Klaroline

Chillisoße

Die Stunde Fahrt verging schneller als gedacht. Denn meine Gedanken reisten immer wieder zurück zu meinem Traum.

Das Kleid. Der Ball. Dieser wundervolle Garten und dann er wie er dort stand und zu mir sah.
Wie hätte der Traum geendet wenn meine Tante mich nicht geweckt hätte? Hätte er mich geküsst? Mein erster Kuss in einem Traum ist zwar nicht was ich mir wünsche, aber die Vorstellung wie es wäre, steigt mir nicht aus dem Kopf.

"Erst müssen wir deiner Mutter und mir mehr Stoff besorgen." erklärte meine Tante unseren Einkaufsablauf und ich nickte. Wir stiegen aus dem Bus aus und liefen auf die Innenstadt zu. Dort gibt es eine kleine Boutique wo eine alte Dame Stoff verkauft.
Sie kennt meine Familie sehr gut, da sie damals in unserem Dorf gelebt hat.

"Och Liebes. Sehr lange habe ich dich nicht gesehn." begrüßte sie meine Tante und ich umarmte sie hinterher.

Unser Einkauf dauerte nicht lange und wir verabschiedeten uns auch schon wieder von ihr.

Als nächstes gingen wir zum Supermarkt. Hier gibt es mehr als in dem kleinen Lebensmittel Laden in unserem Dorf.

"Pass mit den Eiern auf!" warnte mich Tante Lussinda und ich verdrehte die Augen. "Tante ich weiß."

Ich legte die Eier in den Einkaufswagen und sah mich um. "Tante Lussi bin gleich wieder da." meinte ich und sie rief mir hinterher "Ja geh dir ruhig deine lieblings Chillisoße holen."

Lachend ging ich zu den Soßen. Sie kennt mich zu gut. Sie wusste genau, dass ich diese Chillisoße liebe.
Damals als ich kleiner war aß mein Vater alles mit dieser Soße. Er wollte sie immer zuhause haben. Früher gab es sie bei uns im Lebensmittelladen. Aber irgendwann hörten sie auf sie zu verkaufen, deshalb hole ich sie mir immer hier. Und das immer.

Als ich dort war sah ich in den Regalen nur noch eine einzige Flasche Chillisoße. Nur eine !
Sofort ging ich darauf zu.

Doch gerade als ich meine Hand danach ausstrecken wollte, kam mir eine andere Hand zuvor. Unsere Hände berührten sich und ich zog meine zurück. Wütend darüber sie nicht rechtzeitig bekommen zu haben.

Als ich zu der Person sah, die meine geliebte Soße in den Händen hielt, stockte mir der Atem. Ich traf seine blauen Augen und sah sie lange an. Er lächelte.

"Hier." sagte er und reichte mir meine geliebte Soße. Ich nahm sie nicht an, was er sah. "Ein Mädchen das Chillisoße isst? So was sieht man selten." lachte er und reichte sie mir schließlich noch einmal.

"Hier nimm. Ich kann ohne ausshalten." ich nahm sie an und lächelte. "Es ist schön dich wieder zu sehn." sagte ich. Meine Wangen färbten sich rot.

Was ist los mit dir? Sagte meine Innere Stimme.
"Es ist auch schon dich wieder zu sehen." durch seine Antwort nahm er mir die Nervosität.

"Wie kommts das wir beide die gleiche Chillisoße mögen." fragte er mit einem Grinsen in seinem Gesicht. "Mein Vater. Er... er hat mich damit so zu sagen großgezogen." lachte ich.

Dann runzelte er die Stirn. Ich sag ihn fragend an und wartete darauf, dass er etwas sagt. Was er dann auch tat.
"Das erklärt warum mein Vater mich damit großgezogen hat. Sie müssen das damals immer zusammen gegessen haben." es schien als ob er sich an etwas erinnert und seine Gesichtszüge änderten sich. Er sah traurig aus.

"Sie mussten beide eine tolle Freundschaft gehabt haben." sagte ich und er nickte.

"Klaus?" Er sah mich an und ich wusste in dem Moment nicht wie ich mit der Sprache rauskommen soll. Meine Gedanken sprach er laut aus als er sagte "Willst du mir jetzt was sagen oder nicht."
Sein Lachen füllte den ganzen Supermarkt mit Freude.

"Wir können die Chillisoße teilen?" sagte ich wobei sich das eher wie eine Frage anhörte.
"Soll das eine Einladung zum Abendessen sein?" fragte er grinsend.

"Ja, ja das soll sie. Du kannst uns gerne mal besuchen kommen. Geheimnisvoller Freund von Caroline." antwortete meine Tante plötzlich von hinter mir.
Seit wann steht sie da? Und hat sie alles mitbekommen?

Meine Tante stellte sich ihm vor und sagte sie habe schon viel von ihm gehört.
"Tante!" flüsterte ich wütend. Mir war das gane unangenehm aber Klaus scheint das alles nicht weiter zu stören. Er lächelt meine Tante an und beide unterhalten sich.

Ehe ich mich versah, hatte sie ihn schon zum Abendessen heute eingeladen.

Das kann ja Heiter werden.