15. Kapitel

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Luna

1. April

Ich stehe von meinem Stuhl auf und schwinge mir meinen Schulranzen über die Schulter, danach gehe ich kurz zu meinem alten Lehrer und verabschiede mich von ihm. Erst danach kann ich zu meinem Vater gehen der schon ungeduldig im Türrahmen des Schulzimmers wartet. Bei ihm angekommen reiche ich ihm meinen schweren Rucksack den er sich jetzt umhängt. Vorteil am schwanger sein gibt es, meine Eltern tragen mir jeden scheiß nach.

"Und wie war die Schule?", fragt mein Vater und setzt sich hinters Lenkrad. "So wie immer, wieso fragst du überhaupt noch?", meine ich und lehne mein Kopf an die Kopflehne des Beifahrersitzes. Ich bin Froh wenn ich nicht mehr schwanger bin, denn ich bin ständig genervt, zicke meine Eltern an statt ihnen richtige Antworten zu liefern und sogar mich selbst zicke ich an, wenn dies überhaupt möglich ist. Selbst in der Nach wenn ich wieder einmal Albträume habe und meine Eltern mich wecken kommen, mache ich sie sofort dumm an, aber ich kann schließlich auch nichts dafür. Mein Kopf drehe ich zur Fenster Scheibe aus der ich hinausschaue, dabei denke ich an Luca. Wie gerne ich ihn jetzt dabeihaben will es ist ja schliesslich auch sein Kind, und heute erfahre ich das Geschlecht des Babys. Während ich an dies denke fahren meine Hände an meinen Bauch, eine Geste die ich bisher noch nie gemacht habe. Ich trage eine kleine Version von einem Luca in mir.

Ich gehe ins Arztzimmer welches zuhinterst beim Gang liegt. Seitdem ich diese Untersuchungen habe bin ich ständig im selben Zimmer. "Es dauert noch einen Augenblick, bitte hab Geduld", meint die jüngere Assistentin des Frauenarztes und lächelt mich an. Ich nicke nur und presse meine Lippen zusammen. Immer muss ich drei Minuten und dreizehn Sekunden warten. Es ist eine Routine geworden, seit ich bestätigt worden bin, dass ich schwanger bin, musste ich regelmässig zum Frauenarzt und seitdem läuft alles immer gleich ab.

Mein Frauenarzt betritt den Raum und begrüßt mich erstmals freundlich bevor er sich auf seinen Rollenstuhl setzt. "Und bist du nervös? Da du heute das Geschlecht erfahren wirst?", fragt er während er auf di Liege deutet. Dort ziehe ich wieder mein T-Shirt hoch und warte darauf, dass er das hässliche Gel darauf verteilt. "Eigentlich nicht wirklich", meine ich und und schaue ihm zu wie er das Gel hervor nimmt und es auf meinem Bauch verteilt, dabei überkommt mich eine Gänsehaut. Mit dem Gerät fährt er über meinen Bauch und im Monitor erkennt man Dinge die ich nie im Leben entziffern könnte. Nach kurzem schauen ist der Frauenarzt schon wieder fertig. Es dauert nie besonders Lange und ich kann schon wieder nachhause. "Also es wird ein Junge und er ist kerngesund", meint der Frauenarzt und zieht sich die weißen Handschuhe aus. Ich nicke nur und streiche mir mit einem Tuch, welches ich bekommen habe, das Gel vom Bauch. Dann lebt also ein kleiner mini Luca in mir. Danach mache ich wieder mein T-Shirt über meinen Bauch und setze mich auf. Ich bekomme die Fotos des Ultraschalls gereicht und schon darf ich wieder gehen. Mein Vater wartet schon geduldig im Wartezimmer auf mich, bei dem ich kurz meine Jacke nehme und dann schon wieder gehe, weshalb mir mein Vater ziemlich schnell nachkommt. "Und? Was wird es?", meint er neugierig und sieht mich ebenso neugierig an. "Ein Junge", meine ich als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Ich bekomme einen mini Luca. 

Scheisse Luca wird Vater...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt