24. Kapitel

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Luna

5. Juni

Heute werde ich 17. Jahre alt. Mein Blick ruht auf Luca der noch zufrieden in der Welt der Träume schlummert. Jetzt kann er keine Grimassen ziehen, sondern sein Gesicht ist friedlich, wie in freier Wildbahn. Was für komische Gedanken sind dies aber überhaupt? Sein ruhiger Atem streift meinen Arm, den ich nahe bei seinem Kopf habe, und jedes Mal verpasst es mir aufs neue Gänsehaut. Ich könnte ihm echt stundenlang, wenn nicht tagelang zuschauen wie er schläft.

"Nicht gut geschlafen Geburtstagskind oder wieso siehst du mir beim Schlafen zu?", murmelt plötzlich Luca, wie aus dem nichts, mit seiner rauen Morgenstimme und öffnet seine grünbraunen Augen bevor er beginnt zu grinsen. Dass nennt man auf frischer Tat ertappt. "Nein ganz im Gegenteil ich habe prima geschlafen, sogar durch geschlafen was ja in letzter Zeit selten vorkommt", meine ich nur und fange auch an zu grinsen. Luca streicht sich seine braunen Haare aus dem Gesicht und setzt sich langsam auf. "Weißt du worauf ich jetzt richtig Bock hätte? Auf so eine schöne Morgenabkühlung im Meer", meine ich und drehe mich auf den Rücken, was sich als ein riesiger Fehler ertappt, denn ich habe das Gefühl ein Elefant liegt quer über meinen Bauch, deshalb setze ich mich schnell auf. "Es ist Juni Luna und bisher war es noch nie wärmer als zehn Grad, bist du dir also sicher?", meint Luca. Ja bisher her war es frisch, aber wieso erzählt er mir sowas, da er selbst ja seit drei Monaten ohne Jacke rumläuft, oder jedenfalls kommt es mir so vor. "Ja und?", erwidere ich nur und schaue ihn flehend an. Seufzend beginnt er dann an zu lächeln. "Wenn du es willst dann machen wir dies."

Nur ein paar Minuten später stehen wir jetzt vor dem Wasser. Der Sand ist durch die Morgensonne schon recht schwarz geworden. Ich glaube heute könnte sogar noch der wärmste Tag bisher werden, denn schon jetzt kommt es mir vor als wären es mehr als zehn Grad. Luca greift nach meiner Hand und wir verkuppeln unsere Hände. "Bereit?", meint Luca und sieht mich sanft an. Ich nicke nur, aus irgendeinem Grund habe ich keine Lust zu sprechen. Luca wagt den ersten Schritt ins Wasser und zieht mich sofort mit. Und ich dachte echt nicht, dass es so kalt sei, das Wasser. "Und bereust du es schon?", fragt Luca und grinst mich an. Ich schüttle nur mit dem Kopf, doch eigentlich schon. Luca lässt meine Hand los und taucht mit einem Hechtsprung ins Wasser ein, wie kann er nur? Hier sind es vielleicht gerade mal 50 Zentimeter Wasser, mehr auch nicht. "Spinnst du?", meine ich zu Luca als er wiederauftaucht und sich die Haare wie ein Hund ausschüttelt. "Nein wieso sollte ich auch? Ich genieße einfach mein Leben."

Scheisse Luca wird Vater...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt