Scheisse Luca wird Vater...

19. Kapitel

Luna

5. April

"Und weißt du schon was es wird?" Beruhigend fährt Luca mir über meinen Bauch während wir auf meinem Bett liegen und einfach an die Decke starren. "Ein kleiner mini Luca", meine ich leicht lächelnd, obwohl er es nicht sehen kann. "Also ein Junge?", höre ich Lucas glückliche Stimme. "Ja", bestätige ich es noch einmal und von Luca kommt ein Jubellaut, da hat sich wohl jemand ein Junge gewünscht. Von unten her hört man wie die Haustüre aufgeht, dann ist wohl mein Vater nach Hause gekommen. Danach höre ich schon wie er die Treppe hoch poltert, scheiße, er wird sich nicht freuen, dass Luca hier ist. Und schon fliegt die Türe zu meinem Zimmer auf. In seiner Bewegung erstarrt er und schaut gebannt auf Luca. "Wer ist das?", bringt er dann keuchend raus. Wieso reagieren alle so auf Luca? Außer dass er viele Tattoos hat ist er doch ein normaler Mensch? "Das ist Luca mein Freund. Luca dies ist mein Vater", stelle ich die beiden einander vor. Ohne noch etwas zu sagen dreht sich mein Vater einfach um und verlässt mein Zimmer wieder, dabei schlägt er die Türe zu. "Reagiert er immer so auf fremde Menschen?", meint Luca verwirrt und starrt immer noch auf die Türe. "Nein eigentlich nicht", sage ich nur verwirrt. Wieso reagieren alle von meiner Familie so auf Luca?

Nach einer kurzen Zeit des Schweigens durchbreche ich die Stille: "Luca wo schläfst du eigentlich?" Luca zögert kurz bevor er leise sagt: "Ehrlich, keine Ahnung." Wieso weiß er nicht wo er schlafen will? "Du kannst heute hier schlafen? Es hätte sich niemand etwas dagegen...", schlage ich vor und drehe meinen Kopf so zu ihm, dass ich ihm direkt in die Augen sehe. Luca zuckt nur mit den Schultern. "Dann muss ich aber noch mein Motorrad irgendwo kluges hinstellen", gibt er dann vor sich. Ich setze mich einfach in meinem Bett auf. "Okay dann zeige ich dir wo du es hinstellen kannst", seufzend stehe ich vom Bett auf und warte bis Luca mir folgt um sein Motorrad irgendwo hinzustellen. Wir gehen raus in die Kälte, wo auch Lucas Motorrad steht, und von dort aus dann zu Garage, bei der man das Tor hochklappen muss und für dies habe ich nicht gerade die Kraft und Lust. "Du musst das Tor einfach hochschieben...", probiere ich es möglichst gut Luca zu erklären der es irgendwie nicht schafft das Tor hoch zu bringen, vielleicht wer er es an einem dummen Ort hält? Ich nehme Lucas Hand und lege sie auf den Griff. "Jetzt kannst du es hochziehen", meine ich lachend und schon bringt Luca das Tor auf und verstaut sein Motorrad neben dem Auto meines Vaters. "Ungewohnter Anblick mein Motorrad neben einem einfachen Auto zu sehen", meint Luca einfach nur und betrachtet von draußen die Garage. Es sieht einfach jämmerlich aus. Ein treues Motorrad einem 16. Jährigem und daneben ein Schrott Auto von meinem Vater. "Wieso?", frage ich trotzdem nach. "Naja sonst steht mein Motorrad eigentlich neben einem Ferrari und wenn Jace zu Hause ist noch neben einem schwarzen Lamborghini", meint Luca schulterzuckend und schließt dann das Garagentor. Nicht nur er hat Geld, sondern wohl die ganze Familie ist ziemlich reich.

Mit meiner Zahnbürste im Mund gehe ich in mein Zimmer, in dem Luca gerade in seiner Tasche herumwühlt. "Was suchst du Luca?", frage ich nach und lehne mich an den Türrahmen. "Irgendwie alles", kommt es nur von Luca. Kopfschüttelnd gehe ich zurück zum Badezimmer, spucke dort den Schaum der Zahnpasta aus und lege meine Zahnbürste auf den Waschbeckenrand. "Boa ich bin echt dumm", höre ich Luca dann aus meinem Zimmer fluchen und dorthin gehe ich gerade zurück. "Was hast du?", frage ich nach und setze mich auf mein Bett. "Erstens, ich habe nur zwei Jogginghosen eingepackt, also praktisch nichts und zweitens ich habe nur eine Boxershorts dabei", seufzt Luca worüber ich nur lache. "Dann schlaf doch einfach in Boxershorts, dass du die Hosen für den Tag hast", meine ich und schaue zu ihm. "Etwas Anderes bleibt mir nicht übrig", seufzt Luca. Dieser Mensch ist einfach so dumm, und trotzdem liebe ich ihn unendlich fest.