zulesen. Eines meiner liebtsen Bücher. Stolz und Vorurteil von der talentierten Jane Austin. Eine Liebe wie die von Mr. Darcy und Mrs. Elizabeth ist selten auf dieser Welt. Die wahre Liebe sogar fast nie zu finden.

Deswegen faszinieren Bücher mich so sehr. Träume und Hoffnungen die man im eignen Leben kaum wieder findet befinden sich zwischen den Seiten dieser Romane. Wer würde nicht gerne in einem dieser Bücher versinken und in die Arme eines Traumprinzen fallen.

Nur so etwas wird in Wirklichkeit nicht passieren. Zwar kann mein Körper nich in einem dieser Bücher leben, aber meine Gedanken können sich hinein wagen.

Die Morgendämmerung hatte schon begonnen nachdem ich einige Seiten schon gelesen hatte. Ich beobachtete den vollen Sonnenaufgang. Die Wärme prallte auf mein Gesicht und langsam wurde es zu warm um weiter zu lesen. Weshalb ich mich wieder auf den Weg nach Hause begab.

"Du warst wieder Lesen nicht war?" fragte Vater als ich durch die Hintertür unsere kleine Küche betrat. Mit einem kleinen Lächeln antwortete ich ihm. Meine Mutter kam daraufhin in die Küche und würdigte mich keines Blickes. Nur ihre Worte waren mal wieder eisklat und klar "Statt dich mit solchen Büchern zu beschäftigen solltest du lernen wie man kocht." "Mutter ich kann schon kochen." konterte ich.

Plötzlich sah sich mich an. "Ach ja? Warum tust du es dann nicht?" "Weil du das eigentlich immer übernimmst." mein Vater lachte und meine Mutter kochte schon vor Wut. "Sei froh, dass heute das Fest ist. Dort gesht du nämlich hin. Sonst hättest du jetzt Hausarest!"

Das Fest... stimmt das ist heute. Na super, meine Mutter zwingt mich sogar. Wenigstens habe ich dann kein Hausarest. "Deine Tante Lussinda nimmt dich mit zum Haarsalon. Ich möchte, dass du den jungen Männern schöne Augen machst. Und rede bloß nicht immer zu von deinen Büchern. Dein Interesse an dieser Bildung könnte die Herren abschrecken."

"Mrs. Forbes, nun reicht es aber. Unsere Tochter ist hübsch genug um Männer von ihr zu überzeugen. Und ein Mann mit einer ungebildteten Frau hat stets Probleme." "Was soll das denn heißen Mr. Forbes. Bin ich für Sie zu ungebildet der Herr?" Mein Vater lachte, gab meiner Mutter einen Kuss auf die Stirn und sagte "Naja vielleicht ein bisschen." und bekam darauf hin einen Schlag auf  den Arm. Meine Mutter und ihr "Sinn für Humor".

Um 15 Uhr begab ich mich mit meiner Tante in den Haarsalon. Der Salon gehörte einer guten Freundin meiner Tante. Sie kannten sich seit der Grundschule. Immer wenn wir unsere Haare schneiden wollte oder für etwas anderes zum Friseur mussten, kamen wir hier her. Eines der Gründe war auch, dass wir nicht genug Geld hatten für einen anderen Ort und Janette uns das günstiger machte.

"Lussinda Lussinda, du lässt dich kaum blicken Herzchen." begrüßte Janette meine Tante mit einer Umarmung und einem Küsschen links rechts. "Ach her je Caroline, du bist aber ein hübsches Mädchen geworden." sie kam auf mich zu und betrachtete meine langen blonden Haare. "Danke." sagte ich schüchtern.

"Es ist schon ein Jahr her seit dem ich dich sah." meinte Janette. "Tja Janette du warst auch lange nicht da. Deine Flitterwochen dauerten Monate." lachte Tante Lussinda.
"Du musst mir alles detailliert erzählen, aber erst kommen wir zu dem wesentlichen. Heute ist das Fest. Also wie hübsch kannst du uns beide herrichten?"

"Nun das überlass mal mir." zwinkerte Janette und bereitete uns vor. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.