Alles Geklärt

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Wir standen nun schon 10 Minuten vor unseren Autos. Hin und wieder merkte ich wie dieser Junge mich ansah. Es war unangenehm, als sich unsere Blicke einige male trafen.
Mary-Anne tippte mich an der Schulter an und ich drehte mich zu ihr um.

Sie beugte sich zu mir und gab in einem Flüstern "Dieser Junge mit den etwas längeren Haaren sieht mich die ganze Zeit über an." von sich.

Nachdem sie das sagte, sah ich mir den Rest der Jungs zum ersten mal richtig an.  Drei von ihnen standen neben dem arroganten, selbstverliebten Möchtegern. Einer von ihnen hatte tatsächlich längere Haare und er sah wirklich zu ihr.

"Er sieht nett aus." bemerkte ich. Mary-Anne wurde daraufhin rot. Sehe ich da etwas kommen?
Ich entschied mich sie nicht damit zu piesacken, denn momentan sind wir nicht mehr in der besten Laune.

"Kommt schon Leute, lasst uns gehen." rief Stefan und unterbrach meine Gedanken. "Und was sagt er?" fragte Mary-Anne ihren Bruder, als wir schon im Auto saßen.

"Wir haben das geklärt. Den Schaden meines Autos wird er begleichen." antwortete Stefan.
"Also hat er seine Schuld eingesehn?"

Ich sah aus dem Fenster und sah wie sich der Junge, der mir immer Blicke zu warf, über etwas aufregte, bevor er in das Auto stieg. "Ja hat er." ist alles was Stefan sagte und wir fuhren gemeinsam zurück nach Hause.

"Wo warst du denn Caroline? Deine Mutter ist schon ganz stinkig, weil du zu spät zum Essen erschienen bist." begrüßte mich meine Tante, als Stefan mich zu Hause abließ.

Meine Tante ist die jüngere Schwester meiner Mutter. Die Charaktereigenschaften sind auch um einiges anders. Sie ist super locker und lässig drauf. Noch unverheiratet, aber alle Männer reißen sich um sie.
Sie ist mein Vorbild. Außerdem ist wie eine große Schwester.

"Ich werde es dir später erzählen!" gab ich in einem grinsen wieder. Sie schaute mich für einen kurzen Augenblick ernst an, nickte und ließ mich an der Tür vorbei.

Unser Haus war eines der kleinen abgelegen Häuser in unserem Dorf. Mein Vater hatte einen großen Garten, wo wir einiges an Obst und Gemüse angepflanzt hatten. Vieles davon verkauften wir um über die runden zu kommen. Meine Tante und meine Mutter sind Schneiderinnen. Jedoch haben beide nur Kunden aus unserem kleinen Dorf. Was uns nicht viel Geld bringt. Aber wir sind glücklich.

Mein lieber Vater, er schickt mich zur Schule und ermöglicht mir eine Bildung, damit ich bald genug Geld verdienen kann. Aus diesem Grund werde ich ihn nicht enttäuschen.

In unserer kleinen Küche angekommen, setzte ich mich an den bereits gedeckten Tisch. "Entschuldigt die Verspätung." sagte ich zu allen nach dem ich sie begrüßt hatte.

Mein Vater lächelte mich an. Die Bindung zwischen mir und meinem Vater war schon immer etwas besonderes. Er verstand mich und ist immer für mich da.
Meine Mutter auch, aber seit einer Weile hat sie nur eines im Kopf.

"Hast du wenigstens im Dorf jemanden kennengelernt?" fragte sie. Da waren wir wieder. Unbedingt möchte sie, dass ich jemanden heirate. So kannst du dich aus diesem Loch befreien sagt sie immer. "Nein Mutter, ich möchte nicht einfach jemanden kennenlernen. Ich möchte mich verlieben. Und ich möchte auf meinen eigenen Beinen stehn."
Meine Mama verdrehte die Augen und mein Vater legte seine Hand auf meine.

Tante Lussinda hatte schon angefangen zu essen, ohne dass das jemand bemerkt. "Was, ich sterbe vor Hunger!" gab sie von sich als ich sie ansah. Daraufhin mussten wir alle lachen.

Nach dem Essen räumten Tante Lussinda und ich das Geschirr vom Tisch. "Erzähl schon,ich bin schon ganz neugierig!" forderte sie. Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte.

"Man kann auch nichts vor dir geheim halten oder?" "Nein Schätzchen, das hättest du wohl gerne." Wir beide lachten, dann fing ich an ihr alles zu erzählen. Von meiner Autofahrt bis hin zu den Jungs.

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Caroline wusste zu dem Zeitpunkt noch garnicht, was sie erwartet. Der Junge, wo sie dachte dass sie diesen nie wieder sieht, wird ihr schon bald wieder in die Quere kommen. Aber das erzähle ich euch ein anderes Mal.

KlarolineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt