Scheisse Luca wird Vater...

10. Kapitel

Luca

31. Dezember / 1. Januar

Der frische Wind von Long Beach kommt mir entgegen während ich aus dem Jet steige. Wie es aussieht haben wohl auch noch die Angestellten von Sebastian das Gepäck aus dem Flugzeug geladen, denn es steht einfach auf der Landebahn herum. Ich gehe mir raschen Schritten zu meinem Koffer und warte dann von dort aus auf Nyko und Sebastian. Im Gegenzug zu mir strahlen die beiden über beide Ohren während sie zum Koffer laufen. Die haben wohl keine Probleme, nicht so wie ich. Die kaufen sich sicher alles gut, soviel Geld haben die beiden und ich habe nicht einmal eine Ahnung wieso mein Vater irgendwie Multimillionär ist. Er hat keine Firme, nie im Lotto gewonnen, nichts. Einfach nichts.

"Luca hat dein Sozialtraining nichts geholfen? Ich habe mich ja gefreut jetzt jemand nettes hier zu haben, keinen Badboy, jemand normales. Weil eigentlich bist du normal", meint Günter. Ist er beleidigt, weil ich meinen Koffer selbst eingeladen habe oder was hat er? "Ich bin einfach nur mit meinen Gedanken irgendwo anderes, verstehst du dies Günter?", meine ich einfach und steige dann auch zu meiner Familie mit in die Limousine ein.

"Also ich muss mit euch noch ein paar Sachen klären bevor wir zu Hause sind, es ist nur für euer bestes", fügt Sebastian noch schnell hinzu als er Nykos Blick sieht, ach hat er Angst bekommen? "Also ihr werdet in zwei Tagen wieder zur Schule gehen also am zweiten oder dritten Januar, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wann genau, jeden falls einfach in zwei Tagen. Und ich hoffe dort benehmt ihr euch so wie ihr es euch gewohnt seid, oder eben Luca du wie du es jetzt gelernt hast", meint Sebastian und sieht mich am Ende streng an. Jetzt bin wieder nur ich das Arschloch. Aber ich nicke brav, denn dann lässt er mich in Ruhe. Ruhe, dies ist es was ich vertragen könnte, ich muss ja schließlich das mit mir und Luna noch überdenken.

"Es ist einfach so lange her, dass wir alle zusammen Neujahr gefeiert haben!", schwärmt Sebastian der gerade die Gläser, mit etwas Alkoholfreiem, einschenkt. Dabei strahlt er übers ganze Gesicht und strahlt auch uns an. Zuerst Clarissa, seine Frau und unsere Mutter, welche ehrlich gesagt Angst vor mir und Jace hat. Dann Nyko und zu guter Letzt mich und Jace, bei uns strahlt er aber nur noch halb so fest wie bei den anderen. Wir alle machen aber wohl Fortschritte, denn sonst hätte er mich nicht nur ein Stück mit dem Arsch angeschaut. Danach drückt Sebastian uns allen ein Glas in die Finger bevor er sich ebenfalls auf das Sofa setzt und auf seine Apple Watch sieht. Warte, seit wann hat dieser Mensch eine Apple Watch? "Drei", zählt er aber nervös, wieso ist dieser Typ nervös? Jeden falls nehmen alle von meiner Familie das Glas hoch, außer ich. "Zwei und eins!", jubelt Sebastian. Die anderen stoßen mit den Gläsern auf ein gutes neues Jahr an. Dies verpasse ich aber, denn ich trinke mein Glas einfach mit einem Zug leer. Seit wann stoßt man zuerst noch an bevor man trinkt? Ist mir aber egal denn schon nehme ich mein Bier in die Finger und trinke von dem. Ich muss mich jetzt einfach besaufen, dann bin ich von der Welt weg. Ich will nicht mehr das brennen in meiner Brust, bei meinem Herzen haben. Einfach nur noch da sein ohne etwas zu fühlen. Ohne den Schmerz.