11. Kapitel

143 14 0
                                    


Luna

31. Dezember / 1. Januar

Jede Minute sehe ich unzählige Male auf mein iPhone, nur in der Hoffnung das Luca 4mir schreiben könnte, was aber leider nicht der Fall ist. Ich will einfach diese leere in mir nicht. Auch meine Eltern, denen ich nichts davon erzählt habe, haben es bemerkt und probieren mich aufzumuntern, erfolglos. Das schlimme aber ist, dass ich einfach nur alleine sein will, mich ausheulen will oder so was, aber das geht nicht denn in ein paar wenigen Minuten kommt meine ganze Familie. Heißt eigentlich hauptsächlich meine Geschwister. Meine Schwester Karin die vier Jahre älter als ich ist und mein Halbbruder Richard der zehn Jahre älter als ich ist. Aber wenigstens wird dieser Abend nicht peinlicher als andere, denn die beiden wissen schon alles was sie wissen müssen, also, dass ich schwanger bin. Oder jedenfalls hoffe ich es, dass heute Abend nichts Peinliches passiert, wenn doch dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

Das schrille Klingeln der Haustüre reißt mich erst wieder aus meiner Gedankenwelt in die wirkliche Welt. Kurz darauf hör ich schon meine Eltern die Türe aufmachen, was für mich das Signal ist aufzustehen und auch zur Türe zu gehen. Bin ich doch mal höflich. Also gehe ich dann aus meinem Zimmer die Treppe runter zur Tür und dort stehen auch schon meine Geschwister. Richard ist der erste der mich erblickt und sofort lächelt er mich an und breitet die Arme aus, weshalb ich zu ihm gehe und ihn einfach umarme. Ich habe ihn viel zu Lange nicht mehr gesehen. Viel zu Lange, habe ich ihn einfach nicht mehr umarmt, obwohl ich diese Umarmung liebe. Vor allem diese Umarmung lässt mich gerade alles von der Außenwelt vergessen.

"Und wie geht es dir so?", fragt Richard dann nach der Umarmung und wuschelt mir kurz durch meine braunen Haare, wie ich diese Geste von ihm hasse. "Gut...", stelle ich kurz eine Notlüge auf, ich habe nicht groß Lust jetzt irgendwie noch etwas erklären zu müssen das will ich jetzt echt nicht machen.

Alle außer ich haben ein Alkoholhaltiges Getränk in der Hand und warten darauf, dass dieses Jahr umgeht. Nur ich habe ein Glas voller Cola in der Hand und will einfach nichts lieber als gerade bei Luca sein, nur das geht nicht. Vor allem alle haben echt gute Laune nur ich. "Es ist bald soweit!", meint meine Mutter aufgeregt und schaut auf den Fernseher an dem sie eine Große Uhr aufgeblendet haben. Punkt um 00:00 Uhr stoßen dann alle an. Ich setze nur ein Fakelächeln auf und wünsche allen ein fröhliches neues Jahr. Ich nehme ein Schluck von meiner Cola, so wie alle anderen von ihren Getränken, doch bei mir ist das Cola nicht so gut. Sofort stehe ich auf und renne nach oben in das Badezimmer, gegenüber von meinem Zimmer, und übergebe mich dort in die Kloschlüssel. Ich hasse dieses Jahr jetzt schon. Ich hasse es.

Scheisse Luca wird Vater...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt