Scheisse Luca wird Vater...

9. Kapitel

Luca

31. Dezember

Mein Koffer den ich fertig gepackt habe ziehe ich aus dem Haus und stelle ihn neben mich ab. Zum letzten Mal drehe ich mich noch um und krame nach dem Hausschlüssel, den ich in meiner Hosentasche habe. Ich stecke den Schlüssel in sein dazugehöriges Loch. Dies wird das letzte Mal sein, dass ich diese Haustür verriegle. Wieso fällt es mir so schwer obwohl mein Leben hier härter war als zu Hause? Was ist überhaupt mein zu Hause? Das hier oder das welches in Long Beach steht? Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl dieses Haus hier ist mein zu Hause. Hier habe ich soviel erlebt wie wohl noch nirgends. Bevor ich aber den Schlüssel umdrehe nehme ich noch einmal mein iPhone hervor, um zu schauen, dass ich alles Geld drin habe. Alles ist drin, die ganzen 14'530 US-Dollar. Was gibt es jetzt noch für einen Grund zum Zögern? Ich stecke mein iPhone in meine Hosentasche und trotzdem kann ich den Schlüssel nicht im Schloss drehen. Ich habe zu viel hier erlebt, zu viel Gutes. "Luca kommst du? Die Limo ist schon da!", höre ich schon Sebastians Stimme. Wenn ich jetzt, vor ihnen, schwäche zeige denken sie Miami hat mich doch so sehr verändert, weshalb ich schnell den Schlüssel im Schloss drehe und rausziehe. Dass war es dann wohl. Nimmerwiedersehen Haus. Mit meinem Koffer gehe ich zu Sebastian und Nyko die vor einer schwarzen Limousine stehen. Ich gebe mein Koffer Günter ab, der Butler von unserer Familie, und steige dann wie die anderen beiden in die Limousine. Dass alles passte einfach nicht mehr zu mir. Ich bin nicht mehr so. Mir gefällt es einfach besser mit wenig Geld aber dafür mit den liebsten zu leben. "Dies ist nur der Vorgeschmack aufs neue Jahr, welches wir mit unserer ganzen Familie anstoßen!", kommt er fröhlich von Sebastian der uns Weißwein in die Gläser füllt. "Heißt das auch Jace hat das Sozialtraining geschafft?", meine ich nur und nehme das Glas aus Sebastians Fingern und trinke schon einen Schluck davon. "Ja, ich habe jetzt nur noch selbstständige, normale Kinder", meint Sebastian stolz. Da wäre ich mir nicht so sicher, lieber Sebastian.

"Genießt den Flug Kinder!", meint Sebastian und setzt sich in einen der paar Ledersitze. Wieso hat dieser Jet so viele Sitze, obwohl Sebastian nicht einmal so viele Freunde hat die er einladen könnte um eine Runde zu fliegen? Und wie soll ich den Flug genießen? Wie soll ich auf andere Gedanken als Luna kommen? Ich setze mich an einen Platz am Fenster und nehme sofort mein iPhone und meine Kopfhörer hervor. Nur was soll ich hören? Lust auf die Lieder in meiner Liste habe ich nicht groß, weshalb ich mich dann entscheide für den Song Knocking On Heavens Door von Raign. Lunas Lieblingssong. Wie soll ich auf andere Gedanken kommen, wenn ich sogar schon den Lieblingssong von Luna höre, der ganz und gar nicht meinem Musikgeschmack entspricht? Ich vermisse sie einfach zu sehr. Ich vermisse Luna zu sehr. Ich vermisse mein Mädchen!